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Semester | Frühjahrsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Mirjam Weder (mirjam.weder@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Wenn eine Wortgruppe, d.h. zwei oder mehrere Lexeme, zu einem neuen Lexem verschmelzen und dabei eine neue Bedeutung annehmen, spricht man von Univerbierung bzw. Lexikalisierung. Beispiele sind Lexeme wie aufgrund, inmitten, wiedersehen, aber auch kurzerhand, zartbesaitet oder hauruck und halsüberkopf. Formal handelt es sich um eine Gruppe von unterschiedlichen Wortbildungsverfahren, bei denen Lexeme, die in unmittelbarer Nachbarschaft auftreten, sich durch rekurrente Verwendung so verfestigt haben, dass sie von den Sprachbenützern als ein Lexem reanalysiert werden; inhaltlich handelt es sich um Verfahren der Bedeutungsübertragung und Informationsverdichtung. Wann solche Prozesse der Verfestigung und Reanalyse als abgeschlossen betrachtet werden können, d.h. wann wir davon ausgehen können, dass eine Wortgruppe zu einem Lexem verschmolzen wurde, ist in vielen Fällen nicht mit Sicherheit zu klären. Orthographisch deutet die Zusammenschreibung auf einen abgeschlossenen Univerbierungsprozess hin. Allerdings sind orthographische Regelungen nur ein Symptom und kein Kriterium für eine Bestimmung einer allfälligen Reanalyse. Dass diese Bestimmung nicht immer eindeutig zu treffen ist, zeigt sich in der Orthographie in jenen Fällen, in denen nach dem neusten Regelwerk (2016) sowohl Zusammen- als auch Getrenntschreibung zugelassen ist, weil sich – so die Begründung des Rats für deutsche Rechtschreibung – noch nicht klar entscheiden lässt, ob der Univerbierungsprozess zum heutigen Zeitpunkt als abgeschlossen gelten darf. Das Seminar beschäftigt sich mit unterschiedlichen Formen der Univerbierung und Lexikalisierung. Dabei soll danach gefragt werden, mit welchen Kriterien Univerbierungen von Wortgruppen abgegrenzt werden können, ab welchem Punkt in der Herausbildung einer Univerbierung von einem neuen Lexem gesprochen werden kann bzw. muss und welche Evidenzen für Univerbierungsprozesse vorliegen müssen. Besonderer Fokus wird im Seminar auf die Diskussion von qualitativen und quantitativen Methoden (Korpuslinguistik, Experimente) gelegt, mit denen Univerbierungsprozesse untersucht werden können. Die Studierenden werden die Möglichkeit haben, anhand eigener kleinerer Forschungsprojekte diese Methoden selbst auszuprobieren. |
Lernziele | Die Studierenden sind mit den verschiedenen Wortbildungsprozessen, die zu den Univerbierungen gezählt werden, vertraut und können Kriterien der Abgrenzung anwenden und kritisch reflektieren. Darüber hinaus können Sie verschiedene Forschungsmethoden anwenden, um Univerbierungsprozesse zu erforschen. |
Literatur | Als Referenz (eine vollständige Lektüreliste wird zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben): Donalies, Elke (2018). Wetterbeobachter, Zeitlang, wahrsagen, zartfühlend, kurzerhand, dergestalt: Handbuch zur Univerbierung. Heidelberg: Universitätsverlag Winter. |
Bemerkungen | Es wird die Bereitschaft erwartet, sich mit methodischen Fragen (Korpuslinguistik, Experimente, deskriptive Statistik) auseinanderzusetzen. Die Lektüreliste wird neben deutschen auch englische Texte beinhalten. |
Teilnahmebedingungen | abgeschlossenes Grundstudium (inkl. Proseminar-Arbeit) sowie erfolgreicher Besuch des Seminars ‚Allgemeine Sprachwissenschaft‘ |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | wöchentlich |
Datum | 20.02.2019 – 29.05.2019 |
Zeit |
Mittwoch, 10.15-12.00 Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Datum | Zeit | Raum |
---|---|---|
Mittwoch 20.02.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 27.02.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 06.03.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 13.03.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Fasnachtsferien |
Mittwoch 20.03.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 27.03.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 03.04.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 10.04.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 17.04.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 24.04.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 01.05.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Tag der Arbeit |
Mittwoch 08.05.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 15.05.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 22.05.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Mittwoch 29.05.2019 | 10.15-12.00 Uhr | Nadelberg 4 (S), Grosser Seminarraum 042 |
Module |
Modul Fachwissenschaft / Deutsch (Masterstudium: Educational Sciences) Modul: Aufbaustudium Deutsche Sprachwissenschaft (Bachelor Studienfach Deutsche Philologie) Modul: Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach Deutsche Philologie) Modul: Forschungspraxis und Vertiefung (Master Studiengang Sprache und Kommunikation) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach Nordistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach Französistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach Hispanistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach Italianistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach Deutsche Philologie) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft BA (Bachelor Studienfach Englisch) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach Französistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach Nordistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach Hispanistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach Deutsche Philologie) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach Englisch) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach Slavistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach Latinistik) Modul: Interphilologie: Sprachwissenschaft MA (Master Studienfach Italianistik) Modul: Sprache als System (Master Studiengang Sprache und Kommunikation) Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Bearbeitung kleinerer schriftlicher Arbeiten sowie Durchführen eines eigenen kleineren Forschungsprojekts in einer Arbeitsgruppe |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |