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39908-01 - Seminar: Identität und das Materiale. Vormoderne Dingwelten, Haushalte und gesellschaftliche Selbstentwürfe 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2015
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Lucas Burkart (lucas.burkart@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Der Anthropologe Igor Kopytoff hat 1986 einen wegweisenden Artikel mit dem Satz beginnen lassen: "For the economist, commodities simply are." Ob als solcher richtig oder nicht - der Hinweis war unmissverständlich: für Nicht-Ökonomen sind Güter erklärungsbedürftig. Auch die historischen Wissenschaften sollten für ihre Analysen der Welt der Dinge und Güter vermehrt Aufmerksamkeit beimessen. Die Anregung wurde verschiedentlich aufgegriffen etwa in der Konsumgeschichte, aber auch in anthropologisch und ethnologisch ausgerichteten Methodenangeboten, die in den Geschichtswissenschaften produktiv rezipiert wurden.
Doch die historische Bedeutung von Materialität, so jüngere Ansätze, beschränkt sich nicht darauf, konsumiert und verzehrt zu werden - und sei es im symbolischen Verschwendungsakt. Die Welt der Dinge sei mit anderen Worten nicht nur Objekt subjektiver Weltdeutung und -gestaltung, also Repräsentation von Vorstellungen und Lebensweisen. Vielmehr prägt diese Welt ihrerseits Wahrnehmungen und Deutungen der Menschen durch ihre spezifischen Merkmale und Qualitäten. Materialität ist in verschiedener Hinsicht "geschichtsmächtig" - durch ihren Wert, ihre Mobilität, ihre Wahrnehmung (sehr wohl auch in körperlich-sensualer Weise) ihre Verwendung und Symbolik sowie schliesslich durch die Stiftung von Sozialbeziehungen. In diesem Sinn richtet das Seminar sein Augenmerk auf jüngere Ansätze, die nach der Bedeutung des "Materiellen" für vor-moderne Gesellschaften fragen. Hierfür sollen unterschiedliche soziale Sphären - Wissenschaft, Konsum, Güterzirkulation, Kult, Haus und Familie u.a.m. - in den Blick genommen und auf ihre spezifischen Materialitäten hin befragt werden.
Literatur Bert de Munck, Artisans, Products and Gifts. Rethinking the History of Material Culture in Early Modern Europe, in: Past and Present 224, 2014, S. 39-74.
Bemerkungen Fortgeschrittene Bachelor- und Masterstudierende der Geschichte.

 

Teilnahmebedingungen Abgeschlossene Grundstufe BA Geschichte (3 Proseminare und -arbeiten).
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien Online-Angebot fakultativ

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Aufbaumodul Mittelalter (Bachelor Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Aufbau Mittelalter (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Modul Epochen der europäischen Geschichte: Mittelalter (Master Studiengang: Europäische Geschichte)
Modul Ereignisse, Prozesse, Zusammenhänge (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Kommunikation und Vermittlung historischer Erkenntnisse (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Methoden - Reflexion - Theorien: Differenz - Identität - Kritik (Master Studiengang: Europäische Geschichte)
Modul Methoden und Diskurse historischer Forschung (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Mittelalter (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Mittelalter / Frühe Neuzeit (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Profil: Renaissance (Master Studiengang: Europäische Geschichte)
Modul Profil: Vormoderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Aktive Teilnahme.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Geschichte

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