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70905-01 - Seminar: Richard Rortys Metaphilosophie 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2024
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Markus Wild (markus.wild@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Der amerikanische Denker Richard Rorty (1931-2007) gehörte zu den bekanntesten und umstrittensten Philosophen des späten 20. Jh. Wie kaum ein anderer hat er über die Philosophie, ihre Geschichte und ihren Ort in der Kultur nachgedacht. Die Frage „Was ist Philosophie?“ ist eine metaphilosophische Frage, sofern man sich ihrer mit philosophischen Mitteln annimmt. Rorty hat genau dies getan und dabei nicht mit Kritik an der Philosophie gespart. Für Rorty ist die moderne Philosophie von Descartes über Kant bis zu Frege und Russell grundlegend Erkenntnistheorie. Im Zentrum der Erkenntnistheorie steht der Repräsentationalismus, d.h. die Idee einer korrekten Repräsentation einer von uns unabhängigen Wirklichkeit durch das Denken oder die Sprache. Rorty hält den Repräsentationalismus für grundlegend falsch und irregeleitet und mit ihm die gesamte moderne Philosophie. Aus diesem Grund plädiert er dafür, die Philosophie hinter uns zu lassen.

Rorty arbeitet oft mit Gegensätzen zwischen zwei Arten von Denken wie Erkenntnistheorie vs. Hermeneutik, professionelle vs. erbauliche Philosophie, analytische vs. kontinentale Philosophie, Objektivität vs. Solidarität usw. Er variiert damit einen Gegensatz zwischen der von ihm kritisierten repräsentationalistischen Philosophie, deren Leitbegriffe Erkenntnis, Wissenschaft, Objektivität und Wahrheit sind, und einem pragmatistischen Denken, das Philosophie in Begriffen wie Hoffnung, Fortschritt, Kulturpolitik oder Romantizismus fasst. Letztlich versteht sich Rorty als Anwalt eines anti-autoritären Denkens, in dem Menschen nicht mehr einem höheren Ideal gegenüber Gehorsam schulden (Gott, das Gute, die Wahrheit), sondern nur noch anderen Menschen und einer besseren Zukunft verpflichtet sind.

Rortys Texte sind zugleich leicht und schwer zu lesen. Sie sind zugänglich und verständlich geschrieben, bauen aber auf einer umfassenden Kenntnis der Philosophie auf. Wir werden Rortys Stil und Grundgedanke zuerst durch die Aufsätze „Solidarity or Objectivity?“ (1985) und „The Priority of Democracy to Philosophy“ (1889) kennen lernen und uns dann Teilen seines Werkes Philosophy and the Mirror of Nature (1979) zuwenden.
Literatur Richard Rorty, Philosophie und der Spiegel der Natur. Eine Kritik der Philosophie. Berlin: Suhrkamp 2020.
Bemerkungen Für Jurist:innen geeignet.

 

Teilnahmebedingungen Alle obligatorischen Grundkurse (PrPh, ThPh, Logik) müssen absolviert sein.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Dienstag 10.15-12.00 Ethnologie, grosser Seminarraum

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Dienstag 27.02.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 05.03.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 12.03.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 19.03.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 26.03.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 02.04.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 09.04.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 16.04.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 23.04.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 30.04.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 07.05.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 14.05.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 21.05.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Dienstag 28.05.2024 10.15-12.00 Uhr Ethnologie, grosser Seminarraum
Module Modul: Klassiker der Praktischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie)
Modul: Klassiker der Theoretischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie)
Modul: Praktische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie)
Modul: Theoretische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Philosophie

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