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58619-01 - Seminar: Damnatio memoriae vom Hellenismus bis in die Kaiserzeit 3 KP

Semester Herbstsemester 2020
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Marco Vitale (marco.vitale@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Potthässlich von Gestalt und philosophischer Bildung fern - so erinnert der römische Biograph Sueton an Kaiser Nero. Dagegen gemahnte der Senat nicht explizit an solche „Staatsfeinde“ (hostes), sondern er eliminierte sie aus der politischen Erinnerung. Etwa der Geburtstag der verschwörerischen Agrippina, Neros Mutter, war als „unheilvoller“ Tag aus dem römischen Kalender gesperrt worden. Der Vorgang der sog. damnatio memoriae war lange vor den Römern bekannt. Die häufigste Form der „Erinnerungstilgung“ war das Ausradieren individueller Erkennungsmerkmale in den öffentlichen Präsentationsmedien etwa durch das Zerstören oder Verunstalten von Bildnissen und Ausmeißeln relevanter Namenselemente in Steininschriften. Das Austilgen des Namens eines ehemaligen Obergenerals des mächtigen Syrakus, Hiketas, ist noch auf syrakusanischen Münzen des 3. Jh. v. Chr. sichtbar. Bewirkte eine damnatio memoriae damit nicht genau das Gegenteil, nämlich das Aufrechterhalten der Erinnerung an einen Namen? Sollte erkennbar bleiben, dass etwas entfernt wurde?
Lernziele Insbesondere an den hardcore-Quellen (Steininschriften, Münzen, Statuen) sowie den literarischen Berichten soll der Vorgang der Erinnerungstilgung im Rahmen von Gruppenarbeiten und Kurzreferaten detailliert untersucht und kritisch hinterfragt werden.
Literatur S.G. Byrne, The Athenian Damnatio Memoriae of the Antigonids in 200 BC, in: A. Tamis/C. J. Mackie/ S.G. Byrne, Philathenaios. Studies in Honour of Michael J. Osborne, Athen 2010, 157/177; D. Calomino, Defacing the Past: Damnation and Desecration in Imperial Rome, London 2016; H.I. Flower, The Art of Forgetting: Disgrace & Oblivion in Roman Political Culture. Chapel Hill, University of North Carolina Press 2006; F. Krüpe, Die Damnatio memoriae. Über die Vernichtung von Erinnerung. Eine Fallstudie zu Publius Septimius Geta (198–211 n. Chr.), Mörlenbach 2011; A. Omissi, Damnatio Memoriae or Creatio Memoriae? Memory Sanctions as Creative Processes in the Fourth Century AD, The Cambridge Classical Journal 62, 2016, 170/199; E.R. Varner, Mutilation and Transformation: Damnatio Memoriae and Roman Imperial Portraiture, Leiden 2004; M. Vitale, Kleopatra VII. auf einer Inschrift aus Ägypten und auf Münzprägungen syrischer Poleis: Das Schweigen der Erinnerungsmedien nach Actium? Klio 95.2, 2013, 455/470; F. Vittinghoff, Der Staatsfeind in der römischen Kaiserzeit: Untersuchung zu damnatio memoriae, Speyer am Rhein 1936.
Bemerkungen Achtung! Die Veranstaltung beginnt erst in der 2. Woche!

 

Anmeldung zur Lehrveranstaltung Die Zahl der TeilnehmerInnen ist auf 25 beschränkt. Die Zulassung erfolgt in der Reihe des Einganges der Anmeldungen beim Dozenten per Email (marco.vitale-at-unibas.ch).
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Areas: Westeuropa (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive )
Modul: Aufbau Alte Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Alte Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018))
Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Alte Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive )
Modul: Griechische Geschichte BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Griechische Geschichte BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Griechische Geschichte MA (Master Studienfach: Alte Geschichte)
Modul: Römische Geschichte BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Römische Geschichte BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Römische Geschichte MA (Master Studienfach: Alte Geschichte)
Modul: Theorie und Methoden der Alten Geschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Theorie und Methoden der Alten Geschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Vertiefung in Alter Geschichte (Master Studienfach: Alte Geschichte)
Modul: Vertiefung in Altertumswissenschaften (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Vertiefung in Altertumswissenschaften (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Wahlbereich Master Geschichte: Empfehlungen (Master Studienfach: Geschichte)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Gruppen-/Einzelreferate od. Essay
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Alte Geschichte

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