Zurück zur Auswahl
Semester | Herbstsemester 2022 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Kai Johann Willms (kai.willms@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die Vereinigten Staaten und das östliche Europa verband im 20. Jahrhundert eine Geschichte ebenso reichhaltiger wie asymmetrischer Verflechtungen. Für viele Menschen aus Osteuropa, die der Armut oder politischer Verfolgung entkommen wollten, stellten die USA das ideale Einwanderungsland dar, in dem man Freiheit und Wohlstand zu erlangen hoffte. Aber auch für diejenigen, die in ihrer Heimat blieben, wurde "Amerika" zu einem Referenzpunkt politischer Auseinandersetzungen: Manche sahen im "American way of life" ein Ideal, dem es nachzueifern galt. Andere verdammten den Kapitalismus oder die moralische Verkommenheit des Westens und erklärten die USA zum politischen Gegner. In der Vorstellungswelt der meisten Amerikaner:innen spielte das östliche Europa im 20. Jahrhundert eine scheinbar geringere Rolle. Aber zumindest für eine wachsende Gemeinschaft von Expert:innen wurde "Osteuropa" zu einem wichtigen Studienobjekt – sei es, um durch die Untersuchung von "rückständigen" Gesellschaften Modelle wirtschaftlicher Entwicklung zu bilden, um die Funktionsweise von "autoritären" und "totalitären" Regimen zu verstehen oder um Wege zu finden, den geopolitischen Einflussbereich der USA zu erweitern. Im Proseminar werden wir anhand ausgewählter Beispiele nachvollziehen, welche Rolle die Verflechtungen zwischen den USA und dem östlichen Europa bei gesellschaftlichen Veränderungsprozessen des 20. Jahrhunderts spielten, wie sich die politischen Zäsuren dieser Epoche auf die Kontakte zwischen den beiden Weltregionen auswirkten und wie sich die kulturellen Repräsentationen des "Ostens" im "Westen" sowie des "Westens" im "Osten" im 20. Jahrhundert wandelten. |
Literatur | Tara Zahra: The Great Departure. Mass Migration from Eastern Europe and the Making of the Free World, New York 2016. David C. Engerman: Modernization from the Other Shore. American Intellectuals and the Romance of Russian Development, Cambridge, MA 2003. Larry Wolff: Woodrow Wilson and the Reimagining of Eastern Europe, Stanford, CA 2020. Rósa Magnúsdóttir: Enemy Number One. The United States of America in Soviet Ideology and Propaganda, 1945–1959, New York 2019. Darina Volf: Über Riesen und Zwerge. Tschechoslowakische Amerika- und Sowjetunionbilder 1948–1989, Göttingen 2017. |
Teilnahmevoraussetzungen | Für Studierende BSF Geschichte und BSG Osteuropastudien mit abgeschlossenem Einführungskurs der Geschichte. Teilnahme an der ersten Sitzung ist obligatorisch. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 beschränkt. Bei Überbelegung werden Studierende, die noch kein Proseminar in dem Modul absolviert haben, bevorzugt zugelassen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|---|---|---|
wöchentlich | Montag | 14.15-16.00 | Departement Geschichte, Seminarraum 3 |
Module |
Modul: Basis Geschichte: Ostmitteleuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul: Basis Geschichte: Russland / Sowjetunion (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul: Basis Geschichte: Südosteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul: Basis Neuere / Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul: Vertiefung Geschichte (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien) Wahlbereich Bachelor Jüdische Studien: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Aktive Teilnahme. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |