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53764-01 - Seminar: Das Theorie-Praxis-Problem in der Pädagogik 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2019
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Patrick Bühler (p.buehler@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Das Seminar widmet sich zwei pädagogischen Schlüsselbegriffen, nämlich dem Paar – meist wird es als Gegensatzpaar begriffen – Theorie und Praxis. Sich mit dem schwierigen Verhältnis von Theorie und Praxis auseinanderzusetzen, hat eine ehrwürdige Tradition, auch beschäftigt sich natürlich nicht allein die Pädagogik damit. Immanuel Kant veröffentlichte etwa 1793 eine Abhandlung mit dem hübschen Titel «Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis». Schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand das sogenannte Theorie-Praxis-Problem Eingang in pädagogischen Lexika und die pädagogische Literatur zum Thema ist mittlerweile unüberschaubar geworden. Das Seminar interessiert sich in einem ersten Schritt für historische Versuche, Theorie und Praxis in der Pädagogik zu verbinden: Was verstand man unter Theorie, was unter Praxis und wie glaubte man, das Problem lösen zu können? In einem zweiten Schritt werden neuere Versuche analysiert, so etwa Niklas Luhmanns und Karl-Eberhard Schorrs bekannte Diagnose, für das Erziehungssystem sei ein Technologiedefizit konstitutiv. Den Abschluss des Seminars bildet schliesslich die Beschäftigung mit der Praxis-Theorie Pierre Bourdieus, der bislang in der Pädagogik nur wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde.
Lernziele – Die Studierenden kennen verschiedene, historische wie aktuelle Versuche, das sogenannte Theorie-Praxis-Problem der Pädagogik zu lösen.
– Die Studierenden können die unterschiedlichen Versuche wissenschaftshistorisch und -philosophisch situieren.
– Die Studierenden kennen grundlegende Annahmen und Konsequenzen, die mit dem sogenannten Theorie-Praxis-Problem einhergehen.
– Die Studierenden können eigene, gute begründete Vermutungen äussern, warum das Theorie-Praxis-Problem eine Art pädagogischer Gassenhauer ist.
– Die Studierenden können detaillierte Vorschläge unterbreiten, wie das Theorie-Praxis-Problem erziehungswissenschaftliche sinnvoll zu behandeln wäre.
Literatur Altrichter, Herbert/Kannonier-Finster, Waltraud/Ziegler, Meinrad (2005): Das Theorie-Praxis-Verhältnis in den Sozialwissenschaften. In: Heid, Helmut/Harteis, Christian (Hrsg.): Verwertbarkeit. Ein Qualitätskriterium (erziehungs-)wissenschaftlichen Wissens? Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 119–142.

Bourdieu, Pierre (1972/2012): Entwurf einer Theorie der Praxis auf der ethnologischen Grundlage der kabylischen Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Hollstein, Olivier (2011): Das Technologieproblem der Erziehung revisited. Überlegungen zur Wiederaufnahme eines vieldiskutierten Themas. In: Amos, Sigrid Karin/Meseth, Wolfgang/Proske, Matthias (Hrsg.): Öffentliche Erziehung. Erziehung, Politik und Gesellschaft im Diskurs. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 53–74.

Neuweg, Georg Hans (2011): Distanz und Einlassung. Skeptische Anmerkungen zum Ideal einer «Theorie-Praxis-Integration» in der Lehrerbildung. In: Erziehungswissenschaft, 22(43), S. 33–45.

Schäfer, Hilmar (Hrsg.) (2016): Praxistheorie. Ein soziologisches Forschungsprogramm. Bielefeld: transcript.

Schwingel, Markus (2011): Pierre Bourdieu zur Einführung. 7. Auflage. Hamburg: Junius.

 

Teilnahmebedingungen Immatrikulation im Masterstudiengang Educational Sciences
BA-Abschluss
Keine HörerInnen
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Bildungs- und Erziehungsphilosophie (Masterstudium: Educational Sciences)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung werden im Seminar bekannt gegeben
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Institut für Bildungswissenschaften

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