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Semester | Herbstsemester 2014 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
Florian Henri Besthorn (f.besthorn@unibas.ch)
Arne Stollberg (arne.stollberg@unibas.ch, BeurteilerIn) Jana Weissenfeld (jana.weissenfeld@unibas.ch) |
Inhalt | Marschieren, klopfen, schreien, aus der Puste kommen, sich verstümmeln - und dies auf offener Bühne. Was reizt den Künstler hieran, was den Rezipienten, und wodurch entsteht die Faszination für Vorstellungen, die mit den Grenzen des menschlichen Körpers oder dem körperlich Machbaren spielen? In der Übung soll der Versuch unternommen werden, aus der Musik des 20. Jahrhunderts eine "Ästhetik des Körperlichen" herauszudestillieren. Welchen Einfluss hatten beispielsweise die gesellschaftlichen Bewegungen der späten 1960er Jahre sowie Performance-Theorien auf Komponisten und musikalische Interpreten der letzten Dekaden? Die Bemühungen um ein "instrumentales Theater" (etwa bei Mauricio Kagel und Harrison Birtwistle) sind zunächst aus verschiedenen Blickrichtungen zu untersuchen, bevor Bühnenexperimente, Entgrenzungen und die virtuose Überforderung der Interpretenkörper - seit Gustav Mahler - an ausgewählten Kompositionen exemplifiziert werden. Zur Sprache kommen dabei unter anderem Partituren von Dieter Schnebel, Wolfgang Rihm, Heinz Holliger, Helmut Lachenmann, Vinko Globokar, Peter Maxwell Davies, Jörg Widmann und Adriana Hölszky. Es geht darum, Werke von der Kammermusik bis hin zum Musiktheater gemeinsam unter dem Aspekt der ästhetischen Immanenz des Körpers in der Musik zu betrachten, inklusive eines Exkurses zur körperlichen Präsenz in der Popmusik sowie unter Einbeziehung interdisziplinärer Ansätze. |
Lernziele | In der Übung wird es darum gehen, wichtige Entwicklungen in der Musik des 20. Jahrhunderts hinsichtlich körperlicher Präsenz sowie "aussermusikalischer" Aktionen und Gesten der Interpreten zu untersuchen und die Ergebnisse mit anderen Kunstrichtungen zu vergleichen. Hierbei sollen gezielt die musikanalytischen Fähigkeiten erweitert sowie interdisziplinäre Ansätze vorgestellt werden. Das Ziel ist es, Fragen nach der Bedeutung der "Körperlichkeit" für Produktion, Reproduktion und Interpretation von Musik aufzuwerfen und den kritischen Blick für Kategorien wie "Performance", "Körperlichkeit" oder "musikalisches Theater" zu schärfen. |
Literatur | Zur vorbereitenden Lektüre seien empfohlen: Stefan Drees, Körper Medien Musik. Körperdiskurse in der Musik nach 1950, Hofheim 2011 Erika Fischer-Lichte, Ästhetik des Performativen, Frankfurt am Main 2004 (edition suhrkamp 2373), bes. S. 9-30: „Erstes Kapitel. Begründung für eine Ästhetik des Performativen“ Erika Fischer-Lichte: Wahrnehmung - Körper - Sprache. Kultureller Wandel und Theateravantgarde, Einleitung zu: TheaterAvantgarde. Wahrnehmung - Körper - Sprache, hrsg. von Erika Fischer-Lichte, Tübingen/Basel 1995 (UTB 1807), S. 1-14 Julia Gerlach, Körper & Musik. Körperbilder in der musikalischen Performance sowie intermedialer und partizipativer Musik (multimediale Präsentation: http://mugi.hfmt-hamburg.de/A_multimedia/koerpermusik.php) Frank Hilberg, Körperlichkeit (aus: Kapitel 6. Dialektisches Komponieren), in: Geschichte der Musik im 20. Jahrhundert: 1975-2000, hrsg. von Helga de la Motte-Haber, Laaber 2000 (Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert 4), S. 198-206 Weitere Literatur wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben. |
Teilnahmevoraussetzungen | Erwartet wird von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aktive Mitwirkung an den Diskussionen sowie die Übernahme eines Referats. Das Lesen von vorbereitenden Texten für die einzelnen Sitzungen ist obligatorisch, ebenso die Bereitschaft, sich mit den behandelten Werken kritisch auseinanderzusetzen. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Bitte auch in ISIS anmelden (http://www.isis.unibas.ch/). |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Historischer Bereich III (17. und 18. Jahrhundert) (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Historischer Bereich III (17./18. Jhd.) (Master Studienfach: Musikwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Historischer Bereich IV (19. und 20./21. Jahrhundert) (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Historischer Bereich IV (19./20. Jhd.) (Master Studienfach: Musikwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Neuere Musikgeschichte (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) Modul Vertiefung: Musikgeschichte / Ästhetik / Populäre Musikformen (Master Studienfach: Musikwissenschaft) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Referat |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Musikwissenschaft |