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Semester | Herbstsemester 2022 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Daniel Kunzelmann (daniel.kunzelmann@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Stress wird in zahllosen Zeitungsberichten als „health epidemic of the 21st century“ beschrieben. Und in gleichem Masse wie entsprechende Stressstudien, Stressmeldungen und Stressdiagnosen zunehmen, scheint auch das Angebot an sogenannten „Resilienztrainings“ zu wachsen, die Hilfe bei physischen und körperlichen Erschöpfungszuständen versprechen. „Ohne Stress kein Coping“, so beschreibt der Soziologe Ulrich Bröckling diesen unmittelbaren Zusammenhang der beiden zeitgenössischen Schlüsselbegriffe, die im Zentrum unseres Seminars stehen. Dabei werden wir uns den Phänomenen Stress und Resilienz aus der Perspektive einer wissensanthropologisch und STS-motivierten Medikalkulturforschung widmen. Dieser spezifische, kulturanthropologische Blick geht über ein klassisch (schul-)medizinisches Verständnis der entsprechenden Phänomene hinaus, d.h. wir möchten nicht (nur) verstehen, was z.B. in einem gestressten Organismus vor sich geht (gesteigerte Herzfrequenz, Cortisolausschüttung etc.), sondern welche subjektiven, kulturellen und sozialen Dimensionen mit diesen Phänomenen im Einzelfall verbunden sind. Drei zentrale Fragen, die wir uns während des gesamten Semesters stellen werden, lauten: Erstens: Welche (nicht-)menschlichen Akteure (z.B. Stresstrainer oder Smartphone-Apps), welche Wissensformen (z.B. Alltagsverständnis oder wissenschaftliche Erkenntnis) und welche Disziplinen (z.B. Neurowissenschaften oder Psychologie) sind daran beteiligt, das herzustellen, was jeweils als „Stress“ oder „Resilienz“ bezeichnet und so überhaupt erst entsprechend gefühlt, gewusst und wahrgenommen werden kann? Zweitens: Welche Konzepte (z.B. „Stressleiter“ oder „Resilienzschutzfaktoren), welche Materialien (z.B. schriftliche Manuals oder YouTube-Videos) und welche didaktische Formen (z.B. Workshops oder Einzeltherapien) werden jeweils ins Feld geführt, um die definierten Zustände zu erreichen (= resilient werden) oder zu verlassen (= stressfrei werden)? Drittens: Welche Rolle können wir als Kulturanthropolog*innen einnehmen, bei der Erschliessung, Differenzierung und Vermittlung dieses gesammelten Wissens über „Stress/Resilienz“ (z.B. Kritik oder Berufsperspektive)? Didaktisch werden wir im Seminar immer wieder im Rahmen von Forschungsgruppen agieren, d.h. Sie sollten Lust und Motivation mitbringen, im Team zu forschen. Gleichermassen sollten Sie bereit sein, transdisziplinär zu denken und zu arbeiten, denn wir werden Wissen aus diversen Disziplinen recherchieren, lesen und auswerten. Und schliesslich möchte ich auch gemeinsam mit Ihnen ein längeres Workshopformat organisieren (vgl. hierzu die Bemerkungen unten), in dessen Rahmen wir gegen Semesterende unser Wissen zu „Stress/Resilienz“ nicht nur theoretisch reflektieren, sondern auch praktisch anwenden. Diverse Trainingsmanuals werden hier reichlich Material bieten. Auch können eigene Ideen zur kreativen und multisensorischen Wissensvermittlung entwickelt und erprobt werden. |
Lernziele | Die Studierenden… …verstehen kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Stress und Resilienz. …können grundlegende Konzepte der Wissensanthropologie, der Science and Technology Studies (STS) und der Medikalkulturforschung im Kontext des skizzierten Forschungsfeldes anwenden …reflektieren die Potenziale und Herausforderungen, die transdisziplinäres Denken und Forschen mit sich bringen. |
Literatur | Wird vor Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben. |
Bemerkungen | Grundsätzlich findet das Seminar wöchentlich statt. Allerdings werden wir 4 wöchentliche Sitzungen während des Semesters ausfallen lassen und dafür die ausgefallenen Sitzungen gegen Semesterende am Freitag, 9.12.2022 von 10–18 Uhr nachholen (eintägige Blockveranstaltung). Die Ausfalltermine werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. |
Teilnahmebedingungen | Grundstudium abgeschlossen. Die Teilnehmenden werden nach Fachrichtung, Studiengang und in der Reihenfolge ihrer Anmeldung auf die Liste gesetzt. Wer im Rahmen von Auslandaufenthalten und von Austauschprogrammen in Basel studiert wird unabhängig vom Listenplatz immer aufgenommen. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | daniel.kunzelmann@unibas.ch; Belegen auf MoNA. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|---|---|---|
wöchentlich | Mittwoch | 12.15-14.00 | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Bemerkungen | Grundsätzlich findet das Seminar wöchentlich statt. Freitag, 9.12.2022: geblockter Seminartag (10-18 Uhr). Die Ausfalltermine werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben |
Datum | Zeit | Raum |
---|---|---|
Mittwoch 05.10.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Mittwoch 26.10.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Mittwoch 02.11.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Mittwoch 09.11.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Mittwoch 16.11.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Mittwoch 23.11.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Mittwoch 30.11.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Freitag 09.12.2022 | 10.15-18.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Mittwoch 14.12.2022 | 12.15-14.00 Uhr | Alte Universität, Seminarraum -201 |
Module |
Modul: Methoden und Felder der Kulturanthropologie (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie) Modul: Research Lab Kulturanthropologie (Master Studienfach: Kulturanthropologie) Modul: Theorien der Kulturanthropologie (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie) Modul: Theorien und Methodologien der Kulturanthropologie (Master Studienfach: Kulturanthropologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Regelmässige und aktive Teilnahme. Lehrveranstaltungsbegleitende Aufgaben. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie |