Zur Merkliste hinzufügen
Zurück

 

43645-01 - Seminar: Burgund im Mittelalter - Zwischen Kirche, Kloster und Hof 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2016
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Noah Regenass (noah.regenass@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Das Burgund weist eine einmalige Dichte von Klöstern, Kirchen, Schlössern und Denkmälern auf, in denen sich die Kunst- und Kulturgeschichte vom 5. bis zum 15. Jahrhundert widerspiegelt. Exemplarisch genannt seien hier die Skulpturen an der Kathedrale von Saint-Lazare in Autun, die architektonische Schlichtheit des Zisterzienserklosters Fontenay sowie der Weltgerichtsaltar von Rogier van der Weyden im Hôtel-Dieu in Beaune. Diese so überaus reiche Landschaft zwischen Dijon, Auxerre und Cluny zieht nicht nur jährlich zahlreiche Touristen an, sondern hat ebenso viele Kunsthistoriker wie Historiker angeregt, sich intensiv mit den verschiedenen Abteien, höfischen Zeremonien sowie mit den Herzögen und ihren Hofmalern zu beschäftigen.
Diese Konzentration von Bau- und Bildwerken verdankt die Region dabei unter anderem auch ihrer politischen Wechselhaftigkeit: Nach dem Untergang verschiedener Königreiche namens «Burgund» entstand im Laufe des 10. Jahrhunderts das Herzogtum Burgund, dessen Höfe, wie etwa in Dijon, ein Mäzenatentum hervorbrachten, wovon verschiedene Bauten, die Hofmusik, Buchmalerei, Tapisserien und nicht zuletzt die Meisterwerke von Rogier van der Weyden und Jan van Eyck Zeugnis ablegen.
Beinahe zeitgleich mit der Entstehung des Herzogtums Burgund gründen Benediktinermönche unmittelbar nordwestlich der Stadt Mâcon die Abtei Cluny, die ihrem Statut nach der weltlichen Herrschaft komplett entzogen war. In ihrer Funktion als Heilsvermittler und Fürbitter steigt die Mönchsgemeinschaft im 12. Jahrhundert zum mächtigsten Orden des Abendlandes auf. Die Architektur- und Skulpturensprache der Cluniazenser wird über ihre Niederlassungen zu einem gesamteuropäischen Phänomen. In Burgund künden die von Cluny nahegelegenen Filialen in Paray-le-Monial und Berzé-la-Ville von der Architektur und vom Bilderreichtum des Ordens. Ebenfalls im 12. Jahrhundert etablieren sich zugleich nur wenige Wegstunden von Cluny entfernt die Zisterzienser. Quellentexte, wie die Apologia ad Guillelmum des Bernhard von Clairvaux, eröffnen einen für das 12. Jahrhundert aussergewöhnlichen Blick in die bildtheoretische Debatte zur Verwendung und zum Umgang mit Bildwerken.
So sollen anhand von ausgewählten Objekten, wie dem Tympanon des Klosters Sainte-Madeleine in Vézelay, den Lazarusreliquien in Saint-Lazare in Autun oder der Grablegungen der Burgunderherzöge in Dijon, im Rahmen dieses Seminars und der zugehörigen Exkursion die Zusammenhänge von Architektur, Skulptur und Malerei in Bezug auf soziale, religiöse und weltliche Vorstellungen untersucht werden. Zugleich steht die Wahrnehmung der Darstellungsprogramme in ihrer Gesamtheit, sei dies bei der herzoglichen Repräsentation oder bei den Kirchen und Klöstern, im Fokus: Wo liegen die thematischen Schwerpunkte bei den Darstellungen, wie wird ein «Bild» erzeugt, an wen richtet es sich und wo liegen die Akzente innerhalb seines Gesamtprogramms?
Literatur Eine Literaturliste wird zu Beginn des Semesters bereitgestellt.

 

Teilnahmebedingungen Die Veranstaltungen des Grundstudiums (die Proseminare, die Einführungsvorlesung sowie alle einführenden Übungen und Grundkurse) müssen erfolgreich absolviert worden sein.

Bei dieser Lehrveranstaltung handelt es sich um das Begleitseminar zur grossen Exkursion «Burgund im Mittelalter – Zwischen Kirche, Kloster und Hof». Um an der Exkursion teilzunehmen, sind sowohl dieses Seminar als auch die Vorlesung «Burgund in Hoch- und Spätmittelalter: Zur Kontextualisierung von Architektur und Bildwelten» pflichtmässig zu besuchen.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung über Mona notwendig
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Epochenmodul Mittelalter (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Mittelalter (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Profil: Mittelalter und Mittelalterrezeption (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Werk und Kontext (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Werk und Kontext (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Werkorientierung (Master Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung - Regelmässige und aktive Teilnahme
- Begleitende Lektüre
- Kurzreferate und Diskussionsleitung (Quellen-/Textanalysen)
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kunstgeschichte

Zurück