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18478-01 - Vorlesung: Kapitel der tschechischen Literatur- und Kulturgeschichte 2 KP

Semester Herbstsemester 2007
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Andreas Guski (andreas.guski@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt „Ein entlegenes Land, von dem wir nichts wissen“ – so kennzeichnet der britische Premier Neville Chamberlain im Jahre 1938 die Tschechoslowakei. Cum grano salis gilt dies noch heute, und keineswegs nur aus britischer Sicht. Dabei waren und sind die tschechischen Länder (Böhmen, Mähren, Mährisch-Schlesien) ebenso ein Teil Mitteleuropas wie Österreich oder die Schweiz, und seine Geschichte war immer auch eine europäische Geschichte. Komponisten wie Bedrich Smetana, Antonin Dvorak, Leos Janacek oder Boheslav Martinu stehen nach wie vor auf den Programmen der Opern und Konzerthäuser der Welt. Schriftsteller wie Jaroslav Hasek, Jaroslav Seifert (Literaturnobelpreis 1984), Milan Kundera oder Vaclav Havel haben Weltruhm erlangt. Philosophen wie Bernard Bolzano oder Tomas Garrigue Masaryk waren europäische Denker. Und Regisseure wie Jiri Menzel oder Milos Forman haben internationale Filmgeschichte geschrieben. Gleichwohl sind Kultur und Geschichte der Tschechen als Ganzes für Europa irgendwie „böhmische Dörfer“ geblieben, was auch, aber nicht nur auf die jahrzehntelange Abspaltung grosser Teile Mitteleuropas durch den eisernen Vorhang zurückzuführen ist.

Die Vorlesung will keinen flächendeckenden Überblick über die tschechische Kultur- und Literaturgeschichte geben, sondern einzelne, für das kulturelle Gedächtnis der Tschechen besonders wichtige Kapitel dieser Geschichte vorstellen. Neben der Literatur werden dabei auch Musik, bildende Kunst und Werke der Filmkunst berücksichtigt.

Programm:
18.09. Das Mittelalter: Von Libuse bis zu Jan Hus.
25.09. Prag ab 1600. Böhmen im 30-jährigen Krieg. Comenius.
02.10. Nationale Wiedergeburt I: Sprache, Literatur, Geschichtsschreibung.
09.10. Nationale Wiedergeburt II: Musik (Smetana, Dvorak).
16.10. Biedermeier und Realismus (Bozena Nemcova, Jan Neruda).
23.10. Fin-de-siecle: Poesie und bildende Kunst.
30.10. Der unbrave Soldat Svejk und das Ende der Donaumonarchie.
06.11. Zwischenkriegszeit I: Tomas Garrigue Masaryk, Karel Capek, Leos Janacek.
13.11. Zwischenkriegszeit II: Der Poetismus.
20.11. Sowjetisierung und Prager Frühling.
27.11. Subversion durch Literatur: Bohumil Hrabal und Vaclav Havel.
04.12. Film: die tschechische „nouvelle vague“.
11.12. Milan Kundera oder die Erträglichkeit des leichteren Seins.
18.12. (Abschlusstest)
Literatur Jörg K. Hoensch: Geschichte Böhmens. München 1987.
Derek Sayer: The Coasts of Bohemia. A Czech History. Princetin 1998.
Walter Schamschula: Geschichte der tschechischen Literatur. 3 Bde. Köln, Weimar, Wien 1990-2004.

 

Teilnahmebedingungen Kene.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Basiswissen Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen)
Modul Literaturwissenschaft 2. Slavine (Master Studienfach: Slavistik)
Modul Slavische Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Slavistik)
Weitere Lehrveranstaltungen Osteuropa-Studien (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Slavisches Seminar

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