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50238-01 - Seminar: "Scheisserziehung" - Die '68er' Antipädagogik 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2018
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Patrick Bühler (p.buehler@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Fünfzig Jahre nach dem bekannten Mai, der keineswegs der Beginn von ‹68› war, interessiert sich das Seminar für die sogenannte 68er-Pädagogik. Zum Beispiel für die sonderpädagogische Einrichtung Bonneuil bei Paris, die von der Psychiaterin und Psychoanalytikerin Maud Mannoni geleitet wurde. Ihre Studie Education impossible erschien 1976 auf Deutsch als «Scheisserziehung»: Von der Antipsychiatrie zur Antipädagogik. Die Übersetzung mag fehlerhaft sein, der Titel hat aber immerhin den Vorteil programmatisch zu umschreiben, was nicht nur Mannonis Absicht war. So sollen im Seminar etwa auch Jürg Jegges damaliger Bestseller Dummheit ist lernbar (1976) – Jegge gestand nach Markus Zanggers Publikationen über dessen «dunkle Seiten» (2017) in Interviews den Missbrauch von Schülern ein – oder der wohl grösste Erfolg der Zeit, Alexander Sutherland Neills Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung (1969), analysiert werden. Ein besonderes Augenmerk soll im Seminar auf die Rezeption psychotherapeutischer Methoden gelegt werden: Wie meinte man damals, ‹schwierigen› Kinder und Jugendlichen helfen zu können?

Lernziele • Die Studierenden haben einen Überblick über die internationale, sogenannte 68er-Bewegung
• Die Studierenden kennen sowohl heute noch berühmte als auch in Vergessenheit ge-ratene Beispiele der ‹68er›-Antipädagogik
• Die Studierenden verstehen es, die pädagogischen Versuche der ‹68›er in ihrem historischen Kontext zu analysieren und die verwendeten Methoden, die angewandte Rhetorik, die pädagogische Rezeption von Theorien sowie die pädagogische Praxis kritisch zu untersuchen

Literatur Baader, Meike Sophia (Hrsg.) (2008): «Seid realistisch, verlangt das Unmögliche». Wie 1968 die Pädagogik bewegte. Weinheim, Basel: Beltz.

Baader, Meike Sophia/Hermann, Ulrich (Hrsg.) (2011): 68 – Engagierte Jugend und Kritische Pädagogik. Weinheim, München: Juventa.

Gilcher-Holtey, Ingrid (2001): Die 68er Bewegung. Deutschland – Westeuropa – USA. München: Beck.

Oelkers, Jürgen/Lehmann, Thomas (1990): Antipädagogik. Herausforderungen und Kritik. 2. erweiterte Auflage. Weinheim, Basel: Beltz.

Reichardt, Sven (2014): Authentizität und Gemeinschaft. Linksalternatives Leben in den siebziger und frühen achtziger Jahren. Berlin: Suhrkamp.

Tändler, Maik (2016): Das therapeutische Jahrzehnt. Der Psychoboom der siebziger Jahre. Göttingen: Wallstein.

 

Teilnahmebedingungen BA-Abschluss
Im Master of Educational Sciences immatrikuliert
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Pädagogische Institutionen im Wandel (Masterstudium: Educational Sciences)
Modul Pädagogische Institutionen im Wandel (Masterstudium: Educational Sciences (Studienbeginn vor 01.08.2015))
Modul Pädagogische Institutionen im Wandel (Master Studienfach: Pädagogik (Studienbeginn vor 01.02.2015))
Modul Theorie und Geschichte der Bildung, Erziehung und Schule (Masterstudium: Educational Sciences (Studienbeginn vor 01.08.2015))
Modul Theorie und Geschichte der Erziehung, Bildung und Schule (Masterstudium: Educational Sciences)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Institut für Bildungswissenschaften

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