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32930-01 - Seminar: Spiritualität - Bindeglied zwischen Leib und Seele 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2013
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Axel Christoph Gampp (axel.gampp@unibas.ch, BeurteilerIn)
Felix Hafner (felix.hafner@unibas.ch)
Henriette Harich-Schwarzbauer (henriette.harich@unibas.ch)
Georg Pfleiderer (georg.pfleiderer@unibas.ch)
Inhalt Die Aeneas-Silvius-Stiftung hält Ende FS 2013 ein Blockseminar über etwas mehr als zwei Tage ab. Die transdisziplinäre Veranstaltung wird aller Voraussicht nach in Mariastein abgehalten. Aus dem Bereich der Kunstgeschichte können drei bis vier Vorschläge berücksichtigt werden für 30-minütige Referate. Interessierte haben sich so rasch als möglich mit dem Dozenten in Verbindung zu setzen.

Bedingungen der Teilnahme sind:
1. Teilnahme an sämtliche Veranstaltungen im Vorfeld
- Besuch der begleitenden Ringvorlesung im FS 2013
- Teilnahme an allen Vorbesprechungen
2. Teilnahme am Vorbereitungsnachmittag (ca. Mai 2013)
3. Teilnahme an einer Vorveranstaltung im Kunsthistorischen Seminar mit Präsentation der vorgesehen Beiträge (ca. 14 Tage vor dem Blockseminar).
4. Teilnahme im Blockseminar über die gesamte Seminardauer. Dazu gehört, am Veranstaltungsort zu übernachten. Die Kosten für Übernachtungen und Verpflegung trägt die Aeneas-Silvius-Stiftung.
Sämtliche vier genannten Punkte sind einzuhalten, ansonsten das Seminar nicht angerechnet werden kann.


Zur Einführung:
Johann Heinrich Zedler vermerkte 1744 in seinem Grossen vollständigen Universal-Lexikon unter dem Stichwort Spiritualia Experientia: «[…] setzt man voraus, dass die Erfahrung an sich selbst und zwar in geistlichen Dingen sei; So kann man sagen; Sie bestehe in einer Empfindung und Wahrnehmung dessen, was dem geistlichen Seelen-Zustand angehet, und insbesondheit der in derselben vorhergehenden Gnaden-Würckung […]. Sie ist aber nicht von einerley Art; mit hin wenn man ferner ihrer mancherley Gattungen ordentlich anzeigen und erklären soll: So ist zu mercken, dass die Rede nur von derjenigen Erfahrung, die man an sich selbst haben kan, sey.»
Spirituelle Erfahrung wird hier als ein rein subjektives, seiner Erscheinung nach nicht fassbares Phänomen beschrieben. Zeidler verwendet den Begriff «Spiritualität» selbst nicht, obwohl es sich dabei um eine frühchristliche Wortschöpfung handelt. Spiritualitas wurde vom lateinischen «Spiritus» (Geist) abgeleitet. Nach heutiger Auffassung umfasst der Begriff verschiedene Facetten: zum ersten eine religiöse, die christliche Lebensführung betreffende, wo sie in einen Gegensatz zu «Carnalitas» (das Leibliche/ Fleischliche) tritt und bei Paulus einen Teil des Dreischrittes «fleischlich - psychisch - geistig» bildet. Zweitens wird damit auch der Versuch umschrieben, Seins- und Erkenntnisweisen immaterieller Wesen zu ergründen (im Gegensatz zu den körperlichen oder materiellen). Drittens bilden die «spiritualia», nämlich die der Kirche zugehörigen Funktionen und Güter, einen rechtlichen Gegensatz zu den «Temporalia», den weltlichen Gütern. Damit gewinnt Spiritualität auch rechtliche Dimension.
Ein gesteigertes Interesse für das Phänomen hat die Summe von Publikationen im 21. Jahrhundert exponentiell ansteigen lassen. In diesem Kontext hat auch eine vom 19. Jahrhundert in den Hintergrund gedrängte Auffassung von der heilenden Wirkung der Spiritualität in der Medizin neue Aktualität gewonnen. Aus der selben Überzeugung heraus wird in der «Encyclopedia of Science and Religion» die Wissenschaft selbst als eine Form spiritueller Praxis charakterisiert in ihrer Suche nach Ergründung komplexer Zusammenhänge, wofür die Transzendierung des eigenen Ichs auf das Untersuchungsfeld hin erste Voraussetzung sei.
Ziel des inter- und transdisziplinären Seminars ist es, den Reichtum des Begriffes «Spiritualität» synchron und diachron zu erfassen und von verschiedensten Fachbereichen aus zu beleuchten. Dabei kann das Phänomen sowie Parallelen im vor- und ausserchristlichen Umfeld sowie seine Begriffsgeschichte und deren semantisches Feld ebenso untersucht werden wie Praktiken, Visualisierung oder Umsetzung in Musik und Literatur von Spiritualität über die Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein.
Literatur Zur Einführung sei verwiesen auf die Definitionen in den einschlägigen Lexika:
- Michel Dupuy: Spiritualité; in: Dictionnaire de Spiritualité; Bd. 14, Paris 1988, Sp. 1142-1173.
- Aimé Solignac: Spiritualität; in: Joachim Ritter (Hg): Historisches Wörterbuch der Philosophie; Bd. 9, Basel 1995, Sp. 1415-1422.
- Karl-Friedrich Wiggermann: Spiritualität; in: Theologische Realenzyklopädie; Bd. 31, Berlin und New York 2000, S. 708-717.
- Elisabeth Gräb-Schmidt et al: Spiritualität; in: Religion in Geschichte und Gegenwart; Bd. 7; Tübingen 2004, Sp. 1589-1599.

 

Teilnahmebedingungen Die Veranstaltung ist für Master-Studierende gedacht.
Bedingungen der Teilnahme sind:
1. Teilnahme an sämtliche Veranstaltungen im Vorfeld
- Besuch der begleitenden Ringvorlesung im FS 2013
- Teilnahme an allen Vorbesprechungen
2. Teilnahme am Vorbereitungsnachmittag (ca. Mai 2013)
3. Teilnahme an einer Vorveranstaltung im Kunsthistorischen Seminar mit Präsentation der vorgesehen Beiträge (ca. 14 Tage vor dem Blockseminar).
4. Teilnahme im Blockseminar über die gesamte Seminardauer. Dazu gehört, am Veranstaltungsort zu übernachten. Die Kosten für Übernachtungen und Verpflegung trägt die Aeneas-Silvius-Stiftung.
Sämtliche vier genannten Punkte sind einzuhalten, ansonsten das Seminar nicht angerechnet werden kann.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Interessierte haben sich so rasch als möglich mit dem Dozenten in Verbindung zu setzen.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Werk und Kontext (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Werkorientierung (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Weitere Lehrveranstaltungen für den Wahlbereich Rechtswissenschaft (Master Rechtswissenschaft)
Weitere Lehrveranstaltungen für den Wahlbereich Theologie (Master Theologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Aktive Teilnahme und Erfüllen aller Teilnahmebedingungen
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kunstgeschichte

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