Zurück
Semester | Herbstsemester 2016 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Markus Wild (markus.wild@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | T.S. Eliot (1888-1965) gehört zu den grossartigsten und einflussreichsten literarischen Stimmen des 20. Jh. Zunächst hat Eliot eine Ausbildung in Philosophie erhalten und mit dem PhD Knowledge and Experience in the Philosophy of F.H. Bradley (1916) abgeschlossen. Mit dieser Studie verabschiedet sich der Skeptiker Eliot vom systematischen Anspruch der Philosophie und wendet sich der Literatur zu. Die Begriffe „knowledge“ und „experience“ bringen jedoch eine Spannung zum Ausdruck, um die sein literarisches und kritisches Schaffen sich drehen wird. Das Gedicht The Waste Land (1922) ist eines der literarischen Monumente des Modernismus. Es bringt die Ambivalenzen und Versprechen sowie die Destruktivität des modernen Lebens in einer radikalen Polyphonie von Stimmen zur Sprache, in „a heap of broken images“, in „fragments I have shored against my ruins“. Das späte Werk Four Quartets (1943) hingegen ist eine poetische Meditation über die Zeit: „Time present and time past / Are both perhaps present in time future, / And time future contained in time past.“ Parallel zu seinem literarischen Werk hat Eliot eine Reihe von Essays verfasst, welche die Literaturkritik nachhaltig geprägt haben, insbesondere „Tradition and the Individual Talent“ (1919), in dem Eliot seine Doktrin der Unpersönlichkeit formuliert: „The progress of an artist is a continual self-sacrifice, a continual extinction of personality.“ Allerdings zeichnet sich Eliot auch durch eine dezidiert konservative Haltung aus, die er 1927, nach seinem Eintritt in die anglikanische Kirche, öffentlich mit den Worten ausdrückt, er sei „classicist in literature, royalist in politics, and anglo-catholic in religion“. Eliots dogmatisches Christentum prägt neben seinem persönlichen Leben auch sein dramatisches und kulturkritisches Werk. Eliot ist eine Gestalt, die ein intensives Studium lohnt. Das Seminar wird dem genauen Studium von Teilen seiner Lyrik und seiner Essays gewidmet sein. Allerdings vorwiegend mit einem Fokus auf drei philosophische Fragen: 1. LITERATUR Was ist der Unterscheid zwischen literarischer und der nicht-literarischer Sprache? In Eliots Fall: Worin besteht das Verhältnis zwischen seinem poetischen und seinem kritischen Werk? 2. MODERNE Welche Beziehung besteht zwischen der skeptischen, pluralistischen Aspekten der Moderne und dogmatischen, holistischen Gegenbewegungen dazu? Bei Eliot: Wie Verhält sich eine Schöpfung wie The Waste Land zum dogmatischen Katholizismus seines Schöpfers? 3. PHILOSOPHIE Die heutige Philosophie der Literatur widmet sich überwiegend narrativen Werken des 19. Jh. Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Philosophie und Lyrik für das 20. Jh. bleibt demgegenüber stark vernachlässigt. Worin besteht die Beziehung von Eliots Lyrik zur Philosophie? Inwiefern kann man sagen, dass seine Lyrik philosophisch ist? Inwiefern könnte Eliots Werk für eine Philosophie der Lyrik paradigmatisch sein? |
Literatur | Literatur wird im Laufe des Seminars bekannt gegeben. Ich empfehle zur Anschaffung: • Eliot, T.S., Gesammelte Gedichte (englisch/deutsch), Frankfurt/M. 1972. (Von The Waste Land und Four Quartets gibt es Neuübersetzungen von Norbert Hummelt bei Suhrkamp.) Es eignet sich auch eine rein englische Ausgabe der Poems von Eliot, wie etwa • Eliot, T.S., Collected Poems, 1909-1962 (The Centenary Edition), Harcourt Brace 1991. Als Ausgabe insbesondere von The Waste Land empfiehlt sich: • Eliot, T.S., The Waste Land. Text, Context, Criticism (ed. By. M. North), New York/London 2001. |
Bemerkungen | Leistungen, die während der Einschreibung zum Masterstudium erbracht werden, können bei einem Übertritt ins Doktorat nicht übertragen und für das Doktorat angerechnet werden. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Doktorat Philosophie: Empfehlungen (Promotionsfach: Philosophie) Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Slavistik (Master Studienfach: Slavistik (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul English & American Literature (Master Studienfach: Englisch (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik) Modul Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft) Modul Research Skills in English Linguistics or Literature (Master Studienfach: Englisch (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Theoretische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie) Modul Theoretische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Verfassen wissenschaftlicher Texte (Master Studienfach: Philosophie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Philosophie |