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70967-01 - Seminar: 'Orientalisierende Kunst': Griechenland und der ‘Orient’ aus postkolonialer Perspektive 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2024
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Martin A. Guggisberg (martin-a.guggisberg@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Seit der Bronzezeit steht Griechenland in enger Wechselbeziehung mit den Nachbarkulturen des Nahen und Mittleren Ostens. Materiell äussert sich der Austausch u.a. im Import exotischer (Luxus-) Produkte, dem Transfer von Technologien und der Aneignung und Adaptation fremder Bildchiffren und ikonographischer Systeme. Letzteres äussert sich in besonders markanter Form in der griechischen Kunst des 7. Jahrhunderts v. Chr. Der deutsche Archäologe Alexander Conze hat 1870 dafür den Begriff des «Orientalisierens» geprägt, ein Begriff, der heute zur Beschreibung eines weitgefassten kulturellen und ideellen Phänomens der Rezeption östlicher Einflüsse in der griechisch-archaischen Lebenswelt verwendet wird. Auf die Antike fokussiert und ein konkretes kulturgeschichtliches Phänomen bezeichnend ist der Begriff zu trennen vom «Orientalismus», der in der Folge von Imperialismus und Kolonialismus den Blick des Westens (Europas) auf den Osten geprägt hat. Gleichwohl hat die Archäologie mit ihren bahnbrechenden Entdeckungen des 19. Jahrhunderts einen massgebenden Einfluss an der Formierung eines von kolonialen Machtverhältnissen bestimmten Orient-Bildes, das erst durch die von Edward Said angestossene postkoloniale Debatte seit den 1970er Jahren dekonstruiert und in Frage gestellt wird. In Rahmen des Seminars soll einerseits das Phänomen der «orientalisierenden Kunst» als solcher in den Blick genommen und nach seinen kulturellen Ursachen und Inhalten befragt werden. Zum anderen gilt es, den Beitrag der Klassischen Archäologie zum modernen «Orientalismus» kritisch zu hinterfragen. Ein ergänzender Blick wird zudem auf die jüngeren Epochen der griechischen Kunst zu richten sein, wo namentlich nach den Perserkriegen und im Hellenismus eine erneute «Faszination» für den Orient zu beobachten ist.
Lernziele Vertiefung und methodisch-theoretische Auseinandersetzung mit dem Phänomen des "Orientalisierens" in der griechischen Kunst vor dem Hintergrund des europäischen "Orientalismus" im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Literatur E. Said, Orientalism (London 1978); W. Burkert, The orientalizing revolution. Near Eastern influence on Greek culture in the early archaic age (Cambridge Mass. 1992); C. Riva, N. Vella (eds.), Debating orientalization. Multidisciplinary approaches to processes of change in the ancient Mediterranean (Oxford 2002); B. Schweizer, Fremde Bilder – andere Inhalte und Formen des Wissens. Olympia in der »orientalisierenden« Epoche des 8. und 7. Jh. v.Chr., in: T. L. Kienlin (Hg.), Die Dinge als Zeichen: Kulturelles Wissen und materielle Kultur. Internationale Fachtagung an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt a.M. (Frankfurt 2005) 355-382; A. C. Gunter, Greek Art and the Orient (Cambridge 2009); P. Brisart, Un art citoyen. Recherches sur l’orientalisation des artisanats en Grèce proto-archaïque (Bruxelles 2011).
Bemerkungen Referate werden an der ersten Sitzung verteilt. Wer bereits vorher ein Thema in Angriff nehmen möchte, möge sich beim Dozenten melden.

 

Teilnahmebedingungen Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Altertumswissenschaften und verwandter Disziplinen in einem fortgeschrittenen Stadium des Studiums. Im Zweifelsfall soll Kontakt mit dem Dozenten aufgenommen werden.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Freitag 10.15-11.45 Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Freitag 01.03.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 08.03.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 15.03.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 22.03.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 29.03.2024 10.15-11.45 Uhr Ostern
Freitag 05.04.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 12.04.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 19.04.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 26.04.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 03.05.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 10.05.2024 10.15-11.45 Uhr Auffahrt
Freitag 17.05.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 24.05.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Freitag 31.05.2024 10.15-11.45 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 01
Module Modul: Forschung und Methodik (Master Studiengang: Archäologie und Naturwissenschaften)
Modul: Forschung und Methodik (Master Studienfach: Klassische Archäologie)
Modul: Praxis der Klassischen Archäologie MA (Master Studienfach: Klassische Archäologie)
Modul: Praxis der Klassischen Archäologie MA (Master Studiengang: Archäologie und Naturwissenschaften)
Modul: Themen der Klassischen Archäologie – Grundlagen (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Themen der Klassischen Archäologie – Grundlagen (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Themen der Klassischen Archäologie – Vertiefung (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Themen der Klassischen Archäologie – Vertiefung (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Die Studierenden erörtern das Phänomen des "Orientalisierens" in rund 45 minütigen Referaten an ausgewählten thematischen Beispielen. Ein 2-3 seitiges Handout mit Text- und Bilddokumenten sowie einer Bibliographie wird spätestens 1 Tag vor dem Referat auf ADAM hochgeladen. Verpflichtend ist zudem die vorbereitende Lektüre ausgewählter methodisch-theoretischer Texte.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Klassische Archäologie

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