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Semester | Herbstsemester 2017 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Jens Pfeiffer (j.pfeiffer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die Forderung, dass die Kunst die Natur nachzuahmen habe, gehört zu den wieder und wieder repetierten Grundsätzen der ästhetischen Diskussionen seit der Antike, und dass die frühesten Zeugnisse sich bei Homer finden lassen, dürfte schlichtweg daran liegen, dass Homer nicht erwähnt hat, wo er so etwas schon einmal gehört hat. "Gleich wie lebende Menschen durchschalteten diese die Feldschlacht", heisst es in der berühmten Beschreibung des von Hephaistos geschaffenen Schildes Achills (Ilias, 18, 539). Kunst, heißt das, ist in ihrer höchsten Form so, als ob sie Natur sei oder diese sogar übertreffe. Uns wird also eine extreme Form von Nachahmung vorgestellt, nämlich die Simulation. Diese Form füllt die Künstleranekdoten seit der Antike: gemalte Trauben, die sogar die nach ihnen pickenden Vögel täuschen; gemalte Fliegen, die man vergeblich wegzuscheuchen versucht, Vorhänge, die so täuschend echt gemalt sind, dass man nach ihnen greift, um sie zu öffnen usw. Ihnen allen werden Beispiele für Trompe-l'œil begegnet sein. Aber natürlich greift eine Diskussion, die Kunst affirmativ oder ablehnend auf Variationen von ‚Virtual Reality‘ festzulegen sucht, zu kurz. Sinnvoll reden darüber kann man daher nur, wenn zu der griffigen Formel ‚ars imitatur naturam‘ drei Fragen gestellt und ihrem systematischen Ort gemäß beantwortet werden: Was heißt ‚Kunst‘? Was heißt ‚nachahmen? Was ist ‚Natur‘? Es ist leicht zu sehen, dass diese Fragen höchst unterschiedliche Antworten hervorbringen können und natürlich auch hervorgebracht haben. In unserem Forschungsseminar soll es in einem historisch weitgespannten Überblick um einige der Deutungen gehen, die die Formel von der ‚Nachahmung der Natur‘ erfahren hat. Da das nun tatsächlich einmal ein weites, für einen Einzelnen kaum überschaubares Feld ist, bin ich für Anregungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr dankbar. Zur einstimmenden Lektüre empfehle ich das trotz seines Alters immer noch sehr lesenswerte Buch von Erich Auerbach, Mimesis: Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur, zuerst 1946; zahlreiche Nachauflagen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Slavistik (Master Studienfach: Slavistik (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Allgemeine Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Deutsche Literaturwissenschaft: Grundwissen Master (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul English & American Literature (Master Studienfach: Englisch (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Germanistische Mediävistik (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Germanistische Mediävistik I (Master Studienfach: Deutsche Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik) Modul Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik) Modul Literatur- und kulturwissenschaftliche Forschung (Master Studiengang: Literaturwissenschaft) Modul Literaturtheorie (Master Studiengang: Literaturwissenschaft) Modul Research Skills in English Linguistics or Literature (Master Studienfach: Englisch (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |