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Semester | Herbstsemester 2020 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
Agnese Pavanello (agnese.pavanello@unibas.ch)
Christoph Riedo (christoph.riedo@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die Lehrveranstaltung vermittelt am Beispiel des Komponisten, Geigenvirtuosen und Theoretikers Giuseppe Tartini (1692–1770) einen Einblick in zentrale Fragestellungen der Instrumentalmusik in der Zeit der Aufklärung. Tartini, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 250. Mal jährt, wird generell als Virtuose seines Instruments und als Komponist der Teufelstriller-Sonate wahrgenommen. Die neuere Forschung attestiert ihm eine Schlüsselfunktion im Bereich der Instrumentalmusik, vor allem aufgrund der stilistischen Entwicklung seiner Kompositionen, seines Einflusses auf jüngere Komponisten und seiner tiefgründigen Reflexion über das Wesen der Musik. Als Autor mehrerer musiktheoretischer Schriften wurde Tartini von den Gelehrten seiner Zeit sehr geachtet. In seinen Abhandlungen äusserte er sich zu verschiedensten Themen, wie zur Kantabilität und der Bedeutung der menschlichen Stimme, zur Nachahmung der Natur durch die Musik oder zur Volksmusik. Seine Überlegungen zum terzo suono, den Kombinations-, Differenz- und Summationstönen, die beim Zusammenklang zweier Noten entstehen, ergaben Anknüpfungspunkte mit Naturwissenschaftlern. So korrespondierte er u.a. mit dem Basler Mathematiker Leonhard Euler und führte eine öffentliche Debatte mit dem Physiker Jean-Adam Serre aus Genf. Aus dem in Paris erschienenen Heft L’Arte del Arco mit 38 üppig verzierten Variationen über eine Gavotte von Corelli oder dem von Charles Burney übersetzten Brief Tartinis an seine Geigenschülerin Maddalena Sirmen erschliessen sich uns weitere aufführungspraktische, ästhetische und pädagogische Ansichten der vielschichtigen Persönlichkeit. Sämtliche Schriften bergen den Schlüssel zum Verständnis der Musik Tartinis in sich, die trotz ihrer hohen ästhetischen Qualität bis heute nur teilweise bekannt ist. Schon zu Lebzeiten galt Tartini als Legende: Mit seinem Orchester war er die grösste musikalische Attraktion der Stadt Padua, wo er während eines halben Jahrhunderts in der Liturgie der von Pilgern aus ganz Europa besuchten Basilika des Heiligen Antonius musizierte. Indem wir einzelne Kompositionen Tartinis gemeinsam analysieren, uns mit seinen pädagogischen und theoretischen Schriften auseinandersetzen und diese mit jenen seiner Zeitgenossen vergleichen, beleuchten wir ausgewählte Themenfelder, die verschiedene Facetten Tartinis hervorheben und zugleich die ästhetischen Tendenzen und Strömungen der Aufklärung im Kontext der europäischen Musik widerspiegeln. |
Lernziele | Indem wir einzelne Kompositionen Tartinis gemeinsam analysieren, uns mit seinen pädagogischen und theoretischen Schriften auseinandersetzen und diese mit jenen seiner Zeitgenossen vergleichen, beleuchten wir ausgewählte Themenfelder, die verschiedene Facetten Tartinis hervorheben und zugleich die ästhetischen Tendenzen und Strömungen der Aufklärung im Kontext der europäischen Musik widerspiegeln. |
Literatur | www.tartini2020.it www.discovertartini.eu Durante, Sergio: Tartini and his texts, in: The century of Bach and Mozart: perspectives on historiography, composition, theory, and performance, hrsg. von Sean Gallagher & Thomas Forrest Kelly, Cambridge Massachusetts 2008, S. 145-186. Polzonetti, Pierpaolo: Tartini and the Tongue of Saint Anthony, in: Journal of the American Musicological Society, 67/2 (2014), S. 429–486. Wilk, Piotr: Poetical Mottos in Tartini’s Concertos – the Latest Concordances and Questions, in: Musica Iagellonica (2018), S. 81–99. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Ältere Musikgeschichte MA (Master Studienfach: Musikwissenschaft) Modul: Ästhetik der Musik (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) Modul: Vertiefung: Musikgeschichte / Ästhetik / Populäre Musikformen (Master Studienfach: Musikwissenschaft) Modul: Vertiefung: Musikgeschichte / Ästhetik / Populäre Musikformen (Bachelorstudium - Philosophisch-Historische Fakultät) Modul: Vertiefung: Musikgeschichte / Ästhetik / Populäre Musikformen (Masterstudium - Philosophisch-Historische Fakultät) Wahlbereich Bachelor Musikwissenschaft: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Musikwissenschaft |