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46883-01 - Doktoratsveranstaltung: Kulturanalytische Medienlinguistik 4 KP

Semester Frühjahrsemester 2017
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Martin Luginbühl (martin.luginbuehl@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Sprache und Kultur sind miteinander verwoben: Gemeinsame Wertvorstellungen einzelner ‚communities of practice’ spiegeln sich nicht nur im Sprachgebrauch, sondern sie werden auch im Sprachgebrauch und somit im Rahmen semiotischer Praktiken hervorgebracht. Denn um Gemeinsamkeiten zu erkennen bzw. abzugleichen, müssen diese kommuniziert und das bedeutet auch zwingend medial materialisiert werden. Die sich seit der Jahrhundertwende etablierende kulturanalytische Linguistik interessiert sich für die damit aufgeworfene Frage, wie im Sprachgebrauch Normen und Werte innerhalb einer gesellschaftlichen Gruppe emergieren und so Kultur „zum Funktionieren gebracht“ (Tienken 2015: 464) wird. Dabei sind Muster des Sprachgebrauchs als „’Ort’ der Verschränkung von Kultur und Sprache […] eines der zentralen Objekte einer kulturanalytischen Linguistik“ (Linke 2011: 27), wobei sich diese Muster auf unterschiedlichen analytischen Ebenen wiederfinden lassen, von der morphologischen Ebene (Wortbildung) über musterhafte Formulierungen (Wendungen) bis hin zu umfassenderen Textsorten-Mustern und ganzen Textsortenprofilen (dazu Luginbühl 2014).

In der hier ausgeschriebenen Doktoratsveranstaltung wird die kulturanalytische Medienlinguistik im Zentrum stehen. Hier geht es einerseits um die Analyse journalistischer Texte (wobei hier im Sinne eines semiotischen Textbegriffs auch Bilder und Töne in die Analysen integriert werden), die insbesondere vor dem Hintergrund journalistischer Kulturen in den Blick genommen werden (dazu Hanitzsch/Donsbach 2012), also etwa gefragt wird, wie Authentizität inszeniert wird, wie Nähe bzw. Distanz zum Berichteten hergestellt wird oder welche Rollen die JournalistInnen einnehmen. Andererseits geht es aber auch um kulturanalytische relevante Fragestellungen im Bereich sozialer Medien (z.B. Fankulturen auf Twitter und Facebook, Onlineforen mit Geburtserzählungen, Trauerkulturen auf Online-Friedhöfen etc.).
Das Seminar ist als Blockseminar konzipiert, die Seminarblöcke finden zu folgenden Zeiten statt:

23./24. Februar 2017 (23.2.: 13-17 Uhr, 24.2.: 9-13 Uhr)

20./21. April 2017 (20.4.: 9-13 Uhr, 21.4.: 13-17 Uhr)

1./2. Juni 2017 (1.6: 9-16 Uhr; 2.6.: 9-13 Uhr)

Im Rahmen des letzten Blocks wird ein Gastvortrag von Dr. Susanne Tienken (Stockholm) stattfinden, die bei der Präsentation der studentischen Analysen, die im Rahmen des Seminars durchgeführt werden, als Diskutantin mitwirken wird.
Lernziele Die Doktoratsstudierenden lernen zentrale Konzepte der kulturanalytischen Linguistik kennen und aktuelle empirische Studien aus dem Bereich der kulturanalytisch ausgerichteten Medienlinguistik kritisch einzuordnen und zu reflektieren. Zudem führen sie eigene Analysen durch.
Literatur · Hanitzsch, Thomas / Donsbach, Wolfgang (2012): Comparing Journalism Cultures. In: Esser, Frank / Hanitzsch, Thomas (Hrsg.): The Handbook of Comparative Communication Research. London: Routledge, S. 262-275.

· Linke, Angelika (2011): Signifikante Muster – Perspektiven einer kulturanalytischen Linguistik. In: Wåghäll Nivre, Elisabeth / Kaute, Brigitte / Andersson, Bo / Landén, Barbro / Stoeva-Holm, Dessislava (Hrsg.): Begegnungen. Das VIII. Nordisch-Baltische Germanistentreffen in Sigtuna vom 11. bis zum 13. 6. 2009. Stockholm: Acta Universitatis Stockholmiensis (Stockholmer Germanistische Forschungen 74), S. 23-44.

· Tienken, Susanne (2015): Muster - kulturanalytisch betrachtet. In: Dürscheid, Christa / Schneider, Jan Georg (Hrsg.): Handbuch Satz, Äußerung, Schema. Berlin: de Gruyter (Handbücher Sprachwissen, S. 464-484.

· Luginbühl, Martin (2014): Medienkultur und Medienlinguistik. Komparative Textsortengeschichte(n) der amerikanischen "CBS Evening News" und der Schweizer "Tagesschau". Bern: Lang (Sprache in Kommunikation und Medien 4).

 

Teilnahmebedingungen Auf die erste Sitzung müssen vorbereitend Texte gelesen werden; es ist deshalb eine Voreinschreibung in das Seminar erforderlich, und zwar bis am 12. Februar 2017.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Auf die erste Sitzung müssen vorbereitend Texte gelesen werden; es ist deshalb eine Voreinschreibung in das Seminar erforderlich, und zwar bis am 12. Februar 2017.
Die Texte werden auf ADAM zur Verfügung gestellt.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Doktorat Allgemeine Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Allgemeine Sprachwissenschaft)
Doktorat Deutsche Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Deutsche Sprachwissenschaft)
Doktorat Französische Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Französische Sprachwissenschaft)
Doktorat Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft)
Doktorat Iberoromanische Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Iberoromanische Sprachwissenschaft)
Doktorat Italienische Sprachwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Italienische Sprachwissenschaft)
Doktorat Russistik: Empfehlungen (Promotionsfach: Russistik)
Doktorat Slavistik: Empfehlungen (Promotionsfach: Slavistik)
Doktorat Sprachwissenschaft des Englischen: Empfehlungen (Promotionsfach: Sprachwissenschaft des Englischen)
Modul Forschungspraxis und Vertiefung (Master Studiengang: Sprache und Kommunikation)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Sprach- und Literaturwissenschaften

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