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34751-01 - Seminar: Kunst und Psychoanalyse 3 KP

Semester Herbstsemester 2013
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Markus Klammer (markus.klammer@unibas.ch)
Susanne Leeb (susanne.leeb@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Was Kunst leisten oder bewirken kann, wird oft in psychoanalytischen Begriffen gefasst: Sie appellierten an das «Begehren», arbeiteten mit dem «Abjekten», in ihnen manifestiere sich ein «Reales», sie seien als Ergebnisse einer «Sublimierung» oder einer «Regression» zu verstehen, sie betrieben «Trauerarbeit» oder gar «Traumabewältigung».
Das Seminar stellt sich die Aufgabe, das Verhältnis von Kunstgeschichte und künstlerischer Produktion zur Psychoanalyse in den Blick zu nehmen. Es geht von der Beobachtung aus, dass psychoanalytische Theorien seit Freud einen entscheidenden Einfluss nicht nur auf die kunsthistorische Auslegung von Werken hatten, sondern in vielfältiger Weise auch handlungsleitend für die künstlerische Produktion selbst waren und sind. Nicht zuletzt haben KünstlerInnen die Psychoanalyse immer wieder auch direkt zum Thema ihrer Arbeiten gemacht.
Umgekehrt stellt die Kunst ein privilegiertes Forschungsfeld der Psychoanalyse dar. Freud begreift Kunstwerke als einen Ort, an dem unbewusste Prozesse an die Oberfläche treten, zur Darstellung kommen und Form gewinnen. In gewissem Sinne lassen sich Kunstwerke analysieren wie Symptome - freilich keine Krankheitssymptome, sondern anschauliche Formen, die ästhetischen, sozialen und historischen Prozessen allererst Gestalt verleihen.
Sowohl die Psychoanalyse als auch die Kunstgeschichte sind ihrem Selbstverständnis nach interpretative Disziplinen. Übernahmen aus der jeweils anderen Disziplin können sowohl in methodisch-formaler als auch in inhaltlicher Hinsicht erfolgen. Während methodisch-formale Anleihen der Kunstgeschichte bei der Psychoanalyse ihr angestammtes Instrumentarium zu ergänzen und zu bereichern versprechen, scheint die Gefahr konkreter inhaltlicher Anleihen darin zu liegen, dass diese meist einen fertigen Interpretationsschlüssel einer Arbeit liefern, der von vornherein greift, ohne dass im Detail bedacht werden müsste, was da eigentlich zu sehen ist. Trotz aller Affinitäten und Übernahmen ist mithin zu fragen, wie die Methoden und Befunde der Psychoanalyse zur Spezifität von Kunstwerken überhaupt in Beziehung zu setzen sind.
Das Seminar wird Lektüren kunsthistorischer und psychoanalytischer Texte, die der Erschließung ästhetisch relevanter psychoanalytischer Begriffe dienen sollen, mit der Analyse und Diskussion künstlerischer Arbeiten verbinden.
Besprochen werden Werke von KünstlerInnen wie u.a. Andrea Fraser, Mary Kelley, John Miller, Paul McCarthy, Mike Kelly, Cindy Sherman, Robert Gober, Stan Douglas, Louise Bourgeois. Gelesen werden Texte von Autoren wie u.a. Sigmund Freud, Jacques Lacan, Richard Wollheim, Michael Fried, Whitney Davis, Luce Irigaray, Jean-Joseph Goux, Leo Bersani, Hal Foster, Sarah Kofman, Griselda Pollock, Rosalind Krauss.

Die drei Mittwochsvorträge (Forumsvorträge) sind auf dieses Seminar ausgerichtet. Teilnahme an diesen Vorträgen ist insofern Pflicht für SeminarteilnehmerInnen. Die Termine werden noch bekannt gegeben.
Literatur Einführende Literatur:
- Gerhard Schneider (Hg.): Psychoanalyse und bildende Kunst, Tübingen 1999.
- Griselda Pollock (Hg.): Psychoanalysis and the Image, Malden, Mass. 2006.
- Margaret Iversen: Beyond Pleasure. Freud, Lacan, Barthes, University Park, Penn. 2007.
- Jean Clair, Cathrin Pichler, Wolfgang Pircher (Hg.): Wunderblock. Eine Geschichte der modernen Seele, Ausst.-Kat., Wien 1989.
- Laurie Schneider Adams: Art and Psychoanalysis, New York 1993.
- Leo Bersani: The Freudian Body, New York 1986.
- Hal Foster: The Return of the Real, Cambridge, Mass. 1996.

 

Teilnahmebedingungen Das Seminar sichtet sich vorwiegend an Masterstudierende. Fortgeschrittene Bachelorstudierende sind herzlich willkommen.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Epochenmodul Moderne und Gegenwart (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Epochenübergreifende Fragestellungen (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Herrschaft und Normativität (Master Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Kultur und Symbolische Ordnung (Master Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Kunstgeschichte und Interdisziplinarität (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Kunsttheorie und Wissenschaftsgeschichte (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Moderne / Gegenwart (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Profil: Moderne (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Themenfeld: Herrschaft, Normativität und symbolische Ordnung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Themenfeld: Subjekt, Körper, Identität (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Themenfeld: Wissensformen und Wissenschaft (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Vertiefung epochenübergreifender Fragestellungen (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Vertiefung Themenfeld: Herrschaft, Normativität und symbolische Ordnung (Master Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Vertiefung Themenfeld: Wissensformen und Wissenschaft (Master Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Wissensformen und Wissenschaften (Master Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Kurzreferat, Stundenprotokoll
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kunstgeschichte

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