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44885-01 - Seminar: Judith Butler: Ethik in Zeiten des Krieges 3 KP

Semester Herbstsemester 2016
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Andrea Zimmermann (andreamaria.zimmermann@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Es ist eine der zentralen Fragen, die sich durch die Schriften Judith Butlers zieht: Wer wird als Mensch anerkannt und wer bleibt ausgeschlossen. Oder wie sie es in ihrem Buch Gefährdetes Leben formuliert: „Wer gilt als Mensch? Wessen Leben zählt als Leben? Und schließlich: Was macht ein betrauernswertes Leben aus?“ (2005: 36) Nach Butler organisiert sich die Intelligibilität eines Menschen entlang von Normen, Normen die eine Zugehörigkeit regeln: zu einem Geschlecht, zu einer Nation oder einer Religion. Die Analyse von Ein- und Ausschlussverfahren, nach denen die jeweiligen Vorstellungen davon, was ein Mensch ist, strukturiert werden, ist daher Ansatzpunkt politischen Handelns. Die Instabilität von Identitäten und das, was im Verlauf von Subjektivierungsprozessen ausgeschlossen oder gar verworfen wird, können zur Quelle möglichen Widerstands werden.
Gleichzeitig geht Butler von einer unauflösbaren Verflechtung von Subjekten aus. Daraus resultiert eine allen Menschen gemeinsame Verletzbarkeit, die als Aufgabe verstanden werden kann, andere vor der Gewalt zu schützen, der man selbst potentiell ausgesetzt ist. Diese Verletzbarkeit wird somit zum Ausgangspunkt für Politiken, die sich die Instabilität und die Fiktion eines „Außerhalb“ von Identität zu nutze machen und auf dieser Basis neue Formen von Koalitionsbildung suchen und ermöglichen.
Nach dem 11. September 2001 hat Judith Butler diese Fragen und Ansatzpunkte im Hinblick auf konkrete Kontexte, wie bspw. angesichts der von den USA geführten Kriege, weiterentwickelt und ausformuliert. Diesen Überlegungen wollen wir im Laufe dieses Seminars in gemeinsamer Lektüre nachgehen und uns deren Bedeutung gerade auch im Zusammenhang mit Geschlechterpolitiken verdeutlichen.
Lernziele Die Seminarteilnehmer_innen erarbeiten sich anhand zentraler Texte einen Überblick über die im Werk Butlers zentralen Konzepte von Anerkennung, Relationalität und Verletzbarkeit/ Prekarität, können diese in ihrer Entwicklung skizzieren und sowohl im Hinblick auf gesellschaftliche Kontexte als auch im Zusammenhang mit weiteren aktuellen Positionen der Geschlechtertheorie kritisch diskutieren.
Literatur Judith Butler (2010): Raster des Krieges. Warum wir nicht jedes Leid beklagen, Frankfurt a.M./ New York.

Weitere Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

 

Teilnahmebedingungen Bereitschaft zur Kleingruppenarbeit und Erarbeitung einer Präsentation.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung online-Belegung
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Herrschaft und Normativität (Master Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Internationales Zusatzwissen (Master European Studies (Studienbeginn vor 01.02.2015))
Modul Kultur und Symbolische Ordnung (Master Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Lebensverhältnisse, Umwelt und Ökonomie (Master Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Probleme der Praktischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Probleme der Praktischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie)
Modul Themenfeld: Herrschaft, Normativität und symbolische Ordnung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Themenfeld: Lebensverhältnisse, Umwelt und Ökonomie (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Theoretische Grundlagen der Geschlechterforschung (Master Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Theorien der Geschlechterforschung (Master Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Theorien der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Vertiefung Themenfeld: Herrschaft, Normativität und symbolische Ordnung (Master Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Vertiefung Themenfeld: Lebensverhältnisse, Umwelt und Ökonomie (Master Studienfach: Geschlechterforschung)
Vertiefungsmodul (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich)
Vertiefungsmodul Global Europe: Friedens- und Konfliktforschung (Master European Global Studies)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Lehrveranst. begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Gender Studies

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