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65775-01 - Vorlesung: Krieg und Frieden – und Krieg. Repräsentations- und Aktionspoetiken von/vs. Konflikt in den slavischen Literaturen 2 KP

Semester Herbstsemester 2022
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Anna Hodel Laszlo (anna.hodel@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt „Was ändert der Krieg? Der Krieg ändert das Vokabular. Er reaktiviert Wörter, die man bis dato nur aus historischen Romanen kannte. Vielleicht weil Krieg immer auch die Geschichte reaktiviert. Man kann sie sehen, schmecken, riechen. Meist riecht sie verbrannt.“ So beginnt Serhij Zhadans Gedichte- und Prosaband „Warum ich nicht im Netz bin“ von 2016. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine erzwingt im Jahre 2022 eine neuerliche Hinwendung zum Krieg und damit zu einer historisch durchtränkten Katastrophenkonstellation, die eine eigene Sprache zu sprechen scheint. Wenn Wortkunst dem Krieg gegenüber – aus unmittelbarer Perspektive – agitiert, dokumentierend Zeugenschaft ablegt oder eine Sprache des Traumas sucht, so lassen sich – aus größerer kulturhistorischer Distanz – Traditionen des literarischen Pazifismus verfolgen, Praktiken des Widerstands, der Analyse, aber auch Fragen der medialen Inszenierung, der Wirkung und Wirklichkeit von Literatur.
Die Vorlesung will Schreibszenen und Konfrontationen der Literatur mit Krieg verfolgen und sie unter Einbezug von poetologischen, kulturwissenschaftlichen, anthropologischen und erinnerungstheoretischen Ansätzen sowohl in ihren historischen wie auch künstlerischen Kontexten diskutieren. Seit Napoleon und dem Krimkrieg, den Balkan- und den Weltkriegen bis hin zu den jugoslawischen und postsowjetischen Kriegen bieten prosaische, lyrische und dramatische Texte aus den moderneren slavischen Literaturen Material, das u.a. Klassiker wie Tolstojs «Krieg und Frieden», Babels «Reiterarmee», Hašeks «Abenteuer des guten Soldaten Schwejks», Krležas «Der kroatische Gott Mars», Crnjanskis «Tagebuch über Čarnojević», Gombrowicz «Trans-Atlantik», Tišmas «Gebrauch des Menschen», Jergovićs «Sarajevo Marlboro» oder Alexijewitsch «Der Krieg hat kein weibliches Gesicht» und viele weitere eher weniger bekannte Texte umfasst.
Die Studierenden erhalten einen Überblick über verschiedene Traditionen des literarischen Schreibens im/gegen den Krieg in den slavischen Literaturen, und lernen das kulturhistorische und poetologische Einbetten von Narrativen der Kontingenz, von literarischen Verarbeitungen von Flucht und Vertreibung und von schreibenden Praktiken des Widerstands.

Lernziele s.o.
Literatur Einschlägige Literatur wird zu Semesterbeginn auf ADAM dokumentiert.
Bemerkungen Die Vorlesung beginnt in der zweiten Semesterwoche, am 29.9. 2022.

 

Teilnahmebedingungen keine
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Donnerstag 10.15-11.45 Kollegienhaus, Hörsaal 116

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Donnerstag 22.09.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 29.09.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 06.10.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 13.10.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 20.10.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 27.10.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 03.11.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 10.11.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 17.11.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 24.11.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 01.12.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 08.12.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 15.12.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Donnerstag 22.12.2022 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 116
Module Doktorat Russistik: Empfehlungen (Promotionsfach: Russistik)
Doktorat Slavistik: Empfehlungen (Promotionsfach: Slavistik)
Modul: Basiswissen Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik (Studienbeginn vor 01.08.2022))
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik)
Modul: Literatur im Zusammenspiel der Künste und Medien (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Modul: Slavische Kulturwissenschaft (Master Studienfach: Slavistik)
Modul: Slavische Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen)
Modul: Slavische Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien)
Modul: Slavische Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Slavistik

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