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Semester | Herbstsemester 2007 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
Andreas Guski (andreas.guski@unibas.ch, BeurteilerIn)
Philipp Zimmermann (philipp.zimmermann@unibas.ch) |
Inhalt | Der Dichter Alexander Puschkin (1799-1837) eine der schillerndsten und faszinierendsten Gestalten der russischen Kulturgeschichte gilt nicht nur als Begründer der modernen russischsprachigen Literatur, sondern hatte indirekt auch wesentlichen Anteil am Entstehen einer russischen Nationalschule in der Musik. Bestens erforscht ist dabei die Rolle der Opern nach Sujets von Puschkin, von denen sich nicht wenige auch im Westen als Repertoirewerke etabliert haben (Glinka, Tschaikowsky, Mussorgsky u.a.). Weit weniger bekannt bei uns und auch kaum ernsthaft untersucht sind die zahlreichen Vertonungen von Gedichten in Form von Romanzen, Klavierliedern u. ä. Die Auseinandersetzung von Komponistinnen und Komponisten mit der Lyrik Puschkins setzt bereits zu dessen Lebzeit und in seinem unmittelbaren Umfeld breit ein, hält das ganze 19. Jahrhundert hindurch an, um schliesslich im Jubiläumsjahr, in dem der hundertste Todestag des Dichters mit dem 20jährigen Bestehen der Sowjetunion zusammenfällt, einen zumindest quantitativen Höhepunkt zu erreichen. Danach nimmt die kompositorische Beschäftigung mit Puschkins Lyrik merklich ab, setzt sich aber punktuell bis in unsere Zeit fort. Die Fülle des dabei entstandenen Materials lädt soweit in Notenausgaben und als Aufnahmen verfügbar zu den verschiedensten Fragestellungen ein: Wer hat Puschkin-Gedichte vertont und wer pointiert nicht? Welche Teile aus Puschkins umfassendem lyrischem Schaffen wurden dabei vorzugsweise berücksichtigt? Wie gestaltet sich das Verhältnis von dichterischer Vorlage und musikalischer Umsetzung? Was für eine Funktion haben die Vertonungen und wie sind sie kulturhistorisch, politisch und gesellschaftlich zu verorten? Was für ein Puschkin-Bild tritt uns in den Vertonungen entgegen? Und als übergeordneter Aspekt welche Konstanten und welcher Wandel sind in rund zwei Jahrhunderten musikalischer Puschkin-Rezeption auszumachen? Anhand solcher und ähnlicher Fragestellungen lässt sich nicht zuletzt auch ein Querschnitt durch die russische und sowjetische Kulturgeschichte der letzten 200 Jahre entwerfen. |
Literatur | Für Nicht-SlavistInnen zur Einführung in Puschkins Leben, Werk und Umfeld: Rolf-Dietrich Keil, Puschkin. Ein Dichterleben. Biographie, Frankfurt/M. 1999 Juri Lotman, Alexander Puschkin Leben als Kunstwerk, Leipzig 1993 Zweisprachige Ausgabe sämtlicher Gedichte: Alexander Puschkin, Die Gedichte. Russisch und deutsch, hrsg. von R.-D. Keil, Frankfurt/M. 1999 Als erster Überblick über die vertonte Lyrik Puschkins: Boris Gasparov, Pushkin in music, in: A. Kahn (ed.), The Cambridge Companion to Pushkin, Cambridge 2006, 159-173; Artikel Pukin, Aleksandr Sergeevič in: MGG2 (2005), Sp. 1078-1083 (mit Nennung weiterer Literatur) Ernst Stöckl, Pukin und die Musik. Mit einer annotierenden Bibliographie der Pukin-Vertonungen 1815-1965, Leipzig 1974 (mit umfassendem Verzeichnis der Puschkin-Vertonungen bis in die 1960er-Jahre) Zur Gattung Lied im 19. Jh. allgemein: Reinhold Brinkmann, Musikalische Lyrik im 19. Jahrhundert, in: H. Danuser (ed.), Musikalische Lyrik, Laaber 2004, (=Handbuch der musikalischen Gattungen 8,2), 9-124 |
Bemerkungen | Seminar/Übung für Studierende aller Semester: Die Veranstaltung wird im Studiengang Osteuropa-Studien, im Studienfach Osteuropäische Kulturen und im Masterstudium Slavistik als Seminar, im Studienfach Musikwissenschaft als Übung angeboten. In Verbindung mit dieser Veranstaltung machen der Verein LiedForum Basel (www.liedforum.ch) und die FG Gesang der Hochschule für Musik im ersten Quartal 2008 Puschkin zu einem Schwerpunkt in ihren Tätigkeiten (Forum für vokale Interpretation, Workshops, Konzerte etc.). |
Teilnahmevoraussetzungen | Russischkenntnisse sind selbstverständlich von grossem Vorteil, aber nicht unabdingbare Teilnahmevoraussetzung. Auf Wunsch kann zu Beginn des Semesters ein Crashkurs zur Einführung in die Grundzüge der russischen Sprache angeboten werden (bitte bis zum 21.09.07 melden bei philipp.zimmermann@unibas.ch). |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Historischer Bereich IV (19./20. Jhd.) (Master Studienfach: Musikwissenschaft) Modul Kunst in Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen) Modul Kunst in Osteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul Russische Literaturwissenschaft I (Master Studienfach: Slavistik) Modul Slavische Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Slavistik) Modul Slavische Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen) Modul Slavische Literaturwissenschaft (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Weitere Lehrveranstaltungen Musikwissenschaft (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Die Leistungsüberprüfung erfolgt veranstaltungsbegleitend in Form von Kurzreferaten, vorbereiteten Analysen u. ä. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Slavisches Seminar |