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31405-01 - Vorlesung: Liebessemantik in der Literatur von 1750-1800 2 KP

Semester Herbstsemester 2012
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Elsbeth Dangel Pelloquin (elsbeth.dangel-pelloquin@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt "Mein Fräulein, ich liebe Sie", so gesteht der schwedische Graf seiner Angebeteten brieflich in Gellerts "Leben der Schwedischen Gräfin von G***". Ein Satz, der simpler und eindeutiger nicht zu formulieren ist. Dennoch kann er die unterschiedlichsten
semantischen Nuancen und pragmatischen Intentionen transportieren. Die verschiedenen Konzepte und sprachlichen Repräsentationen von Liebe sollen an Romanen und Dramen des 18. Jahrhunderts ausgeleuchtet werden: ihre Rhetorik in der
Spannung von Passion und Allianz, von Selbstwahl und Elterneinspruch, von Freundschaft und Liebe, im Hinblick auf die Konzepte von Geschlechterdifferenz und Ehe, auf die Thematisierung des Körpers und auf das (indirekte und allegorische) Reden
von Sexualität. Auffallend ist dabei die Dominanz zweier Konstellationen: die der Verführung, die mit dem Topos der "verführten Unschuld" die Passion in einem Inegalitätsverhältnis anordnet, sowie Dreierkonstellationen, die Codierungen von Liebe und
Freundschaft bis zur Ununterscheidbarkeit vermischen und sie doch immer wieder kollidieren lassen. Der Bogen der Liebessprache spannt sich von der schlichten Feststellung in Gellerts Roman aus der Jahrhundertmitte bis hin zum
emphatischen Ausruf in Sophie Mereaus Roman "Amanda und Eduard" am Beginn des neuen Jahrhunderts: "In der ganzen Welt sehe ich nur Liebe, allenthalben Liebe".


Literatur Primärtexte:
Christian Fürchtegott Gellert: Leben der schwedischen Gräfin von G*** (1747); Gotthold Ephraim Lessing: Miss Sara Sampson (1755); Sophie von La Roche: Geschichte des Fräuleins von Sternheim (1771); Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti (1772); Friedrich Schiller: Kabale und Liebe (1784); Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werthers (1774); Wilhelm Heinse: Ardinghello (1787); Friedrich Schlegel: Lucinde (1799); Jean Paul: Hesperus (1796).
Mit Ausnahme von Jean Pauls Hesperus sind alle Texte im Reclam-Verlag erhältlich.

Literaturhinweise zur Forschung:
Michel Foucault: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit. Erster Band. Frankfurt am Main: Suhrkamp1977; Niklas Luhmann: Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1982.

Weitere Primär- und Forschungsliteratur wird in der Vorlesung bekannt gegeben.

Mit Ausnahme von Jean Pauls "Hesperus" sind alle Texte im Reclam-Verlag erhältlich.

 

Anmeldung zur Lehrveranstaltung über ISIS erforderlich
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Nordistik (Bachelor Studienfach: Nordische Philologie)
Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Nordistik (MA) (Master Studienfach: Nordische Philologie)
Interphilologisches Angebot: Allgemeine Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Allgemeine Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2011))
Modul Allgemeine Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Aufbaustudium Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Aufbaustudium Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2011))
Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Fachwissenschaft / Deutsch (Master Educational Sciences (Joint Degree mit der PH FHNW))
Modul Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft/Literary Studies/Etudes Littéraires)
Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft I (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

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