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48811-01 - Übung: Politiken der Un/sichtbarkeit. Die Macht über das Sehen aus kulturwissenschaftlicher Perspektive 3 KP

Semester Herbstsemester 2017
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Daniel Kunzelmann (daniel.kunzelmann@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt In unserer „bildgesättigten Gesellschaft“ (Cartwright/Sturken 2009) geht die Dominanz des Visuellen weit über die soziale bzw. digitalen Medien hinaus, sie ist vielmehr integraler Bestandteil unserer Kultur, „die ihrem Wesen nach visuell ist“ (Mirzoeff 1998). Das eben keineswegs nur biologische Phänomen des „Sehens“ soll in der Übung als „soziale Kategorie“ theoretisiert werden (Mirzoeff 2011) und so einen spannenden Zugang zu zeitgenössischen empirischen Phänomenen eröffnen: Was bedeutet etwas „visualisieren“ aus kulturanthropologischer Perspektive? Inwiefern geht etwas un/sichtbar machen/belassen mit (politischer) Macht einher? Wie hängen die beiden Begrifflichkeiten „sichtbar“ vs. “unsichtbar“ miteinander zusammen? Und wie könnte eine Ethnographie des Unsichtbaren aussehen?
An der Schnittstelle von "Visual Anthropology" und einer Anthropologie des Politischen konzipiert wird die Übung Theorien und Methoden vermitteln, die (politische) Räume im Spannungsfeld zwischen Sichtbarkeit/Unsichtbarkeit erforschbar machen: u.a. behandelt werden ausgewählte AutorInnen, die sich z.B. mit folgenden, keineswegs abschliessenden Themen befassen: Klassifizieren-Separieren-Ästhetisieren, Transparenz-Intransparenz, Open Government vs. "arcana imperii", Algorithmen und Big Data, das Geheimnis als Kulturtechnik, etc.
Aufbau der Lehrveranstaltung: Im ersten Teil wird (auf theoretischer und methodologischer Ebene) vertiefende Literatur gelesen und diskutiert. Im zweiten Teil – „Phänomene entdecken“ – stellen die Studierenden das Thema eines zu entwerfenden Forschungsdesigns vor. Die im ersten Übungsteil vermittelten Theorien und Konzepte werden dabei ein Mindestmass an wissenschaftlichem Vokabular bzw. an analytischem Werkzeug bereitstellen, um sich sich in eigene empirische Forschungsideen „einzudenken“.
Der praktische Output der Übung wird dann auch ein individuell ausgearbeitetes Forschungsdesign darstellen, das ein empirisches Phänomen im Spannungsfeld der Kategorien sichtbar/unsichtbar erforschbar werden lässt. Ein solches Forschungsdesign eignet sich aus Erfahrung heraus auch für eine mögliche Abschluss-/Seminararbeit, die etwa in einem anderen Seminar oder in einem darauffolgenden Semester geschrieben werden kann.
Lernziele • wissen, was „Sehen“ aus kulturanthropologisch bedeutet
• lernen, in wissenschaftlichen Kategorien zu denken
• theoretische Konzepte auf empirische Problemstellungen anwenden
Literatur - Mirzoeff, Nicholas: What is visual culture?, in: Mirzoeff, Nicholas (Ed.): The visual culture reader, London 1998.
- Sturken, M., & Cartwright, L.: Practices of looking: An introduction to visual culture. New York 2009.
- Canetti, E.: Secrecy' in his Crowds and Power, New York 1984, pp. 290-296.
- Birchall, C.: 'Managing Secrecy', International Journal of Communication 10; 2016, pp. 152-163.
- Jones, RD, Robinson, and Turner: 'Introduction: Between Absence and Presence: Geographies of Invisibility, Hiding and Silence', Space and Polity 16(3) 2012, pp. 257-263.
- Lippmann, Walter: Public Opinion, New York 1922, pp. 3-35.
- Freedberg, David: The Power of Images. Studies in the History and Theory of Response, Chicago 1989, p. 433.
- Michel Foucault: Dies ist keine Pfeife, München 1974.
- Mirzoeff, Nicholas: The Right to Look, in: Critical Inquiry 37/3 (2011), pp. 473-496.
- Rancière, Jacques: The Politics of Aesthetics: The Distribution of the Sensible, London 2004.
- Turner, Fred: The World Outside and the Pictures in Our Networks, in: Gillespie, Tarleton/Bockowski, Pablo/Foot, Kirsten (Eds.): Media Technologies. Essays on Communication, Materiality, and Society, Cambridge 2014, pp. 251-260.
- Galloway, Alexander: Are some things unrepresentable?, in: Theory, Culture & Society 28/7-8 (2011), pp. 85-102, here p. 90.

(Auswahl noch nicht abgeschlossen)

 

Teilnahmebedingungen Grundstudium abgeschlossen.
Die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Qualitätssicherung der Lehre auf 20 beschränkt. Die Teilnehmenden werden nach Fachrichtung, Studiengang und in der Reihenfolge ihrer Anmeldung auf die Liste gesetzt. Wer im Rahmen von Auslandaufenthalten und von Austauschprogrammen in Basel studiert wird unabhängig vom Listenplatz immer aufgenommen.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung daniel.kunzelmann@unibas.ch
Belegen in Mona

Lehrveranstaltungen mit beschränkter Teilnehmerzahl können ab 01.08.2017 bis 01.09.2017 über MOnA belegt werden.
Die Zuteilung erfolgt durch die Dozierenden. Bis 11.09.2016 erhalten alle definitiv aufgenommenen Studierenden eine Bestätigungsmail des Dozierenden. Wer an der ersten Sitzung einer Veranstaltung dennoch unentschuldigt fehlt, wird von der Liste gestrichen.
In der ersten Sitzung einer Veranstaltung oder per Mail in der Woche der ersten Sitzung erfahren Studierende auf einer Warteposition, ob sie doch teilnehmen können.

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Bild (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse visueller Kultur) (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Bild 2 (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse visueller Kultur) (Master Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Kulturtheorien, Kulturanalyse und Fachgeschichte (Master Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Kulturtheorien, Kulturanalyse und Fachgeschichte (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Theorien der Kultur BA (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie)
Modul Theorien der Kultur MA (Master Studienfach: Kulturanthropologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung − Anwesenheit: Die regelmässige und aktive Teilnahme am Seminar
− Referat/vorbereitender Input
− „Thesenpapier“
− Forschungsdesign konzipieren (inkl. dessen Kurzpräsentation)
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie

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