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43596-01 - Forschungsseminar: Individuelle Empathie 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2016
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Axel Christoph Gampp (axel.gampp@unibas.ch, BeurteilerIn)
Felix Hafner (felix.hafner@unibas.ch)
Georg Pfleiderer (georg.pfleiderer@unibas.ch)
Hans-Florian Zeilhofer (hf.zeilhofer@unibas.ch)
Inhalt Die Aeneas-Silvius-Stiftung veranstaltet vom 24.-25. Juni ein Blockseminar. Die transdisziplinäre Veranstaltung wird in Mariastein abgehalten. Aus dem Bereich der Kunstgeschichte können drei bis vier Vorschläge berücksichtigt werden für 30-minütige Referate.

Bedingungen der Teilnahme sind:
1. Teilnahme an sämtliche Veranstaltungen im Vorfeld
- Besuch der begleitenden Ringvorlesung im FS 2016
- Teilnahme an allen Vorbesprechungen
2. Teilnahme am Vorbereitungsnachmittag (ca. Mai 2016)
3. Teilnahme an einer Vorveranstaltung im Kunsthistorischen Seminar mit Präsentation der vorgesehen Beiträge (ca. 14 Tage vor dem Blockseminar).
4. Teilnahme im Blockseminar über die gesamte Seminardauer. Dazu gehört, am Veranstaltungsort zu übernachten. Die Kosten für Übernachtungen und Verpflegung trägt die Aeneas-Silvius-Stiftung.
Sämtliche vier genannten Punkte sind einzuhalten, ansonsten das Seminar nicht angerechnet werden kann.


Zur Einführung

Empathie - individuell und kollektiv
Empathie, compassio, Mitgefühl: unter manchem Namen zeigt sich ein Phänomen, das sowohl individuell als auch kollektiv zu fassen ist. Die von Aristoteles geäusserte Vorstellung, «die Seele [sei] in gewisser Weise alle Dinge», lässt den Gedanken aufkommen, das Individuum habe qua seines Seins eine Affinität gegenüber allem Übrigen, es empfinde empathisch mit allem anderen mit. Einen modernen Reflex dieser Auffassung liesse sich noch bei Heidegger finden, dessen «in-der-Welt-sein» die vermeintliche Objektivität moderner Wissenschaft und Technik unterläuft. In der Empathie wäre demgegenüber das gemeinsame Dritte zu finden sein, das als individuelles Engagement aller wissenschaftlichen Betrachtungsweise vorangeht und damit alle Wissenschaften verbindet.

Aufbauend auf dieser individuelle Ebene wird Empathie häufig als im zwischenmenschlichen Bereich erlebt, als Mitleid mit einem Gegenüber. Dabei wird allerdings übersehen, dass viele Formen von Empathie überhaupt erst zustande kommen, weil Dritte eine entscheidende Rolle spielen. In diesem Zusammenhang wird von kollektiver Empathie gesprochen. Allen Formen kollektiver Empathie ist gemeinsam, dass die (reale oder imaginierte) Empathie eines Individuums das Miterleben und Mitfühlen vieler anderer anregt, bei der vermittelnde Ferne oder auch mediale Distanz eine erhebliche Rolle spielen. Wie genau die kollektiven Dimensionen Empathie prägen, bedarf genaueren Hinsehens. Aufbauend auf Überlegungen von Edith Stein lässt sich darüberhinaus nach den guten und schlechten Auswirkungen kollektive Empathie fragen.

Für die Kunstgeschichte ist sowohl die individuelle als auch die kollektive Empathie ein Thema im Rahmen der Wirkungsästhetik. Im FS 2016 steht die individuelle Empathie im Vordergrund. Für das Seminar können einzelne Beispiele bearbeitet oder in theoretischer Hinsicht auch auf das Problem an sich eingegangen werden. Zur Einführung sei etwa auf nachstehende Episode verwiesen, die für die Beurteilung der Bologneser Malerei im 17. Jh. zentral wurde und die bei Morosini überliefert ist (siehe: Denis Mahon: Studies in Seicento Art and Theory, p. 271): Eine Alte betrat mit ihrer Tochter das Oratorium von S. Andrea al Celio, wo auf einer Seite eine Szene des Märtyriums des hl. Andreas von Reni, auf der anderen Seite die Geisselung des Heiligen von Domenichino dargestellt ist. Während beide die Szene von Reni unberührt betrachteten, versetzte sie jene von Domenichino in grosse innere Erregung. Die individuelle Empathie als Zeichen der gelungenen Darstellung von Affekten wird damit zum zentralen ästhetischen Kriterium.

 

Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung auf Mona notwendig. Interessierte haben sich so rasch als möglich mit dem Dozenten in Verbindung zu setzen.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Forschungspraxis Kunstgeschichte (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Kunstgeschichte und Interdisziplinarität (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Kunsthistorische Projektarbeit (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Kunsttheorie und Wissenschaftsgeschichte (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Praxis und Forschung (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Profil: Bildtheorie und Bildgeschichte (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Profil: Frühe Neuzeit (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Profil: Mittelalter und Mittelalterrezeption (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Profil: Moderne (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Werk und Kontext (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Werk und Kontext (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Werkorientierung (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Bedingungen der Teilnahme sind:
1. Teilnahme an sämtliche Veranstaltungen im Vorfeld
- Besuch der begleitenden Ringvorlesung im FS 2016
- Teilnahme an allen Vorbesprechungen
2. Teilnahme am Vorbereitungsnachmittag (ca. Mai 2016)
3. Teilnahme an einer Vorveranstaltung im Kunsthistorischen Seminar mit Präsentation der vorgesehen Beiträge (ca. 14 Tage vor dem Blockseminar).
4. Teilnahme im Blockseminar über die gesamte Seminardauer. Dazu gehört, am Veranstaltungsort zu übernachten. Die Kosten für Übernachtungen und Verpflegung trägt die Aeneas-Silvius-Stiftung.
Sämtliche vier genannten Punkte sind einzuhalten, ansonsten das Seminar nicht angerechnet werden kann.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kunstgeschichte

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