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37854-01 - Seminar: Theorien des photographischen Bildes 3 KP

Semester Herbstsemester 2014
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Markus Klammer (markus.klammer@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Das Seminar beschäftigt sich mit den charakteristischen Eigenschaften von photographischen Bildern im Verhältnis zu den in anderen Künsten und Medien der Moderne hervorgebrachten bildlichen Artefakten. Im Unterschied zu Gemälden stellen Photographien Bilder dar, die auf mechanischem Wege erzeugt wurden, im Unterschied zu Filmen handelt es sich um Bilder, die einen bestimmten zeitlichen Augenblick festhalten und auf Dauer stellen. So analysiert Philippe Dubois photographische Bilder als das Ergebnis eines zweifachen Schnitts, der sie sowohl aus dem Kontinuum des Raums wie aus dem Kontinuum der Zeit losschneidet.
Wie kaum eine andere Kunst der vergangenen beiden Jahrhunderte ist die Photographie als Vehikel des Echten, als direkter »Abdruck« der Lichterscheinungen der physischen Welt gefeiert worden, als Sichtbarmachung von deren kleinsten Strukturen, wie sie – als technisches Reproduktionsmedium – der Manipulierbarkeit und Fälschbarkeit bezichtigt worden ist, ein Zwiespalt, der sich in Zeiten digitaler Photographie und digitaler Bilder noch verschärft hat.
Trotz ihrer technischen Natur hat man Photographien in besonderem Maße zugetraut, Träger von Affekten des Individuums sowie von ideologischen und gesellschaftlichen Projektionen zu sein. Beide Aspekte hat unter anderem Roland Barthes ausführlich untersucht.
Walter Benjamin zufolge bedeutete die Erfindung der Photographie nicht einfach nur die Erschließung neuer künstlerischer Möglichkeiten. Sie brachte vielmehr eine Umwertung und Regruppierung aller traditionellen Künste und ihrer Produktionsverfahren mit sich.
Innerhalb der Bildkünste haben Jeff Wall, James Coleman, aber auch Gerhard Richter der Photographie eine entscheidende Rolle zugewiesen. Ihr wurde zugetraut, auch und gerade die Werkform der Malerei zu erneuern. Die Konzeptkunst dagegen hat sie als ein »neutrales«, amateurhaftes, der künstlerischen Intention und Handschriftlichkeit entzogenes Medium geschätzt.
Diesen und ähnlichen Positionen wird das Seminar im engen Dialog von theoretischen Texten, spezifischen historischen Zusammenhängen und künstlerischen Arbeiten nachgehen.
Literatur Gelesen werden Texte von Autoren wie Walter Benjamin, Jeff Wall, Philippe Dubois, Roland Barthes, Peter Geimer, Michael Fried, Joel Snyder, Jacques Rancière, Susan Sontag, Raymond Bellour, Helmut Lethen, Kirk Varnedoe.

 

Teilnahmebedingungen Für den Besuch der Seminare sollte das Grundstudium abgeschlossen sein.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Epochenmodul Moderne und Gegenwart (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Kunstgeschichte und Interdisziplinarität (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Kunsttheorie und Wissenschaftsgeschichte (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Moderne / Gegenwart (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Profil: Bildtheorie und Bildgeschichte (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Profil: Moderne (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Schriftliche Textdiskussion und Stundenprotokoll.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kunstgeschichte

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