Zur Merkliste hinzufügen
Zurück

 

37793-01 - Vorlesung: Friedrich Glauser 2 KP

Semester Herbstsemester 2014
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Hubert Thüring (hubert.thuering@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Friedrich Glauser (1896–1938) gehört zu den Klassikern der Schweizer Literatur des 20. Jahrhunderts. Die Forschung hat sich bislang vor allem um den sozialen Außenseiter gekümmert, der Glauser als Drogensüchtiger im Leben war, und um den Anwalt der Armen, den man in Wachtmeister Studer transfiguriert sieht. Im engeren literaturwissenschaftlichen Bereich haben in erster Linie die kriminalpoetologischen Aspekte interessiert. Ausgehend von einer Einführung in Leben und Werk Glausers und dem Forschungsstand akzentuiert die Vorlesung Glausers literarisches Schreiben in seiner praktischen wie theoretischen Dimension, und zwar unter drei Aspekten: 1. Historisch: Der selbstverständlich erscheinende Zusammenhang von Leben und Schreiben wird zunächst diskurshistorisch von der Entstehung der modernen Literatur und der Produktion von Individualität und Subjektivität in den modernen Institutionen her befragt. 2. Philologisch: Schreiben steht keineswegs immer und ohne weiteres im Dienst des Verfassens eines Textes im Sinn eines abgeschlossenen Ganzen. Die Fokussierung auf die institutionelle, technisch-materielle, existentielle und situative Bedingtheit und Umständlichkeit des Schreibens zeigt vielmehr, daß die Textproduktionen heterogen bestimmte, dynamische und tendenziell offene Prozesse sind. 3. Methodisch: Die beiden genannten Aspekte finden sich in Glausers Schreiben vielfältig thematisiert und reflektiert, werden aber gewöhnlich getrennt voneinander verhandelt, von der Kulturwissenschaft einerseits, von der Textphilologie andererseits. Die Vorlesung verschränkt diese beiden methodischen Ansätze im Begriff des „Lebenschreibens“, der seine primäre Bedeutung jedoch aus dem Werkzusammenhang gewinnt. Im Vordergrund stehen zunächst die großen Kriminalromane „Schlumpf Erwin Mord (Wachtmeister Studer)“ (1935/36) und „Matto regiert“ (1936), daneben werden einige Erzählungen und Essays und der Legionsroman „Gourrama“ (1928-1937) behandelt. Es werden Dokumente aus dem im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern aufbewahrten Nachlaß Friedrich Glausers und anderen Archiven präsentiert und analysiert. Den literaturhistorischen Kontext stellen Querbezüge zu zeitgenössischen Schweizer Schriftstellern her (Robert Walser, Carl Albert Loosli).
Lernziele Die Studierenden verfügen über ein strukturiertes Überblickswissen zu Leben und Werk Friedrich Glausers im historischen Kontext. Sie können die Grundbegrifflichkeit des „Lebenschreibens“ sachlich füllen, historisch herleiten und methodisch differenzieren.
Literatur - Die maßgebliche Ausgabe von Glausers Romanen und Erzählungen ist im Limmat Verlag (Zürich) bzw. als Taschenbuchausgabe im Unionsverlag (Zürich) erschienen.
- Bislang umfassendste Biographie: Gerhard Saner, Friedrich Glauser. Eine Biographie, zwei Bände, Zürich und Frankfurt am Main: Suhrkamp 1981.
- Biographische Bilddokumentation: Frank Göhre, Zeitgenosse Glauser. Ein Porträt, Zürich: Arche 1988.
- Kriminalpoetologie: Patrick Bühler, Die Leiche in der Bibliothek. Friedrich Glauser und der Detektivroman, Heidelberg: Winter 2002.
- Erweiterte Poetologie: Christa Baumberger, Resonanzraum Literatur. Polyphonie bei Friedrich Glauser, München: Fink 2006.
- Schreiben: Hubert Thüring, Friedrich Glausers Schreiben im Kreuzungspunkt von Philologie und Kulturwissenschaft, in: Germanistik in der Schweiz. Online-Zeitschrift der Schweizerischen Akademischen Gesellschaft für Germanistik (SAGG), http://www.germanistik.unibe.ch/SAGG-Zeitschrift (mit 15 Abb.).
Bemerkungen Es findet gleichzeitig ein Seminar zu Glasers Erzählungen und Essays statt (Di 12-14), das als Erweiterung empfohlen ist.

 

Anmeldung zur Lehrveranstaltung über http://www.isis.unibas.ch erforderlich
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Nordistik (Bachelor Studienfach: Nordische Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Nordistik (MA) (Master Studienfach: Nordische Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Slavistik (Master Studienfach: Slavistik (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Interphilologisches Angebot: Allgemeine Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Allgemeine Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2011))
Modul Allgemeine Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Aufbaustudium Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Aufbaustudium Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2011))
Modul Aufbaustudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft: Schwerpunkt nach 1850 (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Deutsche Literaturwissenschaft: Grundwissen Master (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul English & American Literature (Master Studienfach: Englisch (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Extending the View (Literary and Cultural Studies) (Bachelor Studienfach: Englisch (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Grundstudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Hispanistik)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Französistik)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Italianistik)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Englisch)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik)
Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik)
Modul Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Modul Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft I (Master Studienfach: Deutsche Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Refining Skills in Literature and Culture (Bachelor Studienfach: Englisch (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Research Skills in English Linguistics or Literature (Master Studienfach: Englisch (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Weitere Lehrveranstaltungen für den Wahlbereich Deutsche Philologie (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Klausur in der letzten Vorlesung, Bewertung: Pass / Fail
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

Zurück