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Semester | Herbstsemester 2013 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
Lea Bühlmann (lea.buehlmann@unibas.ch, BeurteilerIn)
Yves Hänggi (yves.haenggi@stud.unibas.ch) |
Inhalt | Wie kaum ein anderes Jahrzehnt sind die 1920er Jahre von Ambivalenzen geprägt: Wirtschaftliche Krisen wie Arbeitslosigkeit, Hyperinflation und Börsencrash markieren Anfangs- wie auch Endpunkt. Dazwischen ermöglichen Währungsreform, technische Entwicklung und Rationalisierung der Arbeit einen wirtschaftlichen Aufschwung, der sich als "Goldene Zwanziger" in die Geschichte einschreibt und tiefgreifende Veränderungen auf gesellschaftlicher und kultureller Ebene zeitigt: "Die Wirtschaft boomte, die Löhne stiegen und der Nachholbedarf machte sich in einer hektischen Lebenslust bemerkbar." (Hürlimann 2009) Letztere äussert sich in neuen Unterhaltungsformaten wie Kino und Rundfunk oder einem wachsenden Interesse an Sportveranstaltungen wie Sechstagerennen oder Boxkämpfen. Die Popularisierung dieser Unterhaltungs- und Sportangebote wird möglich, weil "Freizeit" für die breite Masse erst durch neue Arbeitszeitregelungen (z.B. 40-Stunden-Woche) in den zwanziger Jahren verfügbar wird. Dass der Freizeitbereich ebenso wie andere Bereiche des Alltags wesentlich von der amerikanischen Lebensweise geprägt sind, zeigt sich am Phänomen des Massenkonsums, der in den neu entstehenden Warenhäusern seinen Ausdruck findet. Auch neue Tanzstile wie Charleston und Swing oder Musikgenres wie der Jazz werden aus den USA importiert. Gleichzeitig entwickeln sich in den 1920er neue Kunstformen wie Expressionismus oder die neue Sachlichkeit. Die Beziehung zwischen den Geschlechtern wird in dieser Zeit ebenfalls neu verhandelt: Die "neue Frau" strebt nicht nur nach politischer und ökonomischer Emanzipation, sondern setzt auch ästhetisch Akzente, mit der sie traditionelle Rollenbilder aufbricht. Schliesslich sind die 1920er Jahre auch aus politischer Perspektive ein extremes Spannungsfeld, dies artikuliert sich in der Bezeichnung "Zwischenkriegszeit": Während noch die Folgen des Ersten Weltkrieges verarbeitet werden - und im Falle der Weimarer Republik zu einer demokratischen Verfassung führen - stehen die zwanziger Jahre bereits im Zeichen sich ausbreitender faschistischer Tendenzen, die in diktatorischen Regimes wie dem Nationalsozialismus resultieren werden. "The Roaring Twenties" ist damit wörtlicher Ausdruck einer vielschichtigen, dynamischen und in jedem Sinn "wilden" Zeit. Im Einführungskurs werden wir die Ambivalenzen der 1920er Jahre aufspüren und den Facetten dieser Zeit aus verschiedenen Perspektiven nachgehen. Neben dem Einüben von historischen Fragestellungen und historischem Denken geht es im Einführungskurs aber auch um das Erlernen wissenschaftlichen Arbeitens: Wir werden uns deshalb mit Arbeitstechniken, Begriffen, Methoden und Hilfsmitteln der Geschichtswissenschaft auseinandersetzen. |
Bemerkungen | Zielgruppe: Obligatorisch für StudienanfängerInnen Bachelor Geschichte und Osteuropastudien. |
Teilnahmebedingungen | Persönliche Anmeldung bei der Begrüssungsveranstaltung für Erstsemestrige am Mittwoch, 18. September 2013. Die Teilnahme an den Blocktagen ist obligatorisch. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Persönliche Anmeldung bei der Begrüssungsveranstaltung für Erstsemestrige am Mittwoch, 18. September 2013. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | Online-Angebot fakultativ |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Einführungsmodul Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Einführungsmodul Geschichte Osteuropas (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Einführung in das Geschichtsstudium (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul Einführung in das Geschichtsstudium (Bachelor Studienfach: Geschichte) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Aktive Teilnahme |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |