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59003-01 - Übung: Der Orchestration lauschen?! Die Rolle der Klangfarbe für die Analyse und Interpretation der frühromantischen Symphonik 3 KP

Semester Herbstsemester 2020
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Federica Di Gasbarro (federica.digasbarro@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Wie hört man und wie analysiert man Orchestration?
Im Unterschied zu Harmonik und Thematik, Rhythmik und Form, wozu wir über zahlreiche analytische Theorien und Mittel für alle Epochen der Musikgeschichte verfügen, gilt der Klang, mit seinen schwer messbaren und subjektiv wahrnehmbaren Eigenschaften Klangfarbe und Dynamik, Textur und Register, wenn nicht rein akustisch betrachtet, weiterhin als anekdotische, von Natur aus subjektive, kaum fassbare und nur schwer klassifizierbare Komponente der Musik.
Doch kann man wirklich die Essenz einer symphonischen Musik erfassen, die anhand dieser Qualitäten konzipiert und konstruiert wurde, indem man sich in der Analyse auf rhythmische, thematische und harmonische Aspekte beschränkt? Würde man das Analysewerkzeug um diesen angeblich "sekundären" Parameter erweitern, dann könnte man vielleicht sogar eine funktionale und strukturbildende Rolle der Orchestration entdecken.
Im Verlauf des Kurses werden wir versuchen, die herkömmliche Hierarchie der Parameter zu hinterfragen und ihre historisch-ästhetischen Beweggründe zu verstehen. Vor allem werden wir Auszüge aus Symphonien und Ouvertüren zwischen 1800 und 1830 auf eine Weise untersuchen, die alle Merkmale, die in der musikalischen Realität in enger Beziehung zueinander stehen, in Rechnung stellt. Schließlich werden wir herausarbeiten, welche besonderen Funktionen Komponisten (wie z.B. Beethoven, Schubert oder Weber) den einzelnen Qualitäten der Orchesterarbeit zuschrieben, um die musikalischen Ideen sowohl auf der phraseologischen als auch auf der formalen Ebene mit Blick auf den gesamten dramaturgischen Bogen zu modellieren.
Lernziele Am Ende des Semesters, werden die Studierenden Kenntnisse angesammelt haben zu:

- der Besetzung und den organologischen Besonderheiten des Orchesters zu Beginn des 19. Jahrhunderts und deren Auswirkungen auf die kompositorische Verwendung;
- den grundsätzlichen Elementen einer Orchestration im frühromantischen Repertoire;
- dem Verhältnis zwischen Orchestration und formfunktionaler Analyse;

sowie die Fähigkeit erworben haben:
- Orchesterpartituren zu frühromantischen Symphonien und Ouvertüren unter Berücksichtigung der klangfarblichen Dimensionen zu deuten;
- Aufnahmen zu diesem Repertoire kritisch zu hören und Interpretationen auf der Grundlage von orchestralen Gewichtungen zu vergleichen.
Literatur Auszüge aus der folgenden Referenzliteratur werden im Kurs besprochen:

Dahlhaus, Carl (1985). „Zur Theorie der Instrumentation“, Die Musikforschung, 38, S. 161–169 [auch in Gesammelte Schriften, Bd. 2., H. Danuser (Hrsg.), Laaber: Laaber Verlag, 2001, S. 326–335]

Diergarten, Felix und Neuwirth, Markus (2019), Formenlehre, Laaber: Laaber Verlag

Kaern-Biederstedt, Franz (2019), „Beethovens Instrumentation als Mittel der Formbildung und der musikalischen Dramaturgie“, in M. Sichardt, C. Hust und C. Rora (Hrsg.), Zeitgestalten – Zeit gestalten. Festschrift für Gesine Schröder zum 60. Geburtstag, Hildesheim: Georg Olms, S. 183–222

Spitzer, John und Zaslaw, Neal (2004), The Birth of the Orchestra. History of an Institution, 1650–1815, New York: Oxford University Press

Vande Moortele, Steven (2017). The Romantic Overture and Musical Form from Rossini to Wagner, Cambridge: Cambridge University Press

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Ästhetik der Musik (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft)
Modul: Neuere Musikgeschichte MA (Master Studienfach: Musikwissenschaft)
Modul: Vertiefung: Musikgeschichte / Ästhetik / Populäre Musikformen (Master Studienfach: Musikwissenschaft)
Modul: Vertiefung: Musikgeschichte / Ästhetik / Populäre Musikformen (Bachelorstudium - Philosophisch-Historische Fakultät)
Modul: Vertiefung: Musikgeschichte / Ästhetik / Populäre Musikformen (Masterstudium - Philosophisch-Historische Fakultät)
Wahlbereich Bachelor Musikwissenschaft: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Musikwissenschaft

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