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Semester | Herbstsemester 2021 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Ulrich Dill (ueli.dill@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Johann Jakob Spreng (1699-1768), dessen Vater jahrzehntelang der Basler Knaben Lesen und Schreiben beibrachte, litt sein Leben lang an schlechter Gesundheit und chronischer Geldnot. Im Laufe seiner wechselhaften Karriere war er neben- oder nacheinander Pfarrer, Professor für deutsche Beredsamkeit und Poesie, Professor für Schweizer Geschichte und Professor für Griechische Literatur, die meiste Zeit ohne festes Gehalt. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, startete er mit wechselnden Verlegern oder im Eigenverlag zahlreiche Publikationsprojekte, die grösstenteils nie das Licht der Öffentlichkeit erblickten oder auf halbem Weg steckenblieben. Sein scharfer Intellekt, gepaart mit einem nicht einfachen Charakter, garantierte Probleme mit den Verlegern und der Zensur. Als 1761 die Zensurordnung erneuert und verschärft wurde, protestierten die Buchdrucker, die Erneuerung sei nur durch die von Spreng verursachten Probleme ausgelöst worden. In der Übung sollen anhand der von Spreng herausgegeben bzw. verfassten moralisch-satirischen Wochenschrift «Der Eidsgenoss» behandelt werden: a) Sprengs Leben und Werk b) die von Spreng sen. gelehrte und von Spreng jun. angewandte deutsche Schrift c) das Publikationswesen in Basel im 18. Jahrhundert d) die Gattung der moralischen Wochenschriften (nach dem Vorbild des englischen "Spectator") Der von Spreng betreute "Eidsgenoss" erschien ein Jahr lang wöchentlich in sogenannten Stücken, 16seitigen Heften, im Druck; danach zirkulierten zwei weitere Jahrgänge – mehr oder weniger unbehelligt von der Zensur – in handschriftlicher Form innerhalb eines kleinen Kreises von Interessierten. Der Leistungsnachweis besteht in der Transkription eines handschriftlich überlieferten Stücks des "Eidsgenossen" und der Präsentation des Inhalts von 2-3 Stücken. |
Literatur | Löffler, Heinrich: Idioticon Rauracum oder baseldeutsches Wörterbuch. Johann Jakob Spreng. Edition der Handschrift AA I 3 der Universitätsbibliothek Basel. Basel 2014. Martens, Wolfgang: Die Botschaft der Tugend. Die Aufklärung im Spiegel der deutschen Moralischen Wochenschriften. Stuttgart 1968. Socin, Adolf: Johann Jacob Spreng, ein Gelehrter und Dichter aus dem 18. Jahrhundert, in: Basler Jahrbuch 1893, S. 227-250. Unerhörte Auswahl vergessener Wortschönheiten aus Johann Jakob Sprengs gigantischem, im Archive gefundenen, seit 250 Jahren unveröffentlichten Deutschen Wörterbuch. Ans Licht gebracht von Nicolas Fink und mit einem Vorwort versehen von Gabriel Schaffter. Berlin 2021. |
Bemerkungen | Diese Lehrveranstaltung wird in Form von Präsenzlehre geplant. Falls es die Infektionslage verlangt, wird das Lehrformat durch hybride Elemente ergänzt oder auf online-Lehre umgestellt. Beginn der Übung: 1. Oktober 2021 |
Teilnahmebedingungen | Die Teilehmerzahl ist auf 15 begrenzt. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Freitag | 14.15-16.00 | Universitätsbibliothek, Vortragssaal 118 |
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Archive / Medien / Theorien (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul: Praxis (Master Studienfach: Geschichte) Modul: Reflexion, Methodik, Praxis (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Transfer: Archivpraxis (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |