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19467-01 - Vorlesung: Kirchengeschichte: Kirche in der Spätantike und im Frühmittelalter (4.- 9. Jh.) 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2023
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Michael Bangert (michael.bangert@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Vorlesung untersucht und beschreibt die Entwicklung des vielfältigen Christentums von dem Ende des 4. Jahrhundert bis in die Zeit des 9. Jahrhundert, wo sich in der westlichen Tradition neue, christlich begründete Herrschafts- und Kulturformen etablieren. In dieser Phase bleibt das Zentrum der Ostkirche, Byzanz, zugleich das kulturelle Zentrum des gesamten Mittelmeerraumes.
In der Zeit der Spätantike kommen wichtige theologische Fragen zu ihrem Abschluss und die Kirche integrieren neue Zentralfunktionen in ihre Organisation. Stellvertretend für die Vielfalt der theologischen Auseinandersetzungen und Entwicklungen kann das Werk des Bischof von Hippo, Augustinus, angesehen werden.
In der Phase, in der das weströmische Reich seine innere Dynamik verliert und von den Rändern durch Migration verschiedener Volksgruppen verändert wird, stellen sich den christlichen Kirchen neue Herausforderungen. Die Organisationsstrukturen der Kirchen übernehmen Funktionen und Vorstellungen aus dem römischen Staatsverständnis. In dieser Spätphase steigen die christlichen Kirchen zu wesentlichen Trägerinnen der römische Staatsidee auf. Im Westen nimmt die Funktion des Papstes eine zunehmend wichtigere Rolle ein. Ebenso gehen das Mönchtum und die kirchliche Hierarchie im Westen neue Wege.
Mit der Integration der sog. «Gentilen Völker» verändern sich die Ethik, die Religionsformen und die theologischen Grundpositionen in vielen Punkten.
Die Christianisierungsbewegungen in Gallien und nördlich der Alpen, sowie diejenigen in Osteuropa werden thematisiert. Ebenfalls die Sonderrolle des keltisch beeinflussten Christentum in Irland
Mit dem Islam tritt im 7. Jahrhundert ein neuer ‘Player’ auf die Bühne der Geschichte. Mit seiner raschen Ausbreitung auf der arabischen Halbinsel, sowie im folgenden in Nordafrika und auf der iberischen Halbinsel verändert sich auch das christliche Selbstverständnis.
Von den karolingischen Hausmeiern bis zum Kaisertum Karls des Grossen erstreckt sich die ‘Geburt einer neuen Welt’, die sich im Okzident in Phänomen wie der karolingischen Reanissance, den Liturgiereformen, den Frömmigkeitsmodellen und der Übernahme neuer ästhetischer Ausdrucksformen zeigt.
Lernziele 1. Fundierte Kenntnis der theologischen, organisationalen und sozialen Entwicklungen des Christentums bzw. der christlichen Kirchen in dem genannten Zeitraum.
2. Auseinandersetzung mit den Entwicklungen in besonderer Hinsicht der Entwicklung der Westkirchen.
3. Fundierte Kenntnis der Auswirkungen der Entwicklung des Islam auf die Theologie und Mentalität des Christentums.
4. Gesicherte Kenntnis der Veränderungen in Hinsicht auf Liturgie, Ethik und Frömmigkeitsformen, die durch die Integration der "gentilen Reiche" evoziert werden.
5. Verständnis einer organischen Entwicklung, die Licht und Schatten kennt.
Literatur 1. Quellen
• Michael Fiedrowicz: Handbuch der Patristik. Quellentexte zur Theologie der Kirchenväter. Herder, Freiburg 2010.
• Peter Guyot, Richard Klein (Hrsg.): Das frühe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen. Eine Dokumentation. Bd. 1: Der Staat. Bd. 2: Die Gesellschaft. Darmstadt 2006.
• Wolf-Dieter Hauschild, Lehrbuch der Kirchen- und Dogmengeschichte. Bd. 1. Alte Kirche und Mittelalter, Gütersloh 2007.
• Adolf Martin Ritter (Hg.), Volker Leppin (Hg.), Kirchen- und Theologiegeschichte in Quellen - Band II. Neukirchen-Vluyn 2021.

2. Einführungen und Gesamtdarstellungen
• Arnold Angenendt: Das Frühmittelalter. Die westliche Christenheit von 400 bis 900. Kohlhammer, Stuttgart 2001.
• Peter Brown: The Rise of Western Christendom. 2., erweiterte Auflage. Blackwell, Oxford 2003.
• Karl Baus: Von der Urgemeinde zur frühchristlichen Großkirche. (= Handbuch der Kirchengeschichte. Bd. I). Freiburg u.a.: Herder 1999.
• David Bentley Hart: Die Geschichte des Christentums: Glaube, Kirche, Tradition. National Geographic, 2010.
• Roger Collins: Early Medieval Europe 300–1000. 3., überarbeitete Auflage. Palgrave, Basingstoke u. a. 2010, ISBN 0-230-00673-6.
• Johannes Fried: Die Formierung Europas 840–1046. Oldenbourg, München 2008.
• Hans-Werner Goetz: Europa im frühen Mittelalter. 500–1050. Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-2790-3.
• Gert Haendler: Die abendländische Kirche im Zeitalter der Völkerwanderung. Berlin 1987.
• Wolf-Dieter Hauschild, Lehrbuch der Kirchen- und Dogmengeschichte. Bd. 1. Alte Kirche und Mittelalter, Gütersloh 2007.
• Erik Hermans (Hrsg.): A Companion to the Global Early Middle Ages. Arc Humanities Press, Leeds 2020.
• Matthew Innes: Introduction to Early Medieval Western Europe, 300–900: The Sword, the Plough and the Book. Routledge, London u. a. 2007.
• Reinhold Kaiser: Die Mittelmeerwelt und Europa in Spätantike. Frankfurt am Main 2014.
• Ralph-Johannes Lilie: Byzanz – Das zweite Rom. Siedler, Berlin 2003.
• Christoph Markschies, Das antike Christentum. Frömmigkeit, Lebensformen, Institutionen, München 2006.
• Franz Neiske: Europa im frühen Mittelalter 500–1050: Eine Kultur- und Mentalitätsgeschichte. Primus, Darmstadt 2006.
• Lutz E. von Padberg: Die Christianisierung Europas im Mittelalter. Reclam, Stuttgart 2009.
• Johannes Preiser-Kapeller: Jenseits von Rom und Karl dem Großen. Aspekte der globalen Verflechtung in der langen Spätantike, 300–800 n. Chr. Mandelbaum Verlag, Wien 2018.
• Friedrich Prinz: Von Konstantin zu Karl dem Großen. Entfaltung und Wandel Europas. Artemis und Winkler, Düsseldorf/Zürich 2000.
• Peter Sarris: Empires of Faith. The Fall of Rome to the Rise of Islam, 500–700. Oxford University Press, Oxford 2011.
• Rudolf Schieffer: Christianisierung und Reichsbildung. Europa 700–1200. C.H. Beck, München 2013.
• Paul Veyne: Als unsere Welt christlich wurde. C. H. Beck, München 2008.
• Chris Wickham: Framing the Early Middle Ages. Europe and the Mediterranean, 400–800. Oxford University Press, Oxford 2005.
• Chris Wickham: The Inheritance of Rome. A History of Europe from 400 to 1000. Penguin, London 2009.

 

Teilnahmebedingungen ---
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Freitag 10.15-12.00 Theologie, Grosser Seminarraum 002

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Freitag 24.02.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 03.03.2023 10.15-12.00 Uhr Fasnachstferien
Freitag 10.03.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 17.03.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 24.03.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 31.03.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 07.04.2023 10.15-12.00 Uhr Ostern
Freitag 14.04.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 21.04.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 28.04.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 05.05.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 12.05.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 19.05.2023 10.15-12.00 Uhr Auffahrt
Freitag 26.05.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Freitag 02.06.2023 10.15-12.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Module Modul: Ältere Kirchen- und Theologiegeschichte (KG 2) (Bachelorstudium: Theologie)
Modul: Ältere Kirchen- und Theologiegeschichte (KG 2) (Bachelor Studienfach: Theologie)
Modul: Antike / monotheistische / aussereuropäische Religionen (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Christentumsgeschichte (Masterstudium: Theologie)
Modul: Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Archäologie (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Archäologie (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Kirchen- und Theologiegeschichte (KG 5) (Master Studienfach: Theologie)
Modul: Kirchen- und Theologiegeschichte (KG 5) (Masterstudium: Theologie)
Modul: Transfer: Europa interdisziplinär (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive )
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Mündliche Prüfungen in der zweiten Prüfungswoche
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, bester Versuch zählt
Skala 1-6 0,5
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Theologische Fakultät, studiendekanat-theol@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Theologie

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