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Semester | Frühjahrsemester 2020 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Christoph Riedo (christoph.riedo@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Um 1600, zu Beginn der Barockzeit, ereignete sich in musikalischer Hinsicht Bahnbrechendes: In einem Streit mit Giovanni Maria Artusi vertraten Claudio Monteverdi und sein Bruder die Meinung, dass zur Vertonung ergreifender Texte stärkere Dissonanzen erforderlich sind. Ihrer neuen Kompositionspraxis zufolge – die Monteverdi-Brüder nannten sie seconda pratica – liessen es expressive Worte wie dolor (Schmerz), morte (Tod) oder crudele (grausam) zu, gängige Kontrapunktregeln zu brechen. Auslöser der neuen, expressiveren Musiksprache, der Sprache des Barock, waren folglich ausdrucksstarke Worte. Zur gleichen Zeit entstand das Rezitativ, der sogenannte stile recitativo, der die neuen Gattung Oper erst ermöglichte. Und zu guter Letzt komponierten Jacopo Peri, Giulio Caccini und Monteverdi zwischen 1600–1607 drei Opern, die von Orpheus und Eurydike handelten. Der Sage zufolge gelang es Orpheus mit seinem auf der Lyra begleiteten Gesang nicht nur Bäume und Tiere, sondern selbst Felsen zu bewegen! Diese Superfähigkeiten sollten zum Ideal und Vorbild der kommenden Epoche werden. Bei sämtlichen drei Neuerungen stand das gesungene Wort (seconda pratica, stile recitativo) und dessen Wirkung (Orpheus-Sage) im Zentrum. Doch wie verhält es sich mit der (text- und stimmlosen) Instrumentalmusik? Durfte sie sich expressiver Akkorde bedienen, obwohl kein Text als Legitimation dafür vorlag? Und wie gelang es Instrumentalisten (ohne Text und Stimme) die Herzen der Menschen zu berühren? Solche Fragen stehen im Zentrum dieser Lehrveranstaltung. Um es vorweg zu nehmen: Die Instrumente übernahmen die Neuerungen aus der Vokalmusik relativ rasch. Mehr noch, der Barock ist die Epoche, in der sich die Instrumental- von der Vokalmusik emanzipierte, die Instrumente ihre eigene idiomatische Sprache fanden und virtuose Instrumentalisten in den Adelsstand erhoben wurden. Ricercare, Toccata, Canzone sowie später Sonate und Konzert mit ihren Untergattungen Triosonate, Concerto grosso, Concerto a più strumenti hiessen die Gefässe instrumentaler Ausdruckskraft, zu denen sich um 1730 die Konzertsinfonie hinzugesellte. Überdies vollzog sich in der Barockzeit die Geburt des Orchesters. In diesem Seminar werden wir Einblicke in sämtliche Bereiche instrumentaler Musik gewinnen, von den Saiteninstrumenten (Geigen- und Gambenfamilie, Zupfinstrumente) bis hin zu den Tasten- und Blasinstrumenten. Das Seminar ist ausserdem als Reflexion über den Barock angelegt und vermittelt dadurch einen umfassenden Überblick über die Epoche. Damit eignet es sich nicht nur, grundlegende musikgeschichtliche Kenntnisse zu erwerben, sondern auch bereits bestehende musikgeschichtliche Kenntnisse zu vertiefen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Ältere Musikgeschichte (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) Modul: Ältere Musikgeschichte MA (Master Studienfach: Musikwissenschaft) Modul: Neuere Musikgeschichte (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) Modul: Neuere Musikgeschichte MA (Master Studienfach: Musikwissenschaft) Modul: Neuere Musikgeschichte MA (Bachelorstudium - Philosophisch-Historische Fakultät) Modul: Neuere Musikgeschichte MA (Masterstudium - Philosophisch-Historische Fakultät) Wahlbereich Bachelor Musikwissenschaft: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Musikwissenschaft |