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62439-01 - Proseminar: Einführung in die mittelhochdeutsche Literatur: Gottfried von Straßburg, Tristan 3 KP

Semester Herbstsemester 2021
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Jens Pfeiffer (j.pfeiffer@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Gottfrieds von Straßburg um 1210 entstandener und trotz seines Umfangs von beinahe 20000 Versen Fragment gebliebener Roman ‚Tristan‘ gehört zu den faszinierendsten Texten, die das Mittelalter hinterlassen hat. Er erzählt die Geschichte von Tristan, der als Kind von Kaufleuten entführt und von diesen in Cornwall ausgesetzt wird, wo er an den Hof des Königs Marke gelangt. Dort macht er aufgrund seiner Klugheit und Stärke eine geradezu kometenhafte Karriere, bis man ihn schließlich als Brautwerber nach Irland schickt, um dort für Marke um die Hand der Prinzessin Isolde anzuhalten. Während der Heimreise auf dem Schiff trinken Isolde und Tristan versehentlich einen für das rechtmäßige Paar vorgesehenen Minnetrank, der in ihnen unstillbares Liebesverlangen weckt. Dennoch wird die Trauung Isoldes mit Marke vollzogen. Die Situation der Liebenden wird (wie man sich denken kann) in der Folgezeit zunehmend prekär. Ihre Versuche, vor dem König und dessen immer mißtrauischer werdenden Hofpersonal ihre Liebe zu ver-bergen, setzen eine Fülle von Listen und Gegenlisten, Lügen und Betrügereien, Camouflagen und Täuschungen in Gang, bis endlich doch alles an die Öffentlichkeit kommt, und Tristan das Land verlassen muß. Wenig später bricht der Text aus uns unbekannten Gründen ab. Daß Gottfried (wie alle, die vor und nach ihm den Tristanstoff bearbeitet haben) den Roman mit dem Tod der Liebenden enden lassen wollte, wissen wir aus seinem Prolog.
Damit ist in aller Kürze der Hauptstrang der Geschichte erzählt. Diesem angelagert sind eine Fülle von Nebenhandlungen und Exkursen, die den Text zu einem überaus interessanten aber auch vielschichtigen Gebilde werden lassen. Zudem hat Gottfried uns einfache Deutungsmöglichkeiten seines Romans verschlossen. So ist etwa das Verhältnis von Text und Exkursen nach wie vor ebensowenig eindeutig geklärt, wie die moralische Bewertung der auftretenden Personen. Gott-fried operiert hier mit, wie ich denke, bewußt gesetzten Ambivalenzen, die den Leser zu vielfältigen Überlegungen anregen.
Solche Überlegungen anzustellen, soll die Aufgabe des Seminars sein.
Literatur Text: Gottfried von Straßburg, Tristan, hrsg. und übersetzt von Rüdiger Krohn, 3 Bde, Stuttgart (Reclam) 1980 u. ö. (RUB 4471; 4472; 4473).

Forschungsliteratur: Die Literatur zum ‚Tristan‘ ist unüberschaubar. Einen sehr guten Überblick über Interpretationsansätze und Forschungsdiskussion bieten jedoch:
Christoph Huber, Gottfried von Straßburg, Tristan, 3. verbesserte Aufl. Berlin 2013.
Tomas Tomasek, Gottfried von Straßburg, Stuttgart 2007

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Dienstag 18.15-20.00 Deutsches Seminar, Seminarraum 3

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Dienstag 21.09.2021 18.15-20.00 Uhr --, --
Dienstag 28.09.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 05.10.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 12.10.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 19.10.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 26.10.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 02.11.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 09.11.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 16.11.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 23.11.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 30.11.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 07.12.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 14.12.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Dienstag 21.12.2021 18.15-20.00 Uhr Deutsches Seminar, Seminarraum 3
Module Modul: Grundstudium Germanistische Mediävistik (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

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