Zurück
Semester | Herbstsemester 2018 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Lysander Büchli (lysander.buechli@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Das ‚Nibelungenlied’ wurde um 1200 von einem anonymen Dichter verfasst, der unterschiedliche Sagenkreise und -motive aufgriff und in einen grösseren Handlungszusammenhang einband. Namentlich die beiden zentralen Handlungsblöcke um das Ergehen Siegfrieds am Hof der Burgunden und um deren Untergang als Vergeltung Kriemhilds für die Ermordung ihres Gatten entstammen zwei unterschiedlichen Erzähltraditionen. Diese waren zuvor wohl in Gestalt von Heldenliedern weitervermittelt worden, wie sie noch etwas später einen weiteren Niederschlag fanden in einigen thematisch mehr oder weniger der Handlung des ‚Nibelungenlieds’ entsprechenden Teilen der altnordischen ‚Lieder-Edda’. Wohl kein anderes Werk der mhd. Literatur vermochte und vermag auch in der Moderne noch eine solche Resonanz zu erzeugen wie das ‚Nibelungenlied’: Bleibendes Interesse wird nicht allein Wagners Bühnenstück zuteil, auch der Stoff selbst erfuhr zahllose Übersetzungs- und Bearbeitungsversuche, einem breiten Publikum ist er heute noch geläufig. Allerdings hat das ‚Nibelungenlied’ auch unmittelbar eine breite Rezeption evoziert, wie die beträchtliche Zahl erhaltener Handschriften bezeugt. Nicht diese zeitgenössische Wertschätzung des Textes ist es jedoch, die ihn zu Anfang des 19. Jh. zu einem der ersten Forschungsgegenstände der als akademische Disziplin eben erst aus der Taufe gehobenen Germanistik werden liess, sondern vielmehr die inhaltliche Eignung zum Nationalepos, schliesslich würden hierin „deutsche Tugenden“ wie die wohl nicht zufällig sprichwörtlich gewordene „Nibelungentreue“ mustergültig vorgeführt. Im Zentrum des Seminars soll die Lektüre und Diskussion des Textes selbst stehen. Dabei bleibt der Einbezug etwa der Überlieferungsbedingungen, der metrischen Gestaltungsweise und des literarhistorischen Hintergrunds unabdingbar für eine adäquate Einordnung und Interpretation. Auch sollen einige jener Aspekte, die die Forschungsgeschichte während zweier Jahrhunderte prägten und vielfach weiterhin umtreiben, zur Sprache kommen, namentlich etwa das Verhältnis schriftlich fixierter Literatur zu mündlicher Erzähltradition, die Stoff- bzw. Rezeptionsgeschichte, die teils erheblich divergierenden Textfassungen und die höfisierende Tendenz in der Stoffbearbeitung. |
Literatur | Zur Anschaffung: Das Nibelungenlied. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach der Handschrift B hrsg. von Ursula Schulze, ins Nhd. übers. und komm. von Siegfried Grosse. Stuttgart 2011. |
Teilnahmebedingungen | Erfolgreicher Besuch des PS Einführung in die mittelhochdeutsche Sprache (dieses PS findet jeweils im Frühjahrsemester statt) |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Die Anmeldung erfolgt über die im 1. Stock des Deutschen Seminars ausgehängten Kurslisten [auch über MonA/ADAM anmelden, massgeblich für den Erhalt des Platzes sind jedoch allein die ausgehängten Listen]. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Grundstudium Germanistische Mediävistik (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |