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Semester | Frühjahrsemester 2018 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Alfred Bodenheimer (alfred.bodenheimer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Das französische Judentum der Gegenwart, die grösste jüdische Gemeinde Europas, befindet sich in einem intensiven Reflexionsprozess. Einerseits sind die sozialen Schwellen auch für bekennende französische Juden in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gefallen, Juden geniessen eine vergleichsweise hohe Sichtbarkeit und sind in ihrer Entfaltungsmöglichkeit kaum eingeschränkt. Die strikte Trennung von Staat und Religion ermöglicht auch orthodoxen Juden eine Verbindung religiösen Lebens mit einem klaren Bekenntnis zur Republik. Zugleich sehen sich die Jüdinnen und Juden Frankreichs massierten Problemen gegenüber: Der Front National, der einen festen Sockel in der Gesellschaft besitzt, trägt bis heute ein geistiges Erbe mit, das mit dem faschistischen, antisemitischen Vichy-Frankreich und, noch weiter zurück, mit den Trägern der Verschwörung gegen den Haupman Dreyfus Ende des 19. Jahrhunderts geistig verbunden ist. Zugleich sind vergleichsweise grosse Anteile der muslimischen Bevölkerung Frankreichs Forschungen gemäss überdurchschnittlich anti-jüdisch eingestellt. Dies äussert sich nicht nur in brutalen, tödlichen Attacken gegen Juden seit 2006, sondern auch in einem Alltagsantisemitismus, der für viele nicht weniger quälend ist. Nicht zuletzt betroffen davon ist die Haltung französischer Juden zum Staat Israel, der oft das primäre oder angebliche Ziel vor allem eines muslimischen oder linken Anti-Judaismus im Land darstellt. Dabei spielt nicht zuletzt einer Rolle, das das französische Judentum in den vergangenen 60 Jahren seinen Charakter stark verändert hat: Die Mehrheit dieser Bevölkerung stammt heute aus dem Maghreb und befindet sich umso mehr in einer Zwischenlage, was das traditionelle Frankreich einerseits und die oft mangelhaft integrierten oder (teils durch fehlgeleitete Politik) geradezu entfremdete muslimische Bevölkerung betrifft. Anhand von zeitgenössischen Quellen wie Essays und literarischen Quellen, evtl. aber auch Filmmaterial, soll untersucht werden, wie französische Jüdinnen und Juden ihre Situation einschätzen. Die geistige wie numerische Wichtigkeit dieser Gemeinschaft innerhalb des ganzen europäischen Judentums lässt auch Schlüsse zu, die über die Einschätzung der Situation der Situation der Juden Frankreichs hinausgehen. |
Teilnahmebedingungen | Die Bedingungen für die Teilnahme an einem Seminar müssen erfüllt sein. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Antike / monotheistische / aussereuropäische Religionen (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft) Modul Geschichte, Literatur, Religion (Master Studienfach: Jüdische Studien) Modul Institutionen, Verbände, Religionsgemeinschaften (Masterstudium: Religion - Wirtschaft - Politik) Modul Jüdische Studien 2 (JSTh 2) (Master Studienfach: Theologie) Modul Jüdische Studien 2 (JSTh 2) (Master Theologie) Modul Vertiefung Kultur und Literatur (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Vertiefung Literatur und Religion (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Aktive Teilnahme, Referat, Essay oder Übungsaufgaben etc. Die Dozierenden geben die Art des Leistungsnachweises zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Jüdische Studien |