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57303-01 - Seminar: Endlichkeit – Unendlichkeit 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2020
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Axel Christoph Gampp (axel.gampp@unibas.ch, BeurteilerIn)
Felix Hafner (felix.hafner@unibas.ch)
Georg Pfleiderer (georg.pfleiderer@unibas.ch)
Inhalt Das Blockseminar der Aeneas-Silvius-Stiftung am 18. und 19. Juni 2020 in Mariastein will aus unterschiedlichen, interdisziplinären Perspektiven das Problem der Unendlichkeit beleuchten, immer im Hinblick auf seinen Gegenbegriff, die Endlichkeit.

Dazu sind auch Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker eingeladen. Das Thema der Unendlichkeit kann in der Bildenden Kunst auf verschiedene Weise präsent sein. Am eindrücklichsten ist vielleicht die Konstruktion der Zentralperspektive, die tendenziell gegen eine unendliche Ferne zielt. Aber es liessen sich auch andere Formen von räumlicher oder zeitlicher Unendlichkeit vorstellen, die für die Kunst interessant sein können.

Voraussetzend vielleicht eine knappe Einführung in die damit einhergehende Problematik:

Für Aristoteles war das Problem der Unendlichkeit ein rein physikalisches. Unendlichkeit kam vor allem Raum und Bewegung zu, ferner dem Begriff Quantität, sofern er dafür verantwortlich war, dass Raum und Bewegung unendlich werden konnte. Aristoteles führte damit eine wesentliche Unterscheidung in die Diskussion ein, nämlich jene zwischen aktualer und potentieller Unendlichkeit. Die aktuale Unendlichkeit bezieht sich auf die Möglichkeit, ein Phänomen in seiner Unendlichkeit tatsächlich wahrzunehmen (bspw. in der Mathematik). Potentielle Unendlichkeit hingegen beschäftigt sich mit der Frage, welche Phänomene allein der Idee nach (potentiell) unendlich sein könnten (bspw. die Menge aller natürlicher Zahlen).

Während das Mittelalter die aktuale Unendlichkeit bezüglich des Gottesbeweises in den Vordergrund rückte, holte der Empirismus das Problem wieder in den Bereich der sinnlichen Wahrnehmung zurück. Dabei verneinte er weitgehend aktuale Unendlichkeit. Die Kant’schen a priori Raum und Zeit bilden den Versuch, aktuale und potentielle Unendlichkeit wieder zu verbinden. Raum und Zeit können potentielle Unendlichkeit attribuiert werden, ohne dass sie sich physisch aktualisiert. Im deutschen Idealismus wird überhaupt nur dem Geist potentielle Unendlichkeit zugestanden. Alle anderen Phänomene sind höchstens Formen aktualer Unendlichkeit, deren Wahrnehmung unter den Konditionen menschlicher Endlichkeit schwerfällt.

 

Teilnahmebedingungen Das Blockseminar der Aeneas-Silvius-Stiftung am 18. und 19. Juni 2020 in Mariastein will aus unterschiedlichen, interdisziplinären Perspektiven das Problem der Unendlichkeit beleuchten, immer im Hinblick auf seinen Gegenbegriff, die Endlichkeit.

Dazu sind auch Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker eingeladen. Das Thema der Unendlichkeit kann in der Bildenden Kunst auf verschiedene Weise präsent sein. Am eindrücklichsten ist vielleicht die Konstruktion der Zentralperspektive, die tendenziell gegen eine unendliche Ferne zielt. Aber es liessen sich auch andere Formen von räumlicher oder zeitlicher Unendlichkeit vorstellen, die für die Kunst interessant sein können.

Voraussetzend vielleicht eine knappe Einführung in die damit einhergehende Problematik:

Für Aristoteles war das Problem der Unendlichkeit ein rein physikalisches. Unendlichkeit kam vor allem Raum und Bewegung zu, ferner dem Begriff Quantität, sofern er dafür verantwortlich war, dass Raum und Bewegung unendlich werden konnte. Aristoteles führte damit eine wesentliche Unterscheidung in die Diskussion ein, nämlich jene zwischen aktualer und potentieller Unendlichkeit. Die aktuale Unendlichkeit bezieht sich auf die Möglichkeit, ein Phänomen in seiner Unendlichkeit tatsächlich wahrzunehmen (bspw. in der Mathematik). Potentielle Unendlichkeit hingegen beschäftigt sich mit der Frage, welche Phänomene allein der Idee nach (potentiell) unendlich sein könnten (bspw. die Menge aller natürlicher Zahlen).

Während das Mittelalter die aktuale Unendlichkeit bezüglich des Gottesbeweises in den Vordergrund rückte, holte der Empirismus das Problem wieder in den Bereich der sinnlichen Wahrnehmung zurück. Dabei verneinte er weitgehend aktuale Unendlichkeit. Die Kant’schen a priori Raum und Zeit bilden den Versuch, aktuale und potentielle Unendlichkeit wieder zu verbinden. Raum und Zeit können potentielle Unendlichkeit attribuiert werden, ohne dass sie sich physisch aktualisiert. Im deutschen Idealismus wird überhaupt nur dem Geist potentielle Unendlichkeit zugestanden. Alle anderen Phänomene sind höchstens Formen aktualer Unendlichkeit, deren Wahrnehmung unter den Konditionen menschlicher Endlichkeit schwerfällt.

Alle Studierenden der Kunstgeschichte sind eingeladen, am Blockseminar mit einem eigenen Beitrag teilzunehmen. Voraussetzung ist der Besuch der Ringvorlesung mit den 5 Vorträgen zu Endlichkeit-Unendlichkeit im FS 2020 (Termine jeweils dienstags, 10.3., 31.3., 14.4., 5.5., 19.5.) sowie ein halber Tag zur Einführung. Ausserdem wird am Semesteranfang ein Treffen angesetzt, wo mögliche Themen vorgeschlagen werden können.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung über Mona notwendig.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien Online-Angebot fakultativ

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Doktoratsstudium Theologie: Empfehlungen (Doktoratsstudium - Theologische Fakultät)
Modul: Alternative Religionsgeschichte (Master Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Epochenübergreifende Fragestellungen (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul: Frühe Neuzeit (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul: Kunsthistorische Projektarbeit (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul: Kunsttheorie und Methodik (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul: Kunsttheorie und Methodik (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul: Mittelalter (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul: Moderne / Gegenwart (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul: Philosophie (ST 3) (Bachelorstudium: Theologie)
Modul: Praxis und Forschung (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul: Profil: Bildtheorie und Bildgeschichte (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul: Profil: Frühe Neuzeit (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul: Profil: Mittelalter und Mittelalterrezeption (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul: Profil: Moderne (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul: Religionskomparatistik (Master Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Werk und Kontext (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul: Werk und Kontext (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Vortrag in Mariastein
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kunstgeschichte

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