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Semester | Herbstsemester 2012 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Christian Guerra (christian.guerra@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Mit dem 'Agricola' trat der gallischstämmige Senator Publius (?) Cornelius Tacitus seine literarische Laufbahn an. Rund zwei Jahre nach der Ermordung Domitians veröffentlichte er 98 n.Chr. sein Werk über die Statthalterschaft seines Schwiegervaters Cn. Iulius Agricola in der Provinz Britannia. Darin stilisiert Tacitus diesen zum 'exemplum' senatorischer 'virtus' unter der Regierung eines "schlechten" Kaisers, und schreibt sich damit in die zeitgenössische Debatte ein, wie sich Senatoren gegenüber einem Kaiser zu verhalten hätten. Wie kein anderer vor ihm unterwarf Tacitus Personen und Handlungen moralischen Massstäben, weshalb er von einigen als Vollender der spezifisch römischen moralisierenden Geschichtsschreibung angesehen wird. Man hat in seinen Werken ebenso sehr Charakterstudien und Ursachenforschung wie fundierte Darstellung und eine kohärente Ereignislogik bei der Schilderung historischer Sachverhalte vermisst; stattdessen ist die bedrohliche Atmosphäre, die vom gedrängten Stil erzeugt wird und welche die taciteische Geschichtsschreibung innerhalb der Gattung auszeichnet, herausgestrichen worden. Besonders im Späthumanismus und vermehrt durch deutsche Humanisten rezipiert – wichtig, sowohl für unsere Regio als auch für die Tacitusrezeption überhaupt, ist Beatus Rhenanus' Basler Gesamtedition von 1533 – wurde Tacitus neben Machiavelli zu einem der wichtigsten Gewährsmänner politischer Traktatistik. Der "Tacitismus" läutete zugleich auch die Wende vom Späthumanismus zum Nachhumanismus ein, insofern als das humanistische Programm in Abhängigkeitsverhältnisse geriet und nunmehr im Zeichen der Konfessionalisierung, des aufkommenden Absolutismus und der frühneuzeitlichen Souveränitäts- und Naturrechtslehre instrumentalisiert wurde. |
Lernziele | Ziel der Lektüreübung ist das Übersetzen weiter Textpartien (unter Berücksichtigung stilistischer und grammatikalischer Gesichtspunkte). Anhand des kaiserzeitlichen Textes lernen die Studierenden sprachlich-stilistische Eigenheiten kennen, die von der ciceronianischen (und für die Geschichtsschreibung: livianischen) "Normsprache" abweichen. Sie arbeiten sich am Beispiel von Tacitus' 'Agricola' in die Gattungen der römischen Geschichtsschreibung und der Biographik ein und erkennen deren vielseitigen Wechselwirkungen. Bei der Arbeit am Text erlangen sie Sicherheit im Umgang mit lateinischer Kunstprosa. |
Literatur | P. Cornelius Tacitus, Agricola. Edidit Josef Delz, editionem alteram curavit Jürgen von Ungern-Sternberg. Berlin/New York 2010. P. Cornelius Tacitus, Agricola. Lateinisch/deutsch, übersetzt, erläutert und mit einem Nachwort herausgegeben von Robert Feger. Stuttgart 2006. Heinz Heubner, Kommentar zum Agricola des Tacitus. Göttingen 1984. |
Weblink | Latinistik |
Teilnahmebedingungen | Studierende, die das universitäre Latinum erlangt haben, sowie Hörer und Interessierte, die ihre Lateinkenntnisse auffrischen oder erweitern wollen, sind herzlich willkommen! Die Arbeitspensen werden den individuellen Bedürfnissen angepasst und die Teilnehmenden individuell betreut. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | belegen |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Ergänzungsmodul Lateinische Philologie (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Ergänzungsmodul Lateinische Philologie (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Latinistik |