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72738-01 - Vorlesung: Griechische und persische Geschichte vom athenischen Tyrannenmord bis zu Alexander dem Grossen 2 KP

Semester Herbstsemester 2024
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Marco Vitale (marco.vitale@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Versteht sich die gesamte Geschichte des Großraums zwischen dem Persischen Golf und dem Mittelmeer vom 6. Jh. v.Chr. bis zur Reichsbildung Alexanders lediglich als Abfolge militärischer Auseinandersetzungen zwischen Persien, Athen, Sparta und Makedonien? – Keineswegs, die antike mehrsprachige textliche Quellenlage (z.B. altgriechisch, aramäisch, phönizisch, hieroglyphisch-ägyptisch, altpersisch) sowie der archäologische Befund präsentieren uns viele weitere wichtige Schauplätze, Agierende und interessante Entwicklungen entlang des dichten Netzwerks der Seidenstraßen, die von China bis Libanon, Nordafrika und Griechenland reichten. Daraus ergeben sich interdisziplinär spannende Fragestellungen. Neben den in der modernen Forschung oft überbewerteten „großen Konflikten“ (Perserkriege, Peloponnesischer Krieg, Thebanischer Krieg usw.) lassen sich vorwiegend diplomatische, wirtschaftliche, soziale und vielgestaltige transkulturelle Verflechtungen fassen. Nicht nur Gegensätze, sondern vor allem auch originelle Hybridisierungen wie etwa die zahlreichen phönizisch-karthagischen und anatolisch-griechischen Städtegründungen von Cádiz über Süditalien bis zur heutigen Krim und Naukratis in Unterägypten gilt es zu erörtern. Zugleich soll die über Jahrhunderte hinweg bestehende feingliedrige Struktur des persischen Vielvölkerreichs vom Punjab bis zum Hellespont näher betrachtet werden. Ebenso im Zentrum stehen genderhistorisch relevante Begebenheiten und Problemstellungen: Die schon damals berühmte Poetin Sappho musste ihre Heimat Lesbos aus politischen Gründen verlassen, die südwestanatolische Heroin Artemisia befehligte ihre eigene Flotte als enge Beraterin des Perserkönigs Xerxes, die ebenfalls aus Kleinasien stammende Philosophin Aspasia gründete eine Rhetorikschule in Athen, Spartanerinnen sind als erste Olympiasiegerinnen in einer bis dahin männlich dominierten Wettkampftradition verzeichnet – das Stimmrecht in diesen Gesellschaften stand jedoch ausschließlich volljährigen Männern zu. Auf der Ebene der Rechts- und Wissenschaftsgeschichte interessieren die Wechsel von monarchischen, oligarchischen und demokratischen Regierungsformen in vielen Stadtstaaten, die neue Gesetze und zunehmend sozialphilosophisches Schrifttum generierten (Platon, Xenophon, Aristoteles).
Lernziele Aus Textquellen und archäologischen Zeugnissen werden wir Ereignisse, Persönlichkeiten, vielgestaltige Lebenswelten und Verfassungsformen der persischen, griechischen, phönizischen und kleinasiatischen Geschichte aus dem Zeitraum vom 7./6. bis zum 4. Jh. v.Chr. erschließen sowie antike und moderne Mythenbildungen kritisch hinterfragen.
Literatur M.E. AUBET, The Phoenicians and the West: Politics, Colonies and Trade, Cambridge 2001; J. BLEICKEN, Die athenische Demokratie, Stuttgart 1995; P. BRIANT, Histoire de l'Empire perse. De Cyrus à Alexandre, Paris 1996; J. DEGEN, Das achaimenidisch-persische Imperium (Springer Companions zur Geschichte), Wiesbaden 2024; M. DREHER, Athen und Sparta: Eine Einführung, München 2001; J. ELAYI, Histoire de la Phénicie, 2013; R. FABER/A. LICHTENBERGER, Ein pluriverses Universum: Zivilisationen und Religionen im antiken Mittelmeerraum (Mittelmeerstudien 7), Leiden/Boston 2015; P. FUNKE, Athen in klassischer Zeit, München ²2003; S. MÜLLER, Die Argeaden: Geschichte Makedoniens bis zum Zeitalter Alexanders des Großen, Paderborn 2016; M. SARTRE, Empires et cités dans la Méditerranée antique, Paris 2017; W. SCHULLER, Griechische Geschichte, München ⁵2002; H. SONNABEND, Fremde und Fremdsein in der Antike: über Migration, Bürgerrecht, Gastfreundschaft und Asyl, Wiesbaden 2021; L. THOMMEN, Sparta. Verfassungs- und Sozialgeschichte einer griechischen Polis, Stuttgart/Weimar ²2017. J. WIESEHÖFER, Das antike Persien. Von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr., Düsseldorf 2005.
Bemerkungen Die Lehrveranstaltung beginnt erst in der zweiten Woche! In der ersten Vorlesungswoche finden gemeinsame Einführungsveranstaltungen für all diejenigen statt, die im Herbstsemester ein Studium der Altertumswissenschaften aufnehmen. Die Einführungsproseminare der einzelnen Fachbereiche beginnen aus Rücksicht auf diese allgemeine Einführung erst in der zweiten Semesterwoche. Die Zeiten der Proseminare dienen dafür in der ersten Woche dem obligatorischen Besuch der Einführungsveranstaltungen, welcher verteilt auf die vier Tage in einzelnen Blöcken absolviert werden kann.


Alle Studierende, die im Herbstsemester ihr Studium in den Altertumswissenschaften beginnen, sind am 16.09.2024 (13:15-15:30h) zur allgemeinen Begrüssung im Hörsaal 120 im Kollegienhaus herzlich eingeladen. Im Anschluss findet für alle ein Apéro im Foyer des Rosshofs (Petersgraben 51) statt.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Mittwoch 14.15-16.00 Kollegienhaus, Hörsaal 102

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Mittwoch 25.09.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 02.10.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 09.10.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 16.10.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 23.10.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 30.10.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 06.11.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 13.11.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 20.11.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 27.11.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 04.12.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 11.12.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Mittwoch 18.12.2024 14.15-16.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Module Modul: Areas: Europa Global (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive )
Modul: Basis Alte Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Modul: Epochen der europäischen Geschichte: Alte Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive )
Modul: Griechische Geschichte BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Griechische Geschichte BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Grundstudium Schwerpunkt Alte Geschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Grundstudium Schwerpunkt Alte Geschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Theorie und Methoden der Alten Geschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Theorie und Methoden der Alten Geschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Vertiefung in Alter Geschichte (Master Studienfach: Alte Geschichte)
Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften MA (Master Studienfach: Alte Geschichte)
Wahlbereich Master Geschichte: Empfehlungen (Master Studienfach: Geschichte)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Vorlesungsprüfung in der letzten Semesterwoche (aufgrund der PP-Slides)
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Alte Geschichte

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