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Semester | Herbstsemester 2017 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Jens Pfeiffer (j.pfeiffer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Heinrich von Veldeke gilt als der Begründer der Gattung Roman in deutscher Sprache. Kein Geringerer als Gottfried von Straßburg schrieb im Literaturexkurs seines ‚Tristan‘: „er inpfete daz erste rîs / in tiutischer zungen" (V. 4738-39.) Sein Eneasroman (um 1176/86) ist eine Bearbeitung des französischen ‚Roman d’Eneas‘, der wiederum auf Vergils Aeneis beruht. In ihm wird vom Weg des Trojanerfürsten Eneas berichtet, dem es bestimmt ist, nach seiner Flucht aus Troja in Italien ein zweites Troja zu begründen, aus dem das Römische Imperium hervorgeht. Es fällt auf, dass die mittelalterlichen Autoren zahlreiche Änderungen gegenüber dem antiken Text vornehmen, um den Stoff für ihr zeitgenössisches Publikum attraktiv zu machen. Vor allem fällt auf, einen wie grossen Raum der Liebe gegenüber der Vorlage Vergils eingeräumt wird. Es wird also auch darauf zu achten sein, wie eine antike und damit heidnische Vorlage für eine christliche Hörer- / Leserschaft umerzählt wird. Aber jenseits alles dessen, was man über die mittelalterliche Literatur und Kultur lernen kann, ist der Eneasroman Heinrichs von Veldeke ein auch heute noch mit einigem Vergnügen lesbarer und interessanter Text. Ich bin also optimistisch, dass das Proseminar für uns alle anregend und erkenntnisreich sein wird. |
Literatur | Heinrich von Veldeke, Eneasroman. Mit einem Stellenkommentar von Dieter Kartschoke. Stuttgart: Reclam 1986 (und Nachdrucke). Dazu: Le Roman d'Eneas. Übers. und eingeleitet von Monika Schöler-Beinhauer, München 1972 sowie Vergil, Aeneis. Lat.-dt., hg. und übers. von J. Götte. München: Heimeran 7. Aufl. 1988 (oder spätere Nachdrucke); oder: Vergil, Aeneis. Übers. und hg. von W. Plankl, K. Vretska. Stuttgart 1999. Vorbereitung: Elisabeth Lienert: Deutsche Antikenromane des Mittelalters. (Grundlagen der Germanistik 39) Berlin 2001, S. 72-102; Kurt Ruh, Höfische Epik. Bd. 1, 2., verb. Aufl. Berlin 1977, S. 70-87. Weitere Literatur wird im Seminar genannt werden. |
Teilnahmebedingungen | Erfolgreicher Besuch des PS I: Einführung in die mittelhochdeutsche Sprache (findet jeweils im Frühjahrsemester statt) |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Einführungswissen Germanistische Mediävistik (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Grundstudium Germanistische Mediävistik (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |