Zurück
Semester | Herbstsemester 2017 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Ulla Kypta (ulla.kypta@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Banken, Abwertungsspiralen, Schuldenkrisen – solche Phänomene verbinden wir spontan eher mit der heutigen Zeit als mit dem Mittelalter. Das Mittelalter war jedoch keine Epoche der Tauschwirtschaft (wenn es eine solche denn überhaupt jemals gegeben hat). Wirtschaftlicher Austausch funktionierte gegen Geld. An die Stelle des Bargeldes konnten allerdings – nicht anders als heute –wertäquivalente Ersatzmittel treten (heute Papiergeld, damals z.B. Eichhörnchenpelze) oder auch Schuldscheine, d.h. Versprechungen, nicht jetzt, sondern in der Zukunft zu bezahlen. Dieses System stelle die Menschen vor interessante Fragen: Wie ermittelte man den Wert eines Gutes, das man kaufen oder verkaufen wollte? Wie drückte man den Wert in verschiedenen Bemessungsgrundlagen aus, wie rechnete man Gramm Silber in Eichhörnchenfelle um? Wie stellte man sicher, dass man die geschuldete Summe aus einer Schuldverschreibung auch erhielt, und was konnte man tun, wenn der Wert des Geldes in der Zwischenzeit massiv gefallen war? Woher wusste man, mit welchem Geld man an welchem Ort bezahlen konnte, und wo bekam man es her? Wer entschied überhaupt, was etwas wert war, wo mit welchem Geld bezahlt werden musste oder ob der Geldwert stabil blieb – übernahmen städtische Räte diese Aufgabe, kümmerten sich Fürsten oder Gelehrte darum oder wurden die Regelungen am Markt ausgehandelt? Im Proseminar werden wir herauszufinden versuchen, welche Lösungen die Gelehrten, vor allem aber auch die Praktiker für diese Fragen fanden. Dazu werden wir uns im ersten Teil mit zeitgenössischen wie heutigen Konzepte und Modelle für Wert und Wertübertragung, Banken und Geldpolitik beschäftigen. Im zweiten Teil des Proseminars werden wir Quellen aus der wirtschaftlichen Praxis analysieren. Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage, wie, von wem und mit welchem Erfolg das System reguliert wurde. |
Literatur | Michael North, Das Geld und seine Geschichte. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1994. Thomas J. Sargent, Francois R. Velde, The big problem of small change, Princeton 2001. Hintergrundwissen: Allgemeine Einführung in die spätmittelalterliche Wirtschaftsgeschichte: Steven A. Epstein, An Economic and Social History of Late Medieval Europe, 1000-1500, Cambridge 2009. |
Teilnahmebedingungen | Für Studierende des BSF im Grundstudium und mit abgeschlossenem Einführungskurs Geschichte. Bei Überbelegung kann die Teilnehmerzahl beschränkt werden, bevorzugt zugelassen werden Studierende des BSF Geschichte, die noch kein Proseminar in dem Modul absolviert haben. Teilnahme an der ersten Sitzung. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Grundmodul Mittelalter (Bachelor Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Basis Mittelalter (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Modul Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Aktive Teilnahme. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |