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Semester | Frühjahrsemester 2020 |
Angebotsmuster | Jahreskurs |
Dozierende |
Isabelle Arnet (isabelle.arnet@unibas.ch)
Vera Bernhardt (vera.bernhardt@unibas.ch) Kurt Hersberger (kurt.hersberger@unibas.ch, BeurteilerIn) Esther Spinatsch (esther.spinatsch@unibas.ch) Philip Tarr (philip.tarr@unibas.ch) Noortje Vriends (noortje.vriends@unibas.ch) |
Inhalt | Leitidee: Einführung in die patientenorientierte pharmazeutische Praxis Die Ausbildung soll methodische Grundlagen zu “Pharmaceutical Care“ vermitteln und die Studierenden vorbereiten auf die Assistenzzeit in der Apotheke und die Betreuung von Patienten mit akuten Symptomen und/oder chronischen Krankheiten Aufbauend auf den Vorlesungen zu Pharmakotherapie I - III werden einzelne Indikationsgebiete vertieft behandelt bezüglich arzneimittelbezogener Probleme, sog. "Phamaceutical Care Issues" und Optionen für eine umfassende Betreuung. |
Lernziele | PCIII-1 Gastroenterologie / Schmerzen • Können dyspeptische Beschwerden korrekt triagieren und eine korrekte Beratung/Betreuung gestalten (T3/P2) • Kennen mögliche Pathologien im Kontext des Leitsymptoms «Bauchschmerz» (T3/P1) • Können Obstipation, Reizdarm-Syndrom und Hämorrhoiden korrekt triagieren und eine korrekte Beratung/Betreuung gestalten(T3/P2 • Kennen Stärken und Schwächen der Analgetika und können patientenzentriert für die Selbstbehandlung eine geeignete Wahl treffen, instruieren und betreuen (T3/P2). • Können ärztliche Verordnungen für Schmerztherapien validieren und den Beratungsbedarf festlegen (T3/P2) • Können bei Schmerzpatienten Pharmaceutical Care Issues identifizieren und mögliche Interventionen vorschlagen (T3/P2) PCIII-2 Atemwege • Kennen zum Leitsymptom Brustschmerzen die wichtigsten Pathologien, die in einer pharmazeutischen Differentialdiagnose beachtet werden müssen (T3/P1). • Kennen insbesondere die Krankheitsbilder Asthma, COPD, Pneumothorax, Pleuritis, Pneumonie, Cor Pulmonale (T3/P1). • Kennen die Diagnostik bei Asthma/COPD, die Stufenpläne Asthmatherapie/COPD-Therapie und können diese Algorithmen auf Fallbeispiele anwenden (T3/P2). PCIII-3 Kardiologie • Kennen Symptome, Erscheinungsformen und Risiken bei Koronarer Herzkrankheit (T3/P1). • Kennen insbesondere die Krankheitsbilder Stabile Angina Pectoris, Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz und deren Behandlung (T3/P1). • Können bei diesen Krankheitsbildern eine korrekte Rezeptvalidierung ausführen (T3/P2). • Kennen die Ziele und Zielwerte der antihypertensiven Therapie (T3/P2) • Kennen die Grenzwerte und Massnahmen bei hypertensiver Entgleisung bzw. Krise (T3/P2) • Kennen den Risikofaktor Vorhofflimmern (Symptome, Triage, Pulsmmessung) (T3/P2) • Kennen den CHA2DS2-VASc Score und die zugehörigen Interventionen (T3/P2) • Kennen Risiken und Prinzipien der perioperativen Umstellung der Antikoagulation (Bridging) (T3/P2) • Kennen Symptome, Sekundärprävention und Betreuung bei TIA/Stroke (T3/P2) • Sind fähig, einen Polymedikations-Check auszuführen (T3/P2) PCIII-4 Schlafstörungen • Können SAS, RLS, Narkolepsie, psych. Störungen als Ursachen von Schlafstörungen differenzieren und dies auf Fallbeispiele anwenden (T3/P2) • Können den normalen Schlafverlauf von Schlafstörungen differenzieren, kennen die Grundsätze der Schlafhygiene und können diese in der Beratung anwenden. (T3/P2) • Können Kundenwünsche bzgl. Sedativa triagieren (T3/P2), • Kennen die Vorgaben zur Abgabe von Schlafmitteln, insbesondere Benzodiazepine und Z-Substanzen (T3/P3) PCIII-5 Allergie & Dermatologie • Können bei Allergieverdacht eine pharmazeutische Allergieanamnese durchführen (T2/P2) und bei allergischen Beschwerden den PC-Prozess in allen Einzelschritten anwenden (T3/P3). (Anamnese, Triage, Therapieziele, Therapieplan; Fokus auf allerg. Rhinokonjunktivitis) • Kennen nicht-pharmakologische Interventionen (z.B. Reduktion Allergenbelastung) und verstehen deren Stellenwert für Allergiker (T2/P2). • Können allergische Notfälle pharmazeutisch betreuen (T3/P3) • Können Patienten mit Neurodermitis pharmazeutisch betreuen und geeignete Begleitmassnahmen vorschlagen (T2/P2) • Kennen die Bedeutung des Sonnenschutzes für die Melanomprävention (T3/P2) • Kennen Kriterien für die Wahl der Sonnenschutzpräparate inkl. Messmethoden und galenischen Aspekte (T3/P3) • Können zu Sonnenschutz eine geeignete Beratung gestalten (T3/P3) • Können Hautaffektionen nach UV-Exposition triagieren und behandeln. (T3/P2) PCIII-6 Raucherberatung • Kennen Möglichkeiten für die Anbahnung eines Rauchstopps und können Apothekenkunden zielgerichtet ansprechen (T3/P2) • Kennen das Konzept „Motivational Interviewing“ und gewinnen erste Erfahrungen in dessen Anwendung (T2/P1) • Kennen verschiedenen Interventionsmöglichkeiten und sind insbesondere fähig, spezifische klinische Merkmale zu erfassen T2/P2), akute und chron. Erkrankungen beim Triageentscheid und in der Raucherberatung zu berücksichtigen (T3/P2), die Motivationslage einzuschätzen (T2/P2), geeignete Begleitmassnahmen während der Zeit des Entrauchens einzuführen (T2/P2), die individuellen Schritte hin zum Rauchstopp aktiv zu begleiten und bei allfälligen Rückschlägen oder Problemen geeignete Beratung zu leisten (T2/P2) • Können für Entrauchungswillige die Nikotinsubstitution instruieren (T3/P3) PCIII-7 Abusus • Können die Begriffe Fehlgebrauch, Missbrauch und Abhängigkeit definieren und differenzieren (T2/P2) • Kennen die Medikamentengruppen mit Missbrauchs- resp. Abhängigkeitspotenzial («Risikomedikamente») (T2/P2) • Kennen Verbreitung und gefährdete Personengruppen bezüglich Medikamentenmissbrauch und –abhängigkeit (T2/P2) • Kennen Verantwortung und Pflichten der Apothekerin / des Apothekers bezüglich Prävention bei Risikomedikamenten (T2/P2) • Kennen die Möglichkeiten einer Intervention bei Missbrauch- oder Abhängigkeitsverdacht (T2/P2) • sind handlungsfähig in Notsituationen (T1/P1) • Kennen die Vorgaben des Gesetzes (T2/P2) • Kennen den Nutzen sowie die politischen, medizinischen und sozialen Behandlungsziele der Therapie (T2/P2) • Wissen die Prinzipien, Regeln und Abgabepflichten bezüglich Substitutionsbehandlungen in der Apotheke (T3/P3) • Kennen die Medikamentenprofile von Methadon®, Heroin und Buprenorphin® (T3/P3) • Kennen das Medikament Antabus® zur unterstützenden Therapie bei Alkoholismus (T3/P3) PCIII-8 Wundversorgung • Kennen Verlauf (Formen und Phasen) der Wundheilung (T3/P1) • Kennen die häufigsten Wundarten in der Apotheke und können akute Wunden triagieren (T3/P2) • Kennen die Prinzipien und das Vorgehen der korrekten Wundversorgung (T3/P2) • Kennen die Prinzipien der Wunden-Nachbetreuung (T3/P2) PCIII-9 Onkologie • Kennen Konzepte/Philosophie zu Palliativmedizin (T3/P1). • Kennen die Herausforderungen bei der subkutanen Injektion von Biologika (T2/P1) • Kennen die Indikationen für Einlage von Dauerkatheter, Triagekriterien bei Harnverhalt, Typen und Terminologie der Blasenkatheter (T2/P1) • Kennen die Problematik der UAWs in der Onkologie (T3/P2) und die Herausforderungen des Krebspatienten in der Apotheke (T3/P2) • Kennen Konzepte der Schmerztherapie [WHO, Total Pain, Mixed Pain] (T2/P1) • Können Therapiepläne analysieren, Basis‐ und Reservedosis von Opiaten überprüfen/ berechnen und Optimierungsvorschläge erarbeiten (T3/P2) • Können bei Opiat‐Therapie wichtige Pharmaceutical Care Issues identifizieren (Emesis, Obstipation) und einen Pharmaceutical Care Plan erstellen (T3/P2) • Kennen die verschiedenen Klassen der Onkologika (T2), ihre Nomenklatur (T2) und können ein onkologisches Rezept validieren (T3/P3) PCIII-10 Infektiologie & Sexuell übertragbare Krankheiten • Kennen die wichtigsten sexuell übertragbaren Infektionen und Krankheiten und deren Pathologie, Diagnostik, Verlauf, Risiken, Prävention und Behandlungsoptionen (T3/P2) • Kennen zu HIV die möglichen Symptome, die Indikationen für einen HIV-Test, die antiretroviralen Therapieoptionen und die Postexpositionsprophylaxe nach HIV-Risikoexposition sowie die langfristigen Risiken für HIV-Infizierte (T3/P2) • Können Verordnungen zur Behandlung von sexuell übertragbaren Krankheiten in der ambulanten Versorgung kompetent ausführen und adäquate Beratung leisten (T3/P3) PCIII-11 Notfallkontrazeption • Kennen den Menstruationszyklus, die Wirkungen der hormonellen Verhütung und die Vor- und Nachteile der hormonellen Notfallkontrazeptiva (T3/P3) • Können Frauen kompetent beraten bezüglich Notfallkontrazeption und können die Abgabe der Pille danach kompetent ausführen (T3/P3) |
Literatur | Jaehde, Radziwill, Kloft (ed(s). Klinische Pharmazie, Grundlagen und Anwendung. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart. 2017 (ISBN 978-3-8047-3223-0) Lennecke, Hagel. Selbstmedikation – Leitlinien zur pharmazeutischen Beratung. Deutscher Apothekerverlag 2016 (ISBN 978-3-7692-6543-9) |
Bemerkungen | Der Unterricht gliedert sich in Vorlesungen im Plenum, Seminare in Halbklassen und in Workshops in Kleingruppen. Film- und Tonaufnahmen während der Lehrveranstaltung sind strikte untersagt (Aufnahmegeräte können konfisziert werden). |
Teilnahmebedingungen | Immatrikulation MSc Pharmazie |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Pharmakotherapie & Pharmaceutical Care (Masterstudium: Pharmazie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Die Lehrveranst-begleitenden Leistungsüberprüfungen umfassen: • Aktive Beteiligung an den Seminaren und Workshops • Erstellen von 2 Portfolioberichten gemäss Instruktionen in der Vorlesung • Schriftliche Prüfung Beaxi am Ende des Jahreskurses Die Lernziele sind zudem Inhalt im fächerübergreifenden Prüfungskolloquium zum Seminar klinisch-pharmazeutische Fallstudien Details unter https://pharma.unibas.ch/de/teaching/pruefungen-exams/leistungsueberpruefungen/lluep/ (Zulassung zu allfälligem Wiederholtermin nur für Repetenten oder als Erstprüfung mit Gesuch u. ärztlichem Zeugnis) |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anm.: Belegen Lehrveranstaltung; Abm.: stornieren |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, studiendekanat-philnat@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Pharmazeutische Wissenschaften |