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58741-01 - Forschungsseminar: Krisen der Männlichkeit. 1800-2020 4 KP

Semester Herbstsemester 2020
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Caroline Arni (caroline.arni@unibas.ch)
Nicola Gess (nicola.gess@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Seit geraumer Zeit ist in zeitdiagnostischen Betrachtungen von einer „Krise der Männlichkeit“ die Rede. So wird etwa für rechtspopulistische Bewegungen und Gewaltakte aus der jüngeren Vergangenheit beobachtet, dass sie häufig mit Beschwörungen von Virilität und misogynen Weltanschauungen einhergehen, die sich als Symptome einer multikausalen Verunsicherung verstehen lassen. In populären medialen Diskursen ist krisenhafte Männlichkeit schon fast zu einem Topos der Gegenwart geworden. Und in der sozialwissenschaftlichen Forschung gilt die Männlichkeit der Gegenwart im Mindesten als herausgefordert(u.a. durch Gleichstellungsansprüche).
Im Seminar wollen wir diese Diagnose einer gegenwärtigen Krise der Männlichkeit in einen historischen Kontext stellen sowie in ihrer literarischen Bearbeitung untersuchen. Denn weder verunsicherte Männlichkeit noch ihre Reflexion im Diskurs über die Krise der Männlichkeit sind - anders als es Gegenwartspositionen suggerieren - neu. Vielmehr ist für die Epoche der Moderne eine Serie von Momenten zu verzeichnen, in denen Männlichkeit so thematisiert und problematisiert worden ist. Im Seminar befassen wir uns mit solchen Momenten anhand der literarischen Produktion sowie anhand weiterer Quellen zur Geschichte männlicher Subjektivität.

Wie verhält sich die Rede von der Krise der Männlichkeit zur Geschichte männlicher Subjektivität in der Moderne? Inwiefern verweisen Konjunkturen des Krisendiskurses auf eine grundlegend fragile Verfassung moderner Männlichkeit? Wann kommt es aus welchen Gründen zu Konjunkturen von Krisendiskursen? Was indiziert die Rede von der Krise der Männlichkeit? Ist sie in ihrer gegenwärtigen Variante ein Hebel emanzipatorischer Bewegung - im Sinn des Aufbrechens homogener und oppressiver Männlichkeitsideale - oder vielmehr ein Vehikel der Bestätigung solcher Ideale? Und welche Rolle spielt die literarische Darstellung in diesem Zusammenhang? Wie spielt zum Beispiel ein Konzept männlicher Autorschaft oder ein in der ästhetischen Tradition als «männlich» figuriertes Geniekonzept hier hinein? Und wie verhält sich Literatur als potenzieller «Gegendiskurs» zu der Diagnose der Krise? Das sind nur einige Fragen, die wir im Forschungsseminar behandeln wollen. Dabei geht es uns grundlegend darum, für genaue Lektüren und eine historische Tiefenschärfe zu plädieren, die für die Analyse gegenwärtiger Verhältnisse unabdingbar ist.
Literatur Wird in der Woche vor Semesterbeginn über ADAM kommuniziert.
Bemerkungen Das Seminar wird im Co-Teaching von Prof. Dr. Caroline Arni (Dept. Geschichte) und Prof. Dr. Nicola Gess (Dept. Sprach- und Literaturwissenschaften) durchgeführt.
Die Veranstaltung findet digital statt in einer Mischung von synchronen und asynchronen Sitzungen bzw. Lerneinheiten. Blended learning mit Mischung aus Plenum, Arbeitsgruppen und Selbststudium.
Leseintensives Seminar.

 

Teilnahmebedingungen Abgeschlossenes BA-Studium ist Voraussetzung; das Forschungsseminar richtet sich ausschliesslich an MA-Studierende.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Via MONA und Präsenz an der ersten Sitzung (obligatorisch).
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien Online-Veranstaltung

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Areas: Europa Global (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive )
Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Grundwissen Master (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018))
Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive )
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul: Literatur- und kulturwissenschaftliche Forschung (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Modul: Neuere / Neueste Geschichte (Master Studienfach: Geschichte)
Modul: Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Profil: Geschlechtergeschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018))
Modul: Profil: Moderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018))
Modul: Vertiefung Themenfelder der Geschlechterforschung (Master Studienfach: Geschlechterforschung)
Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Veranstaltungsbegleitend (Forenbeiträge, Zusammenfassungen, Gruppenprotokolle, Entwicklung einer Forschungsfrage)
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

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