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Semester | Frühjahrsemester 2017 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Marc Nicolas Sommer (marc.sommer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Mit der 1804 in Berlin vorgetragenen Fassung der Wissenschaftslehre reagiert Johann Gottlieb Fichte auf den Nihilismusvorwurf, den Friedrich Heinrich Jacobi 1799 gegen ihn erhoben hat: Fichtes Wissenschaftslehre sei nihilistisch, weil sie auf einer abstrahierenden Reflexionstätigkeit beruhe, die alle qualitativen Erkenntnisgehalte vernichte und am Ende in einer leeren Reflexionstätigkeit in sich gefangen bliebe. Mit diesem Vorwurf hat Jacobi das damals verbreitete Lamento über die negativen Auswirkungen der Reflexion verschärft und das Problem der Reflexion zum Problem einer Philosophie aus reiner Vernunft zugespitzt. Fichte hat in den späteren Fassungen der Wissenschaftslehre in Reaktion auf Jacobi eine Philosophie aus reiner Vernunft entwickelt, die das Reflexionsproblem aufnimmt und überwindet. Die Fassung von 1804 gilt als die gelungenste der späten Wissenschaftslehren. Sie soll nichts weniger leisten als eine „vollständige Lösung des Räthsels der Welt und des Bewußtseyns mit mathematischer Evidenz“. Wir werden uns den anspruchsvollen Text am Leitfaden der Reflexionsproblematik erarbeiten und das Projekt einer Philosophie aus reiner Vernunft kritisch diskutieren. Das Seminar ist das zweite in einer dreiteiligen Seminarreihe, in der am Leitfaden des Reflexionsbegriffs einige Grundgedanken der hegelschen Logik (HS 2016; Nr. 45012-01, vgl. dort die allgemeinen Informationen zur Seminarreihe), der späten Wissenschaftslehre Fichtes (FS 2017) und des späten Schellings (HS 17) erschlossen und zueinander in Beziehung gesetzt werden. Das Ziel der Seminarreihe ist eine vertiefte Kenntnis der reifen Positionen Hegels, Fichtes und Schellings und des Problemzusammenhanges, in dem diese Positionen entstanden sind. Obwohl die Seminare eine thematische Einheit bilden, können sie problemlos auch unabhängig voneinander besucht werden. |
Literatur | J.G. Fichte: Die Wissenschaftslehre. Zweiter Vortrag im Jahre 1804, hg. v. R. Lauth und R. Widmann, Hamburg 1986. ISBN: 978-3-7873-0667-0 |
Teilnahmebedingungen | Nur für Studierende mit BA-Abschluss |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Doktorat Philosophie: Empfehlungen (Promotionsfach: Philosophie) Modul Theoretische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Theoretische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie) Modul Verfassen wissenschaftlicher Texte (Master Studienfach: Philosophie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Philosophie |