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Semester | Frühjahrsemester 2016 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Nicolas von Passavant (nicolas.passavant@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Das Proseminar zeichnet die Entwicklung literarischer Sonderlingsfiguren von Jean Paul und E.T.A. Hoffmann über biedermeierliche und realistische Erzähltexte (Grillparzer, Gotthelf, Fontane, Raabe) nach. Vor diesem Hintergrund lässt sich dann nachvollziehen, wie es bei diesen gewöhnungsbedürftigen und scheinbar ewig-gestrigen Figuren des 19. Jahrhunderts unter Vorzeichen dezidiert modernistischer Schreibstrategien im 20. Jahrhundert zu einer Wiedergeburt bei Autoren wie Robert Walser, Hofmannsthal, Genazino oder Bernhard kommt. Die leitende These dabei ist, dass es einen Zusammenhang zwischen Aussenseiter-Stellung dieser Figuren und der Art und Weise gibt, wie die Texte selber poetologisch funktionieren. Betrachtet werden die Sonderlingsfiguren aber auch aus motivgeschichtlicher (Jean Paul), psychologischer (Hoffmann) und gesellschaftshistorischer (Gotthelf) Perspektive, sowie in Bezug auf Fragen der Antisemitismusforschung (Fontane) und der Erzähltheorie (Raabe). Die modernistische Prosa wird dann primär auf Bezüge zu der zuvor herausgearbeiteten Motivgeschichte sowie auf deren jeweilige zeit- und literaturgeschichtliche Aktualisierung hin gelesen. Zu jeder Sitzung steht nebst der Lektüre der Primärliteratur ein optionaler Theorietext zur Verfügung, den eine Vortragsgruppe für das Plenum aufbereitet. Ferner wird im Verlauf des Semesters von jedem und jeder Studierenden ein kurzes Thesenpapier verfasst. Als Vorbereitung empfehle ich grundsätzlich, einen Teil der Bücher bereits in den Semesterferien zu lesen, da man dort mehr Zeit und Musse hat, die Texte für sich zu entdecken, Voraussetzung ist dies aber nicht. |
Literatur | Wer Texte schon vorab lesen will, greift hierzu am besten auf die gängigen Reclam-Ausgaben von folgenden Büchern zurück: E.T.A. Hoffmanns „Rat Krespel“ (Reclam Nummer: UB 5274), Grillparzers „Der arme Spielmann“ (UB 4430), Fontanes „L’Adultera“ (UB 7921), Raabes „Stopfkuchen“ (UB 9393), und – hier nicht erschrecken, der Text ist ein wenig krude – Jean Pauls „Schulmeisterlein Wutz“ (UB 18522). Die anderen Texte liegen nicht in Reclam-Ausgaben vor, sind aber bis zum Semesterbeginn auf ADAM als Scans abrufbar. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Grundstudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |