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33286-01 - Seminar: Herodot, Buch 1 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2013
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Anton F.H. Bierl (a.bierl@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Herodot, geb. nicht lange vor 480 v. Chr. in Halikarnaß, gilt als "Vater der Geschichtsschreibung" (pater historiae) (Cicero). Sein mit zahlreichen Anekdoten, Exkursen und Wundergeschichten angereichertes Werk, das zeitlich mit Sophokles und dem Athen unter Perikles zusammenfällt, bietet in seiner fabulösen Komposition einen Kontrast zu dem, was man sich landläufig unter klassischer Historiographie vorstellte. So traf den Begründer der Historie bis in 17. Jahrhundert das Verdikt, eher pater mendaciorum (J. L. Vivès), d. h. Vater von Lügenmärchen, zu sein. Heute kann seine anthropologische und tragische Gesamtdeutung der damaligen Welt besser gewürdigt werden. Nach Herodot entlädt sich der fundamentale Kontrast zwischen Hellenen und Barbaren, der breit exponiert wird, in den Perserkriegen, die es gilt, vor dem Vergessen zu bewahren.
In diesem Seminar sollen anhand von Buch I die Grundfragen der Herodotforschung erarbeitet werden: Herodots Geschichts¬auffassung und seine historische Methode im Gegensatz zu Thukydides, die Frage der Wahrhaftigkeit und seiner Quellen, sein literarisches Gestalten, seine Abhängigkeit von anderen literarischen Gattungen (Tragödie und Homer), die Frage der oral tradition und der Beziehung zu der mündlichen Kultur, seine Erzähltechnik, Fragen der Geschlechterrollen, sein anthropologisches und religiöses Weltbild, das Verhältnis zur zeitgenössischen Sophistik und vieles mehr. Im Zentrum steht das gemeinsame Erarbeiten des Textes und die Vertiefung der philologischen und literaturwissenschaftlichen Techniken.
Lernziele – philologische und historisch–kritische Lektüre des Texts
– kulturwissenschaftliche und literaturwiss. Lektüre des Texte
– Vertrautwerden mit der mythisch-rituellen Poetik
– Vertrautwerden mit der Gattung der griechischen Geschichtsschreibung
– Verbesserung der Lesefertigkeit
– Übung von Interpretation anhand von historischer Prosa
Literatur Text:
C. Hude, Herodoti Historiae, I-II, Oxford 1908 (3. Aufl.)
H. B. Rosén, Herodoti Historiae, I-II, Stuttgart/Leipzig 1987-1997

Kommentiert:
H. Stein, Herodotos. Text und Kommentar, I-VII, Berlin 1856-1862; Buch 1 1901 (6. Aufl.)


Kommentar:
W. W. How, J. Wells, A Commentary on Herodotus, I-II, Oxford 1912
D. Asheri, Erodoto, Le Storie, Libro 1, Mailand 1988; engl. D. Asheri et al., A Commentary on Herodotus’s Books I-IV, ed. by O. Murray and A. Moreno, Oxford 2007

Zur Einführung:
F. Jacoby, s. v. Herodotos, RE Suppl. 2, 1913, 205-520
R. Bichler, R. Rollinger, Herodot, Hildesheim 2000
E. Bakker et. al. (Hg.), Brill‘s Companion to Herodotus, Leiden 2002

Auswahlbibliographie, bes. zu Buch 1:
J. A. Arieti, Discourses on the First Book of Herodotus, Lanham 1995
H. Erbse, Die Funktion der Novellen im Werke Herodots, in: G. Kurz, D. Müller, W. Nicolai, Gnomosyne. Menschliches Denken und Handeln in der frühgriechischen Literatur. FS Walter Marg, München 1981, 251–269
R. A. MacNeal, Herodotus. Book 1, Lanham 1986
K. Wesselmann, Mythische Erzählstrukturen in Herodots ‘Historien’, Berlin 2011
Bemerkungen Studierende der Alten Geschichte mit Griechischkenntnissen sind ausdrücklich willkommen, Auch geeignet für das Zertifikat Literatur und Religion: Mythopoetik.
Weblink http://klaphil.unibas.ch/fachbereiche/gr

 

Teilnahmebedingungen gute Griechischkenntniss, möglichst Griechisches Proseminar
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung auf ISIS
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Interphilologisches Angebot: Allgemeine Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Allgemeine Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2011))
Modul Griechische Literaturwissenschaft & Literaturgeschichte (Master Studienfach: Griechische Philologie)
Modul Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft)
Modul Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft/Literary Studies/Etudes Littéraires)
Modul Vertiefung & Moderne Anwendung (Master Studienfach: Griechische Philologie)
Modul Vertiefung & Moderne Anwendung (Master Studiengang: Altertumswissenschaften (TMA))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung regelmässige und aktive Teilnahme, regelmässige Vorbereitung. Übernahme eines Referats zu einer Textstelle oder zu einem Thema
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Gräzistik

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