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53760-01 - Übung: Zwischen Jerusalem und New York - Jüdische Identitäten in den Medien 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2019
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Hubert Mohr (hubert.mohr@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt „Das Judentum hat viele Gesichter“: Dieser Buchtitel eines Überblicks über die religiösen Strömungen des heutigen Judentums trifft gut, was dieses Seminar zeigen und erreichen will: die Pluralität jüdischer Lebensentwürfe und religiöser Traditionen in ausgewählten Medien analysieren.

Folgende Themen werden angesprochen:

• Die Frage nach der kollektiven und individuellen Identität („Wer ist ein Jude? Was ist Judentum?“)
• Traditionelle jüdische Lebenswelten und ihre Identitäten
• Die Shoah als persönliches und kollektives Trauma in Film und Comic (Claude Lanzmann; Art Spiegelman)
• Israelische Identitäten zwischen Orthodoxie und Säkularismus
• Mythische Identitäten - „Exodus“: der jüdische Gründungsmythos vom Bibelfilm bis zum zeitgenössischen Heldenepos
• Jüdische Intellektuelle und Künstler und ihr/das Judentum (Maxim Biller; Judy Chicago; Leonard Cohen)

Im Seminar soll danach gefragt werden, wie zum einen jüdische Kulturen und Personen medial porträtiert werden und wie andererseits diese sich selbst in Film, Literatur, Comic und Bildender Kunst darstellen, reflektieren und zu ihrem Herkommen, der jeweiligen sozialen und geschichtlichen Situation und der religiösen Tradition positionieren. Ein Leitthema des Seminars wird die Unterscheidung zwischen Gruppenidentitäten und (Sub-) Kulturen einerseits und individuellen Lebensentwürfen und Rollenprägungen andererseits sein: Jüdische Menschen zwischen religiöser Praxis und säkularem bzw. kulturellem Judentum (‚Jerusalem vs. Tel Aviv’), zwischen Traditionalismus und transkulturellen Milieus, zwischen Israel und der Diaspora, zwischen antisemitischen Vorurteilen und Anfeindungen und Integrationszwängen, zwischen patriarchalischem Erbe und feministischem Aufbruch. Dabei wird auch die Problematik der Kategorie ‚Identität‘ selbst zur Diskussion gestellt werden (z.B. der ‚Zwang zur Identität‘) wie auch Positionen des innerjüdischen Diskurses über Identität und (Des)Integration.
Lernziele Die TeilnehmerInnen erwerben sich einen Überblick über kollektive und individuelle Lebensformen des modernen Judentums im 20. und 21. Jahrhundert im Spiegel exemplarischer medialer Darstellung und künstlerischer Produktion. Sie erhalten einen Einblick in die Erinnerungsarbeit ebenso wie die diskursive Selbstreflexion und das humanistische Erbe dieser besonderen religiösen und kulturellen Tradition.
Literatur Zur Einführung in das Judentum:
Braun, Christina von, und Micha Brumlik (Hrsg.). 2018. Handbuch jüdische Studien. UTB Theologie Religionswissenschaft, Bd. 8712. Köln u.a.: Böhlau Verlag;.Galley, Susanne (2003): Das jüdische Jahr. Feste, Gedenk- und Feiertage. München: Beck; Grübel, Monika (52003): Schnellkurs Judentum, Köln (zur Anschaffung empfohlen); Nachama, Andreas; Homolka, Walter; Bomhoff, Hartmut (2015): Basiswissen Judentum. Freiburg, Basel, Wien: Herder. –

Quellen
Bibelausgabe; gute kommentierte Ausgabe: Theobald, Michael; Dohmen, Christoph; Werlitz, Jürgen (Hg.) (2018): Stuttgarter Altes + Neues Testament + Lexikon im Paket. Kommentierte Studienausgabe. Die Bibel, revidierte Einheitsübersetzung 2017. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk. – Spiegelman, Art (1986-1991 in 2 vls.; 2003): Maus. A survivor's tale. Complete edition. London: Penguin Books (dt. Spiegelman, Art (2017): Maus. Die Geschichte eines Überlebenden. Unter Mitarbeit von Christine Brinck und Josef Joffe. 11. Auflage. Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verlag).. –

Weitere Literatur:
Abels, Heinz (2017): Identität. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Wiesbaden: Springer VS; Bartov, Omer (2005): The „Jew“ in Cinema. From “The Golem” to “Don’t Touch My Holocaust”, Indiana University Press Bloomington; Battegay, Caspar. 2012. Judentum und Popkultur. Ein Essay. Bielefeld: Transcript-Verl.; Benz, Wolfgang. 2015. Antisemitismus. Präsenz und Tradition eines Ressentiments. Schwalbach: Wochenschau Verlag;.Eickelpasch, Rolf / Rademacher, Claudia (2004): Identität, Bielefeld (UB Basel Volltext online); Jalta - Positionen zur jüdischen Gegenwart (2017 ff). Hrsg. v. Micha Brumlik u.a. Berlin: Neofelis Verlag.; Koch, Gertrud: Die Einstellung ist die Einstellung. Visuelle Konstruktionen des Judentums, Frankfurt a.M. 1992; Konner, Melvin. 2009. The Jewish body, 1. Aufl. Nextbook. New York, NY: Schocken; Silberstein, Laurence Jay (Hg.) (2000): Mapping Jewish Identities. New York: New York Univ. Press; Sucker, Juliane; Wohl von Haselberg, Lea (Hg.) (2013): Bilder des Jüdischen. Selbst- und Fremdzuschreibungen im 20. und 21. Jahrhundert. Berlin: de Gruyter (Europäisch-jüdische Studien Beiträge, 6).
Bemerkungen Besondere Termine:

a) Es wird eine Blockveranstaltung an einem Samstag geben.
b) Wenn möglich, wird eine Exkursion nach Zürich zur Redaktion „Tachles“ angeboten (Termine jeweils in Absprache mit den TeilnehmerInnen),

 

Teilnahmebedingungen Keine. Bitte beachten Sie jedoch, dass der Kurs keine Einführung in das Judentum bietet. Grundkenntnisse zur jüdischen Religion, Geschichte und Kultur werden vorausgesetzt. Notfalls können diese während der ersten drei Wochen eigenständig durch Lektüre nachgeholt werden.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung In den ersten 3 Sitzungen oder per E-mail.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Aufbaustudium Religionskomparatistik und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Erweiterung Religionswissenschaft (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Erweiterung Religionswissenschaft MA (Master Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Öffentlichkeit und Religion (Masterstudium: Religion - Wirtschaft - Politik)
Modul: Religion, Narration und Medien (Master Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Masterstudium: Theologie (Studienbeginn vor 01.08.2018))
Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Master Studienfach: Theologie)
Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Masterstudium: Theologie)
Modul: Vertiefung Geschichte (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien)
Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften MA (Master Studienfach: Alte Geschichte)
Wahlbereich Bachelor Geschlechterforschung: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Wahlbereich Bachelor Jüdische Studien: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Die Teilnahme am Seminar ist an die Übernahme eines Referats mit Präsentation und schriftlicher Ausarbeitung (Umfang: 6 Seiten) gebunden.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Religionswissenschaft

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