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55060-01 - Übung: Familie und Kindheit im Neuen Testament 3 KP

Semester Herbstsemester 2019
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Christina Tuor-Kurth (christina.kurth@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Familie und Kind haben im Neuen Testament zum Einen eine konkrete Bedeutung. Jesus selbst besass nach dem Zeugnis der Evangelien eine Familie, ebenso wird ihm bei Mt und Lk eine Kindheitsgeschichte zugedacht. Zum anderen denotieren Familie bzw. Kind die soziale Struktur des oikos. Diese antike Organisationsform bezeichnet die Gemeinschaft eines Hauses, also die Familie. Zu ihr gehörten nicht nur Eltern und Kinder, sondern auch Sklaven, Verwandte, sowie Tiere und Besitz – alles, was unter dem Dach eines Hauses lebte und der potestas des Familienvaters unterstellt war. Die christusgläubigen Gemeinschaften haben diese Grundstruktur übernommen, obwohl die einzelnen Mitglieder sich aus ihren sozialen Zusammenhängen herausgelöst hatten. Darüberhinaus fungieren Familie und Kind auch als Metaphern. Auf die Familien-Terminologie wird zurückgegriffen, um die Beziehungen der christusgläubigen Mitglieder untereinander zu beschreiben: Paulus spricht seine Adressaten als Brüder und Schwestern an; er nennt sich selbst Vater, Mutter, Amme u.a. Zur Beschreibung der Gottesbeziehung verwendet er Metaphern wie Gotteskindschaft oder Adoption. Das theologisch begründete Familienbewusstsein etwa in den Haustafeln hatte für die Christusgläubigen eine identitätsstiftende Funktion (D.Lührmann).
Im Seminar werden wir an relevanten neutestamentlichen Textstellen die Wahrnehmung von Familie und Kindern, deren Stellung im frühen Christentum sowie Intention und Funktion metaphorischer Verwendung von Familienterminologie erarbeiten.
Lernziele Die Studierenden kennen die Wahrnehmung von Kindheit und Familie in den Schriften des Neuen Testaments. Sie können Semantik und Pragmatik neutestamentlicher Familienterminologie erschliessen.
Literatur Die untenstehende Literatur ist als Auswahl gedacht für eine individuelle Einarbeitung ins Thema. Auf weitere Literatur wird im Laufe der Veranstaltung hingewiesen.
- Christine Gerber, Paulus und seine ,Kinder‘. Studien zur Beziehungsmetaphorik der paulinischen Briefe, Berlin 2005
- Matthias Konradt, „Die aus Glauben, diese sind Kinder Abrahams“ (Gal 3,7). Erwägungen zum galatischen Konflikt im Lichte frühjüdischer Abrahamstraditionen, in: Gabriella Gelardini (Hrg.), Kontexte der Schriften Bd. I, Stuttgart 2005, 25–48
- Wolfgang Stegemann, Lasset die Kinder zu mir kommen. Sozialgeschichtliche Aspekte des Kinderevangeliums, in: Willy Schottroff/Wolfgang Stegemann (Hg.), 
Traditionen der Befreiung Bd. 1, München 1980, 114–144.

- Dieter Lührmann, Neutestamentliche Haustafeln und antike Ökonomie, NTS 27 (1981/82), 83-97
- Christina Tuor-Kurth, Abraham: Vater aller Glaubenden? Neuere Zugänge zur Frage der Abstammung der Christusgläubigen bei Paulus, ZS Kirche und Israel 1/2016, 33–49

- Christina Tuor-Kurth, Kindesaussetzung und Moral in der Antike. Jüdische und christliche Kritik am Aussetzen und Töten neugeborener Kinder, Göttingen 2010

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Exegese Neues Testament (NT 3) (Bachelorstudium: Theologie)
Modul: Exegese Neues Testament (NT 3) (Masterstudium: Theologie (Studienbeginn vor 01.08.2018))
Modul: Exegese Neues Testament (NT 3) (Masterstudium: Theologie)
Modul: Exegese Neues Testament (NT 3) (Master Studienfach: Theologie)
Modul: Theologie des Neuen Testaments (NT 4) (Master Studienfach: Theologie)
Modul: Theologie des Neuen Testaments (NT 4) (Masterstudium: Theologie)
Modul: Theologie des Neuen Testaments (NT 4) (Masterstudium: Theologie (Studienbeginn vor 01.08.2018))
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Aktive Teilnahme in der Veranstaltung.
Vorbereitende Lektüren.
Vorbereitung eines Kurzinputs für eine Sitzung.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, bester Versuch zählt
Skala 1-6 0,5
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Theologische Fakultät, studiendekanat-theol@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Theologie

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