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50216-01 - Vorlesung: Der Wiener Kreis 2 KP

Semester Frühjahrsemester 2018
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Markus Wild (markus.wild@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Diese Vorlesung ist eine Einführung in die Geschichte des Wiener Kreises sowie seine zentralen Ideen und Debatten. Als „Wiener Kreis“ wird eine Gruppe von Philosophen und Philosophinnen bezeichnet, die in Wien und Prag zwischen den beiden Weltkriegen eine Reform, ja Revolution der Philosophie und der Gesellschaft unter dem Titel der „Wissenschaftlichen Weltauffassung“ anstrebten. Die Mitglieder des Wiener Kreises bauten auf den Errungenschaften der modernen Logik (Russell, Frege, Wittgenstein), der Revolution in der Physik (Einstein) und den gesellschaftlichen Bewegungen der Volksbildung, der Lebensreform, des Sozialismus und Marxismus auf. Diese Gruppe wurde durch die Machtübernahme der Nazis aus Mitteleuropa vertrieben. Einige Mitglieder beeinflussten durch ihre Tätigkeit im Exil massgeblich die Entwicklung der analytischen Philosophie; diese Nachgeschichte wird aber nicht Gegenstand der Vorlesung sein.
Zuerst werden die Mitglieder und die äussere Geschichte des Weiner Kreises dargestellt und im Anschluss daran gesellschaftliche, wissenschaftliche und philosophische Voraussetzung für die Entstehung des Wiener Kreises aufgezeigt. In einem dritten Teil werden mithilfe der Texte „Wissenschaftliche Weltauffassung“ (anonym), „Die Wende der Philosophie“ (Moritz Schlick), „Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache“ (Rudolph Carnap) sowie „Einheit der Wissenschaft als Aufgabe“ (Otto Neurath) Leitthemen und -unterscheidungen vorgestellt. Der vierte Teil konzentriert sich exemplarisch auf drei Personen: Am Beispiel der zentralen und schillernden Figur Otto Neuraths werden interne Kontroversen (etwa die „Protokollsatzdebatte“) und externe Kontroversen (etwa mit der Kritischen Theorie) thematisiert, aber auch Neuraths Beiträge zur Siedlungspolitik, Volksbildung und Bildstatistik (Isotype); am Beispiel der intellektuellen Biographie Josef Schächters soll ein marginaler, aber bemerkenswerter Denker in den Fokus gerückt werden; das Beispiel Edgar Zilsels nimmt die Wissenschaftsgeschichte ins Blickfeld. Ein Exkurs zeigt Spuren des Weiner Kreises in der zeitgenössischen österreichischen Literatur auf (Herman Brochs Die unbekannte Grösse, Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften). Zum Abschluss werden zentrale Kritikpunkte an der Philosophie des Wiener Kreises diskutiert.
Literatur Zur Anschaffung empfehle ich:
Der Wiener Kreis. Ausgewählte Texte (hrsg. von Ch. Damböck). Stuttgart: Reclam 2013.
Zur Einführung kann man lesen:
Manfred Geier. Der Wiener Kreis. Rowohlt: Reinbek 1998.
Thomas Uebel. „Vienna Circle“, The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Spring 2016 Edition) https://plato.stanford.edu/archives/spr2016/entries/vienna-circle/
Weblink Otto Neuraths Elefant

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Klassiker der Theoretischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie)
Modul Klassiker der Theoretischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Theoretische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie)
Modul Ungleichheit, Konflikt, Kultur (Master Studienfach: Soziologie)
Modul Wirtschaft, Kultur und Wissen (Master Studienfach: Soziologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Philosophie

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