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Semester | Frühjahrsemester 2020 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Balz Andrea Alter (balz.alter@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Im alltäglichen Gebrauch bringen Kinoleinwände, Fernsehscreens und Smartphonebildschirme etwas zur Erscheinung, aber was sie zeigen, sind gerade nicht sich selbst, sondern Botschaften und Inhalte in Form von Tonlichtbildern. Im kinematographischen Mediengeschehen ist die sinnlich sichtbare Oberfläche in Form der audiovisuellen Daten der Sinn, die Tiefenstruktur aber bildet das nicht sichtbare Medium. In Bezug auf die Kinematographie kann diese Tiefenstruktur über die planperspektivische Konstruktion, die Panofsky als symbolische Form beschrieb, begriffen werden. Kinoleinwände, Fernsehscreens und Smartphonebildschirme entziehen und verbergen sich und ihre Tiefenstruktur im störungsfreien Vollzug und alltäglichen Gebrauch. Die mediale Vermittlung des kinematographischen Dispositivs ist egal ob im Kino-, Heim- oder Pocketformat darauf angelegt, das, was durch es vermittelt wird, wie ein ‘Unmittelbares’ in Erscheinung treten zu lassen und ihre Tiefenstruktur durch Verdrängung unbewusst werden zu lassen. Genau dadurch vermag die digitale Kinematographie als Dispositiv, also als ein Medium unserer, von der Technik und der Ökonomie vorangetriebenen und entgrenzten ‘Religion’, ihre Gewalt als Wirkmacht entfalten. |
Lernziele | Studierende werden in dieser Übung: 1) Lernen von einem Religionsbegriff auszugehen, der ‘Religion’ als technologisches Verfahren zu denken vermag: Agamben bietet mit seiner Arbeit zum Begriff des Dispositivs, den er von Foucault entlehnt und weiterentwickelt die Möglichkeit, Ökonomie, Technik und ‘Religion’ in einem zu denken. 2) Lernen Nietzsches Sprachtheorie und Legendres Denkform des Dritten in Bezug zu Agambens Dispositiv Begriff zu stellen und aufbauend auf diesen Bezügen eine Vorstellung der Eigenheiten des kinematographischen Dispositivs entwickeln. 3) Verstehen lernen, dass die Kinematographie egal ob im Kino-, Heim- oder Pocketformat Botschaften und Inhalte wahrnehmbar und glaubhaft werden lässt, während sie sich selber zum Verschwinden bringt. |
Literatur | Agamben, Giorgio. 2008. Was ist ein Dispositiv? Zürich: Diaphanes. Campell, Heidi & La Pasitina, Antonio. 2010. How the iPhone Became Divine: New Media, Religion and the Intertextual Circulation of Meaning. New Media & Society: Sage/Online Publication. Legendre, Pierre. 2004. Die bevölkerte leere Bühne. Notizen zum kinematographischen Emblem, in: Rüdiger Campe und Michael Niehaus (Hg.): Gesetz. Ironie. Festschrift für Manfred Schneider, Heidelberg: Synchron Wissenschaftsverlag der Autoren, 43-56. Panofsky, Erwin.1980. In, Hariolf Oberer, and Egon Verheyen. Aufsätze Zu Grundfragen Der Kunstwissenschaft. [3. Aufl.]. Berlin: Spiess, 99-167. Plate, Brent. 2017. Religion and Film. Cinema and the Re-Creation of the World. Second Edition, New York: Columbia University Press. |
Bemerkungen | Bereich RW (Religionswissenschaft) im M.A. Interreligious Studies |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Alternative Religionsgeschichte (Master Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Aufbaustudium Religionskomparatistik und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Erweiterung Methodenkenntnisse BA (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Erweiterung Religionswissenschaft (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Religion, Narration und Medien (Master Studienfach: Religionswissenschaft) Modul: Religionsphilosophie und Religionswissenschaft (Masterstudium: Interreligious Studies) Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Master Studienfach: Theologie) Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Masterstudium: Theologie (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Masterstudium: Theologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Religionswissenschaft |