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Semester | Herbstsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Robert Schöller (robert.schoeller@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Im Zentrum der Veranstaltung stehen die Anfänge des deutschsprachigen Minnesangs bis in die Zeit um 1200. Diese Zeitspanne umfasst, dem traditionellen Periodisierungsmodell folgend, die ‚erste‘ und ‚zweite‘ Phase des Minnesangs. Der ersten Phase, dem sogenannten ‚donauländischen Minnesang‘ (1150/60-70), werden im Wesentlichen die Burggrafen von Regensburg, Meinloh von Sevelingen, der Kürenberger und Dietmar von Aist zugerechnet. Charakteristisch für diese früheste Periode des Minnesangs sind einstrophige, in Langzeilen abgefasste Lieder, die weder in der lateinischen noch in der romanischen Lyrik eine Parallele besitzen. Häufig werden die Liebesklagen und das Liebesverlangen von einer Frau artikuliert. Daneben dominiert der (meist zweistrophige) Wechsel, das räumlich getrennte, wechselseitige Monologisieren von Mann und Frau. Die zweite Phase, der sogenannte ‚rheinische Minnesang‘, wird in die Zeit von 1170 bis 1200 datiert. Als prominentester Vertreter dieser Periode, die starke Einflüsse der romanischen Lyrik aufweist, kann Friedrich von Hausen gelten. Entsprechend wird der rheinische Minnesang gelegentlich auch als ‚Hausen-Schule‘ bezeichnet. In formaler Hinsicht dominieren eine mehrstrophige Liedstruktur und komplexe Reimschemata. Thematisch bildet sich jene Konstellation aus Ich-Sprecher, (anonymer) Dame und Gesellschaft heraus, die charakteristisch für den hohen Minnesang ist. Daneben treten die Gattungen des Tagelieds und des Kreuzlieds in den Vordergrund. Das Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den Teilnehmern und Teilnehmerinnen einen ersten Einblick in die Gestalt und in die Genese des frühen Minnesangs zu geben. Anhand ausgewählter Texte sollen Techniken zur Analyse lyrischer Texte des Mittelalters erlernt und erprobt werden. Zudem wird die handschriftliche Überlieferung der Texte in den Blick genommen. |
Lernziele | - Erlernung von Grundtechniken der Lyrik-Analyse, - Vertiefung der Kenntnisse des Mittelhochdeutschen, - Kenntnis der Grundzüge des frühen Minnesangs. |
Literatur | Primärliteratur Ein Reader mit ausgewählten Texten wird in der ersten Stunde zur Verfügung gestellt. Zur Einführung Rüdiger Schnell: Minnesang I: Die Anfänge des deutschen Minnesangs (ab ca. 1150/70). In: Volker Mertens und Anton Touber (Hrsg.): Lyrische Werke. Berlin/Boston: Walter de Gruyter 2012 (= Germania Litteraria Mediaevalis Francigena, Bd. 3), S. 25-82. Gaby Herchert: Einführung in den Minnesang. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2010 (= Einführungen Germanistik). |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Die Anmeldung erfolgt über die im 1. Stock des Deutschen Seminars ausgehängten Kurslisten [auch über MonA/ADAM anmelden, massgeblich für den Erhalt des Platzes sind jedoch allein die ausgehängten Listen]. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Grundstudium Germanistische Mediävistik (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Mündliche Präsentation, schriftliche Abschlussarbeit. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |