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50257-01 - Proseminar: "König-Sein" in den spät- und nachkarolingischen Reichen 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2018
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Jessika Nowak (jessika.nowak@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt „Nach seinem Tod lösten sich die Reiche, die seinem Gebot gehorcht hatten, wegen des Fehlens eines legitimen Erben aus dem Verbund in Teile auf und erwarteten nicht mehr einen natürlichen Herrn. Vielmehr begann ein jedes, sich einen König aus dem Inneren zu erwählen. Das rief große Kriegswirren hervor, nicht weil es keine fränkischen Fürsten gegeben hätte, die durch Adel, Tapferkeit und Weisheit die Reiche hätten beherrschen können, sondern weil unter ihnen die Gleichheit an Abstammung, Würde und Macht die Zwietracht vermehrte. Niemand war den anderen so überlegen, dass sich die übrigen dazu bequemt hätten, sich seiner Herrschaft zu unterwerfen. Denn die Francia hätte viele zur Reichsregierung geeignete Fürsten hervorgebracht, wenn das Schicksal sie nicht im Wettstreit der Kraft zum gegenseitigen Verderben bewaffnet hätte“ – mit diesen Worten beschreibt Regino von Prüm die Situation nach dem Ableben Karls III. Dieser Herrscher, den die Italiener wenig schmeichelhaft „Carlito“ (Karlchen) nennen, für den sich aber auch in Anlehnung an einen sächsischen Chronisten aus dem 12. Jahrhundert der Beiname „crassus“ – „der Dicke“ eingebürgert hat, hatte es – nicht durch eigenes Verdienst, sondern schlicht, weil er alle anderen Herrscher aus dem Haus der Karolinger überlebt hatte – vermocht, noch einmal das gesamte regnum Francorum (mit Ausnahme der Herrschaft Bosos von Vienne) zu vereinen. Nach seinem Hinscheiden im Jahre 888 zerfiel dieses Gefüge endgültig, und viele „Königlein“ (reguli) bildeten sich, wie es in der Regensburger Fortsetzung der Fuldaer Annalen heißt, heraus.
Diese „Kleinkönige“, zu denen Ludwig der Blinde in Niederburgund und der Welfe Rudolf in (Hoch-)Burgund ebenso gehörten wie der Robertiner Odo, der sich im Westfränkischen Reich durchzusetzen wusste, gilt es in diesem Seminar näher zu beleuchten. Ein besonderes Augenmerk wird natürlich zugleich auf dem Ostfränkischen Reich liegen, in dem mit Arnulf von Kärnten anfänglich noch ein – freilich illegitimes – Mitglied der Karolinger herrschte. Auch die komplexen Entwicklungen im regnum Italiae, in dem Wido von Spoleto den ebenfalls als Thronprätendenten auftretenden Unruochinger Berengar von Friaul besiegte, werden im Fokus dieses Seminars stehen.
Literatur Hagen Keller/Gerd Althoff, Die Zeit der späten Karolinger und der Ottonen: Krisen und Konsolidierungen 888-1024, 10. völlig neu bearb. Auflage Stuttgart 2008 (Handbuch der deutschen Geschichte/Gebhardt; Spätantike bis zum Ende des Mittelalters; 3).

 

Teilnahmebedingungen Für Studierende des BSF Geschichte im Grundstudium und mit abgeschlossenem Einführungskurs Geschichte. Bei Überbelegung kann die Teilnehmerzahl beschränkt werden, bevorzugt zugelassen werden Studierende des BSF Geschichte, die noch kein Proseminar in dem Modul absolviert haben. Teilnahme an der ersten Sitzung.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Grundmodul Mittelalter (Bachelor Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Basis Mittelalter (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Aktive Teilnahme.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Geschichte

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